Bistum

Neues St. Nikola Buch - Für die Nachwelt

Mareen Maier am 17.10.2019

191011_Sankt-Nikola-Buch_foto5 Foto: Mareen Maier

Dokumentation, Lesebuch, Nachschlagwerk. Diese Funktionen vereint das druckfrische Buch „St. Nikola zu Passau – Werkbericht zur Innenrestaurierung“. Auf 168 Seiten lädt es zu einer spannenden Entdeckungsreise ein.

Die Pas­sau­er Uni­ver­si­täts­kir­che St. Niko­la blickt auf eine beweg­te Geschich­te zurück. Grob nach­ge­zeich­net lässt sie sich so beschrei­ben: Gegrün­det vor mehr als 950 Jah­ren als Klos­ter­kir­che eines Augus­ti­ner­chor­her­ren­stifts, neu auf­ge­baut nach einem ver­hee­ren­den Erd­be­ben, das Pas­sau 1348 heim­ge­sucht hat­te, umge­baut im Wan­del der Epo­chen, pro­fa­niert im Zuge der Säku­la­ri­sa­ti­on, schwe­re Zei­ten durch­lebt durch die Nut­zung als Mili­tär­ka­ser­ne und nach Ende des zwei­ten Welt­kriegs als Hei­mat für Flücht­lin­ge und Ver­trie­be­ne, fri­schen Wind genos­sen durch den Ein­zug von Deutsch­or­dens­schwes­tern, genutzt als Pfarr­kir­che ab den spä­ten 1950er Jah­ren und schließ­lich zum Zuhau­se gewor­den für die katho­li­sche Stu­die­ren­den­ge­mein­de von Pas­sau. Im Lau­fe der Jahr­hun­der­te gab es immer wie­der bau­li­che Ver­än­de­run­gen, die tie­fe Spu­ren hin­ter­las­sen haben. Noch bis heu­te wir­ken die­se Spu­ren nach. Das neus­te Kapi­tel in der Geschich­te der staats­ei­ge­nen Kir­che wur­de erst vor weni­gen Jah­ren geschrie­ben. Vier Jah­re lang wur­de in St. Niko­la für rund 4,1 Mil­lio­nen Euro eine umfang­rei­che Innen­re­no­vie­rung samt Neu­ge­stal­tung der lit­ur­gi­schen Orte durch­ge­führt, bevor 2016 wie­der Got­tes­diens­te in der Kir­che gefei­ert wer­den konn­ten. Und genau die­ser letz­ten Restau­rie­rung ist zu ver­dan­ken, dass es nun für alle Inter­es­sier­ten ein umfas­sen­des Buch zur Kir­che St. Niko­la gibt. Dar­in wird mit vie­len Fach­bei­trä­gen die Bau- und Ver­än­de­rungs­ge­schich­te der Kir­che sowie die Neu­ge­stal­tung und die tech­ni­schen Anpas­sun­gen der jüngs­ten Sanie­rung nachgezeichnet.

Beim Fest­akt zur offi­zi­el­len Vor­stel­lung des Buches St. Niko­la zu Pas­sau – Werk­be­richt zur Innen­re­stau­rie­rung“ stell­te Nor­bert Sterl, Lei­ten­der Bau­di­rek­tor des Staat­li­chen Bau­am­tes Pas­sau und Ideen­ge­ber für die Publi­ka­ti­on, her­aus, dass Bau­äm­ter nor­ma­ler­wei­se natür­lich kei­ne Bücher schrei­ben wür­den. Aller­dings sei es bei der Restau­rie­rung von St. Niko­la den Bau­ver­ant­wort­li­chen ein Her­zens­an­lie­gen gewe­sen, die umfang­rei­chen Ver­än­de­run­gen, die der Kir­chen­raum in der Ver­gan­gen­heit erlebt hat, auf­zu­zei­gen. Trans­pa­rent und nach­voll­zieh­bar soll­ten sie der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht wer­den. Geplant sei zunächst nur eine Doku­men­ta­ti­on mit gerin­gem Umfang gewe­sen. Mit viel Hin­ter­grund­wis­sen wuch­sen die Bei­trä­ge aber schnell im Umfang auf Buch­for­mat an. Die Idee, den Werk­be­richt als Buch zu prä­sen­tie­ren, war damit gebo­ren!“, so Sterl. Fast zwei Jah­re lang wur­de am Buch gear­bei­tet. Es nun druck­frisch in den Hän­den hal­ten zu kön­nen, mach­te alle Mit­wir­ken­den und alle, denen St. Niko­la am Her­zen liegt, natür­lich stolz. Dom­propst Dr. Micha­el Bär, der erst kürz­lich als neu­er Pfar­rer der Alt­stadt-Pfar­rei ein­ge­führt wur­de und damit sozu­sa­gen auch Haus­herr der Kir­che St. Niko­la ist, rich­te­te sei­nen Dank an alle, die an dem gelun­ge­nen Werk“ mit­ge­ar­bei­tet haben. Wir freu­en uns über die­ses Buch, in dem alles für Nach­welt fest­ge­hal­ten wird“, so Bär. Bay­erns Kunst- und Wis­sen­schafts­mi­nis­ter Bernd Sibler stell­te in sei­ner Fest­an­spra­che die heu­ti­ge Bedeu­tung von St. Niko­la als Keim­zel­le für die Uni­ver­si­tät Pas­sau“, aber auch die beein­dru­cken­de Nut­zungs­ge­schich­te, die die Kir­che in der Ver­gan­gen­heit erlebt hat, in den Mit­tel­punkt. Es ist wich­tig, dass wir dank sol­cher Bücher inne­hal­ten und uns bewusst­wer­den, dass wir eine Ver­ant­wor­tung für die Zukunft, aber auch eine hohe Ver­ant­wor­tung für die Ver­gan­gen­heit haben“, so Sibler. Dr. Tho­mas Kup­fer­schmied vom Baye­ri­schen Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge, das auch die Her­aus­ge­ber­schaft für das Buch über­nom­men hat, sag­te: Wir freu­en uns sehr, dass zum Abschluss der Restau­rie­rungs­ar­bei­ten mit dem vor­lie­gen­den Werk eine Wür­di­gung gesche­hen kann.“ Die Publi­ka­ti­on, erschie­nen im Ver­lag Fried­rich Pus­tet, las­se alle, die die Bau­maß­nah­men nicht live mit­er­le­ben konn­ten, in die­se auf­re­gen­de Zeit ein­tau­chen, so Kup­fer­schmied weiter.

Kon­kret geschieht das durch die unter­schied­li­chen Exper­ten-Blick­win­kel, unter denen sich Kunst­his­to­ri­ker, Archi­tek­ten und Restau­ra­to­ren mit den bau­li­chen Ver­än­de­run­gen in der beweg­ten Geschich­te von St. Niko­la und deren Ursa­chen aus­ein­an­der­ge­setzt und Ant­wor­ten auf die Fra­gen der Restau­rie­rung und Gestal­tung gesucht haben“, sag­te Lei­ten­der Bau­di­rek­tor Sterl. Er selbst geht in sei­nen Bei­trä­gen ins­be­son­de­re auf die äuße­ren Bedin­gun­gen, Ent­wurfs­ge­dan­ken und Beweg­grün­de ein, wie und war­um St. Niko­la zu sei­ner heu­ti­gen Gestalt gefun­den hat. Der Kunst­his­to­ri­ker Dr. Lud­ger Drost bei­spiels­wei­se hat die Bau­ge­schich­te von St. Niko­la seit der Klos­ter­grün­dung nach­ge­zeich­net und dabei die Ergeb­nis­se der aktu­el­len Bau­for­schung ein­flie­ßen las­sen, auch die Erkennt­nis­se der archäo­lo­gi­schen Befun­de im Kir­chen­raum, die die Archäo­lo­gin Johan­na Aas in einen eige­nem Bei­trag gefasst hat. Dom­vi­kar Mon­sieur Dr. Bern­hard Kirch­gess­ner wür­digt in sei­nem Bericht die lit­ur­gi­sche Neu­ge­stal­tung des Altar­raums aus theo­lo­gi­scher Sicht. Zahl­rei­che wei­te­re Bei­trä­ge der mit­wir­ken­den Autoren, die übri­gens alle­samt kos­ten­los zur Ver­fü­gung gestellt wur­den, sowie aus­drucks­star­ke Fotos, die unter ande­rem das Restau­rie­rungs­er­geb­nis doku­men­tie­ren, run­den die Publi­ka­ti­on, die nun für 19,95 Euro im Han­del erhält­lich ist, ab.

Text + Fotos: Mareen Maier

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