Bistum

Shalom und Mugge mit Jimi Hendrix

BAY am 03.09.2019

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Martin Göth ist ein Mann, über den man ganze Bücher schreiben könnte. So facettenreich ist sein Erfahrungsschatz, so spannend die Geschichten, die er mit ansteckender Begeisterung erzählt. Die meisten kennen den 61-Jährigen als Musiker bei der Gruppe „Shalom“ und in seiner Funktion als „Sektenbeauftragter“ des Bistums Passau.

So wird er oft der Ein­fach­heit hal­ber bezeich­net. Mar­tin Göth mag die­sen Begriff aber gar nicht. Das ist eine Eng­füh­rung. Das Wort Sek­te‘ muss auch genau defi­niert wer­den.“ Er selbst spricht bei Vor­trä­gen grund­sätz­lich lie­ber von pro­ble­ma­ti­schen Grup­pen“ – viel zu groß wäre sonst die Gefahr, eine Kla­ge wegen Ruf­schä­di­gung am Hals zu haben. Ein Bei­spiel für Erfah­rungs­wer­te, die sich bei Mar­tin Göth im Lau­fe der ver­gan­ge­nen 37 Jah­re als Refe­rent für Reli­gi­ons- und Welt­an­schau­ungs­fra­gen im Bis­tum Pas­sau ange­sam­melt haben. Vie­le tra­gi­sche Schick­sa­le hat er mit­er­lebt, doch immer wie­der konn­te er Men­schen beim Aus­stieg aus einer pro­ble­ma­ti­schen Grup­pe“ hel­fen oder für Ange­hö­ri­ge eine wert­vol­le Stüt­ze sein. Göths Geheim­re­zept: Ich bin immer sehr offen­siv vor­ge­gan­gen.“ Das bedeu­tet vor allem: Zuhö­ren und gemein­sam am run­den Tisch den Aus­tausch vor­an­trei­ben oder nach Lösungs­mög­lich­kei­ten suchen. Mit die­ser Metho­de hat er auch den inter­re­li­giö­sen Dia­log im Bis­tum Pas­sau mas­siv vorangetrieben.

Göth ist in einer gläu­bi­gen Fami­lie auf­ge­wach­sen, spiel­te als Kind ger­ne Pfar­rer, war ein Regens­bur­ger Dom­spatz, schlug zunächst die Pries­ter­lauf­bahn ein, ent­schloss sich dann aber doch, Theo­lo­gie zu stu­die­ren mit dem Ziel, Pas­to­ral­re­fe­rent zu wer­den. Sei­ne Ant­wor­ten auf wich­ti­ge Glau­bens­fra­gen will er tei­len. In einer Zeit, in der vie­le Men­schen sagen, dass es kei­nen Gott gibt, sagen wir: Es gibt einen Gott der Lie­be, der barm­her­zig ist.“ Göth ist über­zeugt, dass Jesus durch die Auf­er­ste­hung zeigt, dass das Leben mit dem Tod nicht ein­fach endet. Danach geht’s erst rich­tig los. Es ist alles für uns gerich­tet. Im Gegen­satz zum Ewi­gen Leben ist unser Leben auf Erden ein win­zi­ges Bruchstück. 

Der Sinn mei­nes Lebens ist, reif zu wer­den für den Him­mel und das Paradies.”

Martin Göth

Im Him­mel hofft Göth übri­gens auf musi­ka­li­sche Expe­ri­men­te mit Jimi Hen­drix und ande­ren genia­len Musi­kern, denn er ist selbst lei­den­schaft­li­cher Musi­ker: Die Musik allein ist für mich Beweis genug, dass es einen Gott gibt.“ Und: Musik ist auch eines sei­ner Trans­port­mit­tel der Ver­kün­di­gung. Mit einem Augen­zwin­kern fügt er hin­zu: Ich glau­be, dass wir einen musik­be­geis­ter­ten Gott haben!“ Sein jüngs­tes Her­zens­an­lie­gen ist in die­sem Zusam­men­hang sicher­lich die im letz­ten Jahr neu eröff­ne­te Lob­preis­kir­che in Pas­sau, für die er feder­füh­rend ver­ant­wort­lich ist.

Künf­tig nun wird die Musik in Göths Leben noch wich­ti­ger wer­den. Ab 1. Sep­tem­ber 2019 geht der 61-Jäh­ri­ge in die Frei­stel­lungs­pha­se der Alters­teil­zeit. Das klingt etwas nach Ruhe­stand – doch weit gefehlt. Mar­tin Göth will frei­be­ruf­lich durch­star­ten. Mit sei­ner Musik­grup­pe Shalom“, die sich in der Ver­gan­gen­heit stark der Kin­der­mu­sik ver­schrie­ben hat, will er noch akti­ver wer­den. Außer­dem wür­de er sich freu­en, ver­stärkt als Refe­rent, bei­spiels­wei­se für musi­ka­li­sche Ein­kehr­ta­ge und Semi­na­re für Kin­der­gärt­ne­rIn­nen, ange­fragt zu wer­den (Kon­takt: www​.klei​ner​stern​-ver​lag​.de). Vol­ler Taten­drang sieht Mar­tin Göth die­sem neu­en Lebens­ab­schnitt ent­ge­gen. Etwas Melan­cho­lie beglei­te­te ihn trotz­dem bei sei­nen letz­ten Arbeits­ta­gen. Schließ­lich sagt Göth aus vol­ler Über­zeu­gung: Ich habe den schöns­ten Beruf gehabt.“ Den Staf­fel­stab konn­te er des­halb nicht ohne einen klei­nen Trop­fen Weh­mut an sei­ne Nach­fol­ge­rin Doris Zau­ner übergeben.

Bild und Text (gekürz­te Fas­sung): Mareen Maier

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