Der Spendenlauf für Kinder und Jugendliche in Simbabwe an der Maria Ward Realschule in Neuhaus hat inzwischen eine gute Tradition. Auch in Afrika sind viele Menschen von der Corona-Pandemie betroffen. Es entstehen viele finanzielle Probleme, auch in den Schulen und Kindergärten in Amaveni, Kwekwe und Mbizo.
Die Einrichtungen haben die Schwestern der Congregatio Jesu (Maria-Ward-Schwestern) geschaffen und aufgebaut. Schwester Ortrudis Maier CJ, die 2009 in ihrem geliebten Afrika gestorben ist und die zuletzt als Oberin im damaligen Kloster Neuhaus tätig war, hat viele Jahre lang in Simbabwe gewirkt und für Kinder und Jugendliche den Bau von Heimen und Ausbildungsplätzen angestoßen und organisiert. Darum besteht auch von der Maria Ward Realschule eine Verbindung nach Afrika, um das Werk von Schwester Ortrudis fortzuführen.
Beim Spendenlauf für Kinder in Simbabwe haben sich die Schülerinnen und Schüler viele Sponsoren gesucht, die für jeden gelaufenen Kilometer einen Geldbetrag entrichten – und das Echo war groß, auch in Zeiten, in denen das Leben in der Schule durch die Corona-Pandemie Einschränkungen erfährt. Um das Projekt den Vorgaben entsprechend durchführen zu können, gingen die Läuferinnen und Läufer über mehrere Tage verteilt klassen- und jahrgangsweise an den Start.
Alle, von den Fünftklässlern bis zu den „Großen“ in den 9. Und 10. Klassen waren mit Eifer und Ehrgeiz am Start und viele konnten durchaus beachtliche Laufergebnisse verzeichnen. Insgesamt wurden mehr als 3500 Kilometer erlaufen. Viele Sponsoren haben die erlaufenen Beträge auch noch großzügig aufgestockt, so dass 19170 Euro als Hilfe für Kinder und Jugendliche nach Simbabwe überwiesen werden können.
„Mit diesem Betrag hätte ich nie gerechnet“, freut sich Schulleiterin Astrid Schmid, „und ich bin sehr dankbar, dass die Spendenbereitschaft so groß ist, weil mancher jetzt auch seine eigenen finanziellen Probleme hat“.
Der überwältigende Spendenbetrag soll vor allem für den Neubau der neuen Mary Ward High School in Mbizo-Kwekwe verwendet werden. Die Schule, die von den afrikanischen Schwestern der Congregatio Jesu mit viel Unterstützung der deutschen Maria Ward Schulen und Klostergemeinschaften gebaut wird, soll den Jugendlichen die Möglichkeit geben, den Sekundarschulabschluss zu erreichen und einen Beruf zu ergreifen, der in die Selbständigkeit führt. Von den gesamten Baukosten von 415 000 Euro konnten bis September etwa 347 000 Euro bezahlt werden. Schwester Gonzaga Wennmacher, die von München aus die Spendenverteilung für die afrikanischen Kinder organisiert, betont: „Alle wollen lernen für ihre Zukunft und hoffen auf unsere Hilfe“. Die Schülerinnen und Schüler in Neuhaus haben durch ihre starken Laufergebnisse und mit Hilfe ihrer vielen Sponsoren gezeigt: Die Brücke nach Afrika steht, sie trägt auch in schwierigen Corona-Zeiten, damit viele Kinder und Jugendliche durch Schulen und Bildung eine gute Zukunft haben.
Text: Dr. Hans Würdinger