Während die einen darin vor allem die Zementierung von Klerikalismus sehen und das Dokument als realitätsfern und rückwärtsgewandt kritisieren, zeigen sich andere dankbar für die starke Betonung einer missionarischen Ausrichtung von Pfarrgemeinden, denen es nicht zuerst um strukturellen Selbsterhalt gehen soll.
„Ich wünsche uns, dass uns dieses Papier nicht entzweit in unserer Kirche, sondern dass wir lernen Menschen zu werden, die anderen helfen in die Christusbeziehung zu finden.”
In einer spontanen Reaktion hat sich nun auch Bischof Dr. Stefan Oster SDB über die römische Instruktion und die dabei ausgelöste Debatte geäußert. In einem Video, das er auf seinem YouTube-Kanal und seinem Blog veröffentlichte, geht es über das Zueinander von Macht, Strukturen und echter, missionarischer Fruchtbarkeit.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Hier können Sie die Vatikan-Instruktion nachlesen:
Edit: Die Zahlen im Video müssen korrigiert werden. Bei den rund 2300 Menschen, die in die katholische Kirche eingetreten sind, handelt es sich, wie in einer Fußnote beschrieben um rund 2000 ehemalige Gläubige der protestantischen Kirchen (vgl. Katholische Kirche in Deutschland Statistische Daten 2019). Die Schlussfolgerung war, dass gut 300 neue Eintritte, also Erwachsenentaufen, erfolgt sind. Das war ein Fehlschluss, denn die insgesamt 341 Menschen sind Christen anderer christlicher Konfessionen, also z.B. Orthodoxe. Die Erwachsenentaufen werden in einer detaillierteren Statistik aufgeführt: Es sind für ganz Deutschland 2446. “Das sieht im Ergebnis natürlich um einiges besser aus als die im Video angenommenen 300 — auch wenn es bei gut 270 000 Austritten immer noch traurig ist im Blick auf unsere missionarischen Bemühungen insgesamt”, so Bischof Oster.