"Ich bin immer wieder berührt und auch Stolz auf das vielfältige Engagement in unserer Katholischen Studentengemeinde (KSG) Passau! Die Studentinnen und Studenten geben hier ein leuchtendes Beispiel für gelebte Solidarität und christliche Nächstenliebe“, sagt Studentenpfarrer Peter Kunz.
Mit zwei bedeutenden Projekten – dem Altenheimbesuchsdienst und dem „Sonntagsmahl“ – setzen sich Studierende aktiv für die Gemeinschaft ein und schaffen Verbindungen zwischen Generationen sowie sozialen Schichten.
Altenheimbesuchsdienst: Brücken zwischen Jung und Alt
Vor rund zwölf Jahren legte Attila Lány den Grundstein für den Besuchsdienst der KSG, ein Projekt, das seither kontinuierlich wächst. Unter der Leitung von Lukas Fallak und Christine Naumann besuchen Studierende wöchentlich Bewohner des Malteserstifts St. Nikola in Passau. Diese Begegnungen bringen Freude und Abwechslung in den Alltag der älteren Menschen.
Die Besuche sind mehr als nur ein Zeitvertreib. Sie schenken den Bewohnern das Gefühl, wertgeschätzt zu werden, und erinnern daran, dass sie auch im Alter eine wichtige Rolle spielen. Für die Studierenden wiederum eröffnen sich Einblicke in die Lebenswelt der Senioren, was sie bereichert und sensibilisiert. „Die Besuche sind Gesprächsthema beim Essen im Speisesaal“, erzählt Dorothée Manteuffel, die die Aktivitäten eng begleitet. „Die Bewohner freuen sich die ganze Woche auf ihre Gäste.“
Regelmäßige Veranstaltungen wie ein gemeinsames Kaffeekränzchen mit Brettspielen oder die Feier von Festtagen, etwa das St. Martinsfest, bei dem Szenen nachgespielt und Lieder gesungen werden, vertiefen die Beziehungen zwischen Jung und Alt. Diese Begegnungen beleben nicht nur die Atmosphäre im Heim, sondern sind auch ein Zeichen für den sozialen Zusammenhalt, den die KSG fördert.
Sonntagsmahl: Gemeinsam an einem Tisch
Ein weiteres herausragendes Projekt der KSG ist das „Sonntagsmahl“, das in Kooperation mit der HOME Base Passau seit über vier Jahren erfolgreich läuft. Jeden Sonntag wird ein Mittagessen für Bedürftige angeboten, ergänzt durch Kaffee, Kuchen und einen geistlichen Impuls. „Unsere Vision ist es, Menschen am Rande der Gesellschaft auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen einen Raum zum Sein zu bieten“, sagt Maurus Kruis, einer der Studenten, die sich mit Herzblut engagieren.
Die Gästezahl schwankt zwischen 15 und 35 Personen, zu besonderen Anlässen sind es auch mehr. Unterstützt wird das Projekt von 20 bis 25 Helferinnen und Helfern, die regelmäßig oder punktuell kochen, backen und servieren. Doch das Sonntagsmahl bietet mehr als nur eine warme Mahlzeit. Es ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Gemeinschaft.
Besonders berührend ist die Geschichte von Tom, einem langjährigen Teilnehmer, der nun selbst als Helfer aktiv ist: „Vor fünf Jahren bin ich in Passau gestrandet und habe das Sonntagsmahl kennengelernt. Um meine Dankbarkeit auszudrücken, engagiere ich mich seitdem. Kochen ist meine Leidenschaft, und ich freue mich, damit etwas zurückgeben zu können.“ Für Tom und viele andere ist das Sonntagsmahl nicht nur eine Unterstützung in schwierigen Zeiten, sondern ein Ankerpunkt im Alltag.
Studentischer Einsatz mit großem Herz
Beide Projekte zeigen eindrucksvoll, wie viel Gutes entstehen kann, wenn sich junge Menschen engagieren. Sie bringen nicht nur praktische Hilfe, sondern auch Wärme, Menschlichkeit und Hoffnung dorthin, wo sie dringend gebraucht werden. In einer Gesellschaft, die oft von Isolation und Vereinsamung geprägt ist, setzt die KSG ein starkes Zeichen: Jeder Mensch zählt, unabhängig von Alter oder sozialem Status. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz beweisen die Studierenden der KSG, dass Engagement nicht nur hilft, sondern auch bereichert – sowohl diejenigen, die geben, als auch die, die empfangen.
Text: Studentenpfarrer Peter Kunz