Das glauben wir

Synodaler Weg - Regionenkonferenzen

Pressemeldung am 07.09.2020

19 Q Rjz BQ München Bild: © Synodaler Weg/Robert Kiderle

Coronabedingt haben am Freitag in Berlin, Dortmund, Frankfurt a. M., Ludwigshafen und München Regionenkonferenzen des Synodalen Weges stattgefunden. Statt der zunächst in Frankfurt a. M. vorgesehenen Synodalversammlung mit mehr als 230 Teilnehmern hatten sich die Mitglieder der Synodalversammlung sowie Beraterinnen und Berater mehrerer Foren auf die fünf Städte aufgeteilt. Passaus Bischof Stefan Oster tagte in München.

Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB, Diö­ze­san­rats­vor­sit­zen­der Mar­kus Biber und Pfar­rer Chris­ti­an Krieg­baum haben für Pas­sau an der Regio­nen­kon­fe­renz des Syn­oda­len Wegs in Mün­chen teil­ge­nom­men. Zunächst stand auch hier die Fra­ge im Mit­tel­punkt, was die Coro­na-Pan­de­mie für das kirch­li­che Leben bedeu­tet. Dabei ist deut­lich gewor­den, dass wir gro­ße Her­aus­for­de­run­gen hat­ten und haben, aber auch, dass viel Gutes und Krea­ti­ves ent­stan­den ist, vor allem medi­al aber z.B. auch durch die Wie­der­ent­de­ckung der Haus­kir­che. Oder durch gro­ßes Enga­ge­ment für Men­schen, die nicht aus dem Haus konn­ten“, so Bischof Ste­fan Oster nach der Regio­nen­kon­fe­renz. Auf dem Pro­gramm stan­den auch die The­men Frau­en in Diens­ten und Ämtern der Kir­che“ und die Sexu­al­mo­ral“. Die­se Debat­ten waren kon­tro­vers, aber ich habe sie als sehr offen und ehr­lich erlebt. Die Betei­lig­ten haben wirk­lich ein­an­der zuge­hört, oft wur­de es auch sehr per­sön­lich und zeug­nis­haft. Ich habe auch gespürt, dass der Wunsch, Brü­cken zuein­an­der zu fin­den, groß ist. Ich hof­fe des­halb sehr, dass der Weg ein Ende fin­det, mit dem mög­lichst alle gut leben können.”

Ich habe auch gespürt, dass der Wunsch, Brü­cken zuein­an­der zu fin­den, groß ist.”

Bischof Dr. Stefan Oster SDB
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Zwi­schen­schritt und Ver­tie­fung
Die Coro­na-Pan­de­mie hat es unmög­lich gemacht, dass wir uns als Syn­odal­ver­samm­lung wie­der
wie Anfang des Jah­res alle gemein­sam tref­fen und mit­ein­an­der spre­chen. Man­ches ist so
kom­pli­zier­ter gewor­den. Und doch ist die­ser coro­nabe­ding­te Zwi­schen­schritt in unmit­tel­ba­rer
Begeg­nung eine ech­te Chan­ce: Der Begriff des Hea­rings ist ernst gemeint. Wir wol­len ein­an­der
zuhö­ren — das geht mit gut 50 Teil­neh­men­den pro Saal bes­ser als mit 230. Für die oder den
Ein­zel­nen ist mehr Zeit da, einen Gedan­ken zu ent­wi­ckeln. Das Argu­ment zählt, nicht
Mehr­hei­ten. So kann die­ser Zwi­schen­schritt viel­leicht zu einer Ver­tie­fung füh­ren, die dem
Pro­zess und uns allen gut­tut“, sag­te für das Prä­si­di­um des Syn­oda­len Weges in Mün­chen der
Sekre­tär der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, P. Dr. Hans Lan­gen­dör­fer SJ.

So kann die­ser Zwi­schen­schritt viel­leicht zu einer Ver­tie­fung füh­ren, die dem Pro­zess und uns allen guttut”

P. Dr. Hans Langendörfer SJ, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz für das Präsidium des Synodalen Weges in München

Die­se Debat­ten und das Hea­ring kon­zen­trier­ten sich zunächst auf die Fra­ge, wel­che
Her­aus­for­de­run­gen die Coro­na-Pan­de­mie für den Syn­oda­len Weg bedeu­tet. Bischof Georg
Bät­zing, Vor­sit­zen­der der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz und Prä­si­dent des Syn­oda­len Weges,
beton­te in Frank­furt a. M., dass die Pan­de­mie aktu­el­le Fra­gen an die Kir­che gestellt hät­te, die
es in den kom­men­den Mona­ten zu beant­wor­ten gel­te: Was bedeu­tet es, wenn das Leben so
gefähr­det ist? Was sagt uns Gott in die­ser Zeit? Was brau­chen wir?“ Ihm gehe es dar­um, mit dem
Syn­oda­len Weg Cha­ris­men frei­zu­set­zen und ihnen einen Platz in der Kir­che zu ver­mit­teln.
Ent­bin­dung, Frei­set­zung und Stär­kung der Cha­ris­men in der Kir­che, das brau­chen wir jetzt“,
so Bischof Bätzing.

Was bedeu­tet es, wenn das Leben so gefähr­det ist? Was sagt uns Gott in die­ser Zeit? Was brau­chen wir?”

Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident des Synodalen Weges

Der Prä­si­dent des Zen­tral­ko­mi­tees der deut­schen Katho­li­ken (ZdK) und Prä­si­dent des Syn­oda­len
Weges, Prof. Dr. Tho­mas Stern­berg, wür­dig­te den heu­ti­gen wich­ti­gen wei­te­ren Schritt des
Syn­oda­len Weges: Wir haben in Dort­mund einen kri­tisch-selbst­kri­ti­schen Aus­tausch an
sach­li­chen Argu­men­ten und per­sön­li­chen Erfah­run­gen erlebt zu den zwei ers­ten Arbeits­pa­pie­ren
und Coro­na. Die Pan­de­mie stellt grund­sätz­li­che Fra­gen – gesell­schaft­lich und kirch­lich. Ich bin
froh, dass wir heu­te die Regio­nen­kon­fe­ren­zen für Feed­back und Hea­ring nut­zen kön­nen. Es ist
deut­lich gewor­den: Der Syn­oda­le Weg geht erfolg­reich wei­ter, der gute Geist von Frank­furt
lebt.“

Es ist deut­lich gewor­den: Der Syn­oda­le Weg geht erfolg­reich weiter”

Prof. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Präsident des Synodalen Weges
Ermu­tigt von der für sie guten und kon­struk­ti­ven Debat­te“ zeig­te sich die Vize­prä­si­den­tin des
Syn­oda­len Weges, Karin Kort­mann, in Ber­lin: Das Hea­ring hat noch ein­mal wich­ti­ge Impul­se
gege­ben, über die schon bestehen­den kir­chen­recht­li­chen Hand­lungs­spiel­räu­me hin­aus neue
Wege zu einer geschwis­ter­li­chen Kir­che zu gehen.“ Ins­be­son­de­re bei der Frau­en­fra­ge wer­de sich
die Zukunft der Kir­che ent­schei­den. Dabei füh­len wir uns von Papst Fran­zis­kus ermu­tigt, der
bei der Ama­zo­nas-Syn­ode Frau­en eine wich­ti­ge Rol­le attes­tiert hat. Ich hof­fe, dass wir schon
bald die Gele­gen­heit haben wer­den, in Rom über den Syn­oda­len Weg zu spre­chen. Denn nicht
alle The­men die­ses Weges wer­den sich allein in der deut­schen Orts­kir­che umset­zen las­sen.“
Der Osna­brü­cker Bischof und Vize­prä­si­dent des Syn­oda­len Weges, Bischof Dr. Franz-Josef Bode,
sag­te in Lud­wigs­ha­fen: Wir haben hier in einer wohl­wol­len­den und kon­struk­ti­ven Atmo­sphä­re
spre­chen kön­nen. Dabei konn­ten wir fest­stel­len, dass es in der Mit­te der Posi­tio­nen einen gro­ßen
Kon­sens gibt, den wir auch in der nächs­ten Syn­odal­ver­samm­lung stär­ker beto­nen soll­ten als die
wei­ter aus­ein­an­der­lie­gen­den Posi­tio­nen. In zwei sich gegen­über­ste­hen­den Lagern zu den­ken,
ent­spricht nicht der Rea­li­tät.“ Mit Blick auf das Arbeits­pa­pier aus dem Frau­en­fo­rum beton­te
Bischof Bode: Wir soll­ten nicht allein auf die Fra­ge der Wei­he schau­en, son­dern uns nach­hal­tig
für eine schritt­wei­se grö­ße­re Betei­li­gung von Frau­en ein­set­zen — für das Leben und die Arbeit
der Kir­che in allen Belan­gen und für eine neue Kul­tur des Den­kens. Wir hof­fen, dass Frau­en –
mit Rücken­de­ckung und Ermu­ti­gung aus den Gemein­den – viel mehr in Ver­kün­di­gung und Lit­ur­gie
aktiv wer­den kön­nen, zum Bei­spiel mit eige­nen Pre­dig­ten in den Got­tes­diens­ten. Auch eine
Über­nah­me von Tau­fen, Beer­di­gun­gen oder Trau­un­gen ist denkbar.“

Ich hof­fe, dass wir schon bald die Gele­gen­heit haben wer­den, in Rom über den Syn­oda­len Weg zu sprechen.”

Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Synodalen Weges, in Bezug auf die Frauenfrage
Im Debat­ten­schwer­punkt zum Forum Frau­en stan­den sich For­de­run­gen nach muti­ge­ren,
ver­bind­li­che­ren For­mu­lie­run­gen und nach einer abwä­gen­de­ren Spra­che gegen­über. Deut­lich
wur­de auch eine Dis­kre­panz zwi­schen der Rol­le der Frau­en an der Basis und in der theo­lo­gi­schen
Dis­kus­si­on, etwa in der Fra­ge, war­um das Spen­den von Sakra­men­ten in der Regel Geweih­ten
vor­be­hal­ten ist. An allen Orten wur­de eine stär­ke­re Geschlech­ter­pa­ri­tät gefor­dert und auf
Cha­ris­men und Fähig­kei­ten von Frau­en hin­ge­wie­sen, auf die man in der Kir­che oft ver­zich­te. Es
gehe dabei auch um das Über­den­ken des tra­di­tio­nel­len Rol­len­ver­ständ­nis­ses und Fra­gen der
Kom­mu­ni­ka­ti­on von Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit. Man wol­le sich auf welt­kirch­li­cher Ebe­ne dafür
ein­set­zen, dass Lai­en — Frau­en und Män­ner -, sich an der kom­men­den Bischofs­syn­ode im Vati­kan
zum The­ma Syn­oda­li­tät“ betei­li­gen kön­nen, denn Orts- und Welt­kir­che könn­ten gut
von­ein­an­der lernen.
Das Prä­si­di­um des Syn­oda­len Weges ging an den ver­schie­de­nen Orten auch kurz auf die
Instruk­ti­on der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on Die pas­to­ra­le Umkehr der Pfarr­ge­mein­de im Dienst an der
mis­sio­na­ri­schen Sen­dung der Kir­che“ ein, die am 20. Juli 2020 ver­öf­fent­licht wur­de. Die­ses
Doku­ment hat bereits viel­fäl­ti­ge Reak­tio­nen her­vor­ge­ru­fen – von Bischö­fen wie Lai­en. Es ist nun
nicht zu bezwei­feln: Die Instruk­ti­on betrifft vie­le Fra­ge­stel­lun­gen, die wir im Rah­men des
Syn­oda­len Weges inten­siv behan­deln. Den­noch hat sich das Syn­odal­prä­si­di­um dar­auf
ver­stän­digt, die heu­ti­ge Tages­ord­nung nicht zu ändern und sich von dem erschie­ne­nen
Doku­ment nicht abhän­gig zu machen. Viel­mehr wird es not­wen­dig sein, die­ses Doku­ment wie
vie­le ande­re Mate­ria­li­en auch in die Über­le­gun­gen der Syn­odal­fo­ren ein­zu­be­zie­hen“, so das
Prä­si­di­um.

Auf den Regio­nen­kon­fe­ren­zen unter dem Mot­to Fünf Orte – ein Weg“ kamen ins­ge­samt mehr
als 230 Mit­glie­der der Syn­odal­ver­samm­lung sowie Bera­te­rin­nen und Bera­ter des Syn­odal­fo­rums
Frau­en in Diens­ten und Ämtern in der Kir­che” und des Syn­odal­fo­rums Leben in gelin­gen­den
Bezie­hun­gen – Lie­be leben in Sexua­li­tät und Part­ner­schaft” zusam­men. Die zur Debat­te
gestell­ten Tex­te ver­ste­hen sich als ers­te Arbeits­tex­te. Vor­la­gen im Sin­ne der Sat­zung und der
Geschäfts­ord­nung wird es erst bei der Syn­odal­ver­samm­lung im nächs­ten Jahr geben.

Quel­le: Pres­se­stel­le Syn­oda­ler Weg / pbp
Bild: © Syn­oda­ler Weg/​Robert Kiderle

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