Kirche vor Ort

Taufbewerber lassen sich auf Geist Gottes ein

Redaktion am 28.02.2023

Erwachsenentaufe Zulassungsfeier Passau Bischof 26 02 2023 Foto: Bernhard Brunner
Mit den Taufbewerbern freuten sich Bischof Dr. Stefan Oster (Mitte), Domdekan Dr. Haus Bauernfeind (l.) und der Referent für Sakramentenpastoral, Otto Penn (r.), sowie die Geistlichen Andreas Erndl (2.v.l.), Bernhard Tiefenbrunner (4.v.l.), Gunther Drescher (6.v.r.), P. Emmanuel Dass Sebastian IMS (5.v.r.) und Dr. Joseph Peedikaparambil (2.v.r.).

Fünf erwachsene Gläubige haben am 1. Fastensonntag mit Bischof Dr. Stefan Oster in der Andreaskapelle neben dem Stephansdom in Passau die Zulassung zur Taufe gefeiert.

Fei­er der Zulas­sung von fünf erwach­se­nen Gläu­bi­gen zu dem Sakra­ment mit Bischof Dr. Ste­fan Oster – Gefühl wie neu gebo­ren werden“

Aus unter­schied­lichs­ten Grün­den wol­len sie den Emp­fang die­ses Sakra­ments zur Auf­nah­me in die Gemein­schaft der katho­li­schen Kir­che nach­ho­len – über­wie­gend in der dies­jäh­ri­gen Oster­nacht, eine jun­ge Mut­ter bei­spiels­wei­se gleich­zei­tig mit der Tau­fe ihres jetzt vier Mona­te alten Söhn­chens. Las­sen Sie sich auf den Geist Got­tes ein“, leg­te der Ober­hir­te der Diö­ze­se den Tauf­be­wer­bern ans Herz und pro­phe­zei­te ihnen: Wenn Sie’s ernst­haft tun, dann wird es ein Abenteuer.“ 

Der gro­ße Augen­blick war am Sonn­tag­nach­mit­tag für die fünf Tauf­be­wer­be­rin­nen und Tauf­be­wer­ber aus dem Bis­tum gekom­men. Der Bischof freu­te sich ein­gangs beson­ders dar­über, dass gera­de in einer schwie­ri­gen Zeit für die katho­li­sche Kir­che Leu­te den Weg in sie hin­ein such­ten. Denn sie glaub­ten, dass Gott durch sein Wort und durch die Sakra­men­te gegen­wär­tig sei. In der Pre­digt griff Oster den Abschnitt aus dem Evan­ge­li­um nach Johan­nes auf, in dem Jesus zu dem Pha­ri­sä­er namens Niko­de­mus, einem füh­ren­den Mann unter den Juden in Jeru­sa­lem, sagt: Wenn jemand nicht von neu­em gebo­ren wird, kann er das Reich Got­tes nicht schau­en.“ Wei­ter wird Jesus bei Johan­nes zitiert, dass jemand, der nicht aus Was­ser und Geist gebo­ren sei, nicht in das Reich Got­tes kom­men könne.

Wei­ter beton­te der Bischof, dass viel­leicht jemand der Teil­neh­mer an der Tauf­zu­las­sungs­fei­er schon ein­mal die Erfah­rung gemacht habe, durch eine schwe­re Kri­se gegan­gen und gut her­aus­ge­kom­men sei, sich danach wie neu­ge­bo­ren“ gefühlt habe. Bei­spiels­wei­se sehe ein Ver­lieb­ter mit der rosa­ro­ten Bril­le die Welt plötz­lich ganz anders und füh­le sich eben­falls wie ein Neu­ge­bo­re­nes. Auf Basis des Bibel­worts zum 1. Fas­ten­sonn­tag ver­wies Oster auf die drei Grund­ver­su­chun­gen Jesu in der Wüs­te, denen der Got­tes­sohn wider­ste­he und die Men­schen dadurch leh­re, neu sehen zu ler­nen – ver­bun­den mit dem Appell, sich tau­fen zu las­sen. Die Tau­fe gebe sicher den einen oder ande­ren Impuls für das Leben. Die Welt ler­nen mit den Augen Got­tes zu sehen“, das ist nach Osters Wor­ten mit dem Emp­fang die­ses Sakra­ments verknüpft.

Die fünf soge­nann­ten Katechu­me­nen, die sich vom Ruf Got­tes anspre­chen haben las­sen, wie der Bischof her­vor­hob, wur­den bei der Fei­er neben den Paten und Ange­hö­ri­gen von den jewei­len Pries­tern ihrer Pfar­rei beglei­tet: für St. Lau­ren­ti­us Schar­den­berg Stu­den­ten­pfar­rer Andre­as Erndl, für Mariä Him­mel­fahrt Hof­kir­chens Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor Dr. Joseph Pee­di­ka­pa­ram­bil, für St. Micha­el Röhrn­bach Pfar­rer Berm­hard Tie­fen­brun­ner, für St. Josef Pas­sau-Auer­bach Pfarr­vi­kar P. Emma­nu­el Dass Sebas­ti­an IMS und für Hei­li­ge Fami­lie Bad Gries­bach Stadt­pfar­rer Gun­ther Drescher. 

Mit dem Auf­ruf der jewei­li­gen Gemein­den, dem Wunsch der fünf Erwach­se­nen nach­zu­kom­men, die Sakra­men­te des Christ­wer­dens emp­fan­gen zu dür­fen. wand­te sich der Refe­rent für Sakra­men­ten­pas­to­ral. Otto Penn, an den Bischof. Die Ver­tre­ter berich­te­ten dar­auf­hin über den Katechu­me­nats­weg ihrer Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber, die zugleich vor­ge­stellt wur­den. Gemein­sam bekun­de­ten sie, dass sie die Fro­he Bot­schaft ken­nen­ge­lernt und den Weg zu einem Leben aus dem Glau­ben gefun­den, zudem im Got­tes­dienst und im Gebet die Gemein­schaft mit Gott und der Kir­che gesucht hät­ten. Wir bezeu­gen es“, sag­ten die Katechumenatsbegleiter.

Die Tauf­be­wer­ber selbst erklär­ten anschlie­ßend, Chris­tus nach­fol­gen, die öster­li­chen Sakra­men­te Tau­fe, Fir­mung und Eucha­ris­tie emp­fan­gen sowie als Glie­der der Kir­che aus dem christ­li­chen Glau­ben leben zu wol­len. Ich bin bereit“, ver­si­cher­ten sie gemein­sam. Der Bischof salb­te sie dar­auf­hin mit dem Katechu­me­nen­öl, das er zuvor geseg­net hat­te. Es stär­ke dich die Kraft Chris­ti, des Erlö­sers, der lebt und herrscht in alle Ewig­keit“, bete­te Oster, wor­auf die Tauf­be­wer­ber mit Amen“ antworteten. 

Am Ende der Fei­er, die Maxi­mi­li­an Jäger an der Orgel und Dom­kan­to­rin Bri­git­te Fruth musi­ka­lisch umrahm­ten, stand die Beauf­tra­gung der Pfar­rer, die fünf Erwach­se­nen durch die Spen­de der genann­ten Sakra­men­te in die Gemein­schaft der Kir­che auf­zu­neh­men. Danach tra­fen sich alle noch im Haus St. Maxi­mi­li­an am Stein­weg zu einem klei­nen Empfang. 

Nach dem Grund für die­sen ein­schnei­den­den Schritt befragt, erzähl­te die bereits erwähn­te jun­ge Mut­ter aus einer klei­nen Bay­er­wald-Gemein­de, dass es in ihrem Eltern­haus nicht üblich gewe­sen sei, sie und ihre Geschwis­ter tau­fen zu las­sen. Doch schon seit län­ge­rer Zeit, vor allem aber ab dem Zeit­punkt der Schwan­ger­schaft, sei ihr Wunsch gereift, Mit­glied der katho­li­schen Kir­che wer­den zu wol­len. Ich will mein Kind katho­lisch erzie­hen“, merk­te die Tauf­be­wer­be­rin ergän­zend an. BERN­HARD BRUNNER

Text: Bern­hard Brunner

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