Alois Furtner war 16 Jahre Bischöflicher Administrator der Heiligen Kapelle im bedeutendsten Wallfahrtsort des deutschsprachigen Raumes. Er war dort beim Gnadenbild geistlich zuhause, fühlte er sich doch persönlich auch als der „Hausmeister der Mutter Gottes“. Am Mittwoch, 9. September 2020 ist er in Passau gestorben.
Bischof Dr. Stefan Oster SDB würdigte den Verstorbenen als ein „Urgestein“ des Passauer Klerus. „Ob als Direktor unserer Knabenseminare, in der Ausbildung der Priesterseminaristen, als Gefangenenseelsorger, im Domkapitel oder eben in seinen vielfältigen Aufgaben als Wallfahrtsrektor und Kapelladministrator in Altötting – immer war er in seiner freundlichen Art für Gott und die Menschen in hohem Maße verfügbar. Wir dürfen bei Prälat Furtner dankbar auf ein langes und erfülltes priesterliches Leben schauen.“
Für den gebürtigen Pörndorfer gehörte der Besuch von Papst Benedikt XVI. im September 2006 zu den ganz herausragenden Erlebnissen in Altötting. Doch für den Priester waren auch die Pilger, die Tag für Tag kommen und gehen, stets von großer Bedeutung. Den Pilgern zur Seite zu stehen, Dienst für die Menschen und für Gott an einem herausgehobenen Ort, an dem seit Jahrhunderten unzählige Wallfahrer ihre Sorgen und Freuden zur Gottesmutter und zu Christus tragen. So sah Alois Furtner seine primäre Aufgabe. Wallfahrtsseelsorge konkret auf dem und rund um den Kapellplatz. Von 1992 bis 2008. Man könnte auch sagen, mit der Gottesmutter unterwegs. Denn es war ihm persönlich wichtig. Ob er nun das Gnadenbild bei der Prozession trug oder als Kopie im Flugzeug nach Washington D.C. brachte, um sie dort im sogenannten „National Shrine“ neben anderen Gnadenbildern bedeutender Marienwallfahrtsorte aus der ganzen Welt zu platzieren.
Seine Spiritualität war von der Verehrung der Gottesmutter geprägt. Das Gebet zu ihr war für ihn persönlich eine „Quelle großer Hoffnung und Lebensbejahung“. Solche Spiritualität hat er als Ruhestandgeistlicher und Spiritual im Priesterseminar St. Stephan den künftigen Priestern im Propädeutikum vermittelt. 2008 kehrte der Prälat somit wieder zu seinen Wurzeln zurück. War er doch schon 1963 im Seminar St. Valentin und später Priesterseminar St. Stephan tätig. 1968 wurde er Direktor von St. Maximilian und schließlich von St. Valentin. Im Domkapitel war von 1983 bis 2006 tätig. 1992 kam er als Bischöflicher Administrator der Kapellstiftung nach Altötting. Er war auch Wallfahrtsrektor im „Herz Bayerns“ und führte viele Jahre das Altöttinger Marienwerk mit bundesweit über 100.000 Mitgliedern. Für seine persönlichen Verdienste wurde er 2004 zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt.
Das Bistum Passau bittet um das Gebet für den Verstorbenen. Möge er ruhen in Frieden.
Den Sterberosenkranz beten wir Freitag, den 11.09.2020 und Sonntag, den 13.09.2020, um jeweils 18 Uhr im Hohen Dom zu Passau.
Das Requiem findet am Montag, den 14.09.2020, um 13.00 Uhr im Hohen Dom zu Passau mit anschließender Beerdigung im Domherrengrab im St.-Severins-Friedhof in Passau-Innstadt statt.