Das glauben wir

Valentinstag: Wort zum Leben

Redaktion am 14.02.2022

20190227 Ehe 8156 Foto: Simona Kehl

Mit Impulsen aus einem Kabarett von Eckart von Hirschhausen zu seinem Programm "Liebesbeweise" wünscht das langjährige Ehepaar Ingrid und Rainer Weißl, beide Pastoralreferenten, einen gesegneten schönen Valentinstag. Die zentrale Botschaft: Es gibt auf der Welt genau EINEN Menschen, der für den anderen bestimmt ist.

Vor eini­gen Jah­ren besuch­ten wir in Mün­chen im Gas­teig das Medi­zi­ni­sche Kaba­rett“ des Künst­lers und Arz­tes Dr. Eck­art von Hirsch­hau­sen. In sei­nem Pro­gramm Lie­bes­be­wei­se“ beschrieb er auf humor­vol­le Wei­se, dass Glück sel­ten allein kommt, dass wir uns oft in die Fal­schen ver­lie­ben und dass es auf der gan­zen Welt genau EINEN Men­schen gibt, der für einen bestimmt ist. Und er mein­te wei­ter: Soll­te sich einer irren, dann passt alles nicht mehr zusam­men“. Alle lach­ten damals und über­leg­ten, ob sie den Rich­ti­gen“ erwischt hatten.

Wahr­schein­lich kommt es aber nicht dar­auf an, den bzw. die Richtige/​n zu erwi­schen, weil sich diese/​r erst im Lau­fe des Lebens als solche/​r her­aus­stellt. Wir ver­mu­ten, dass es den ein­zi­gen Men­schen nicht gibt, son­dern dass sich die Part­ner im Lau­fe ihres Lebens erst zusammengewöhnen/​raufen/​lie­ben müs­sen bzw. dür­fen. Der The­ra­peut Bert Hel­lin­ger sagt: es gibt nicht den Rich­ti­gen, son­dern den, der gut genug ist. Denn auf den einen zu war­ten, hat etwas Nar­ziss­ti­sches an sich, in der Annah­me, dass die­ser dann genau der eige­nen Vor­stel­lung ent­spre­chen müsse.

In den Valen­tins­fes­ten, die wir 15 Jah­re lang gestal­te­ten, ver­such­ten wir, die­se Ambi­va­lenz der Part­ner­schaft her­aus­zu­ar­bei­ten, dass es eben das Glück gibt – aber auch das Infra­ge­stel­len. Gut gefällt uns die Vor­stel­lung des Psy­cho­lo­gen Hans Jell­ou­schek: den ande­ren als ande­ren anzu­er­ken­nen, das sei Glück.

Rainer und Ingrid Weißl Foto: Wolfgang Krinninger / pbb

Im Evan­ge­li­um die­ses Sonn­tags erzählt der Evan­ge­list Lukas, dass man glück­lich wird, wenn man das Gute für den ande­ren will, wenn man selbst mit sei­nem Leben zufrie­den ist, dass es aber auch ein Wehe“ gibt. In der Bezie­hung ist dies dann der Fall, wenn der Part­ner einen infra­ge stellt — und es Kon­flik­te gibt. Ver­let­zun­gen blei­ben nicht aus und Wachs­tum geschieht im Lau­fe der Bezie­hung. In ver­schie­de­nen The­men und Sym­bo­len haben wir dies, bei den Valen­tins­fes­ten, zum Aus­druck gebracht, z. B. im Sym­bol der Rose. Es gibt die Blü­te, als Sym­bol für das Schö­ne – und die Dor­nen für das Schwe­re. Lebens­kunst ist, die Rose (als Sym­bol für den ande­ren) an den Stel­len zu berüh­ren und in die Hand zu neh­men, an denen kei­ne Dor­nen sind. Die Bot­schaft Jesu ist die Lie­be von Mensch zu Mensch. Nächs­ten­lie­be, Selbst­lie­be und Got­tes­lie­be bil­det ein Drei­eck, das gut­tut und die See­le nährt. 

Lei­der kann in Coro­na­zei­ten kein gro­ßes Valen­tins­fest statt­fin­den. Wie schön, wenn die Paa­re Mög­lich­kei­ten fin­den, ihre Bezie­hung in klei­nem Rah­men zu fei­ern und sich dar­an zu freu­en. Es ist nicht leicht, mit einem ande­ren Men­schen auf engem Raum zu leben – aber es ist eine gute Lebens­schu­le, in der das Leben wei­ter­ge­ge­ben wird an die nächs­ten Generationen.

Vor eini­gen Jah­ren gestal­te­ten wir mit unse­rem Chor eini­ge Hoch­zei­ten. Eine älte­re Dame ent­deck­ten wir bei jedem der Got­tes­diens­te. Wir frag­ten sie, ob sie denn alle Paa­re ken­ne und ein­ge­la­den sei. Sie mein­te dar­auf: Ich bin hier, um die Paa­re zu beglück­wün­schen. Mein Ehe­mann ist lei­der früh gestor­ben. Ich freue mich mit den jun­gen Men­schen und gra­tu­lie­re ihnen zu dem Segen, einen gelieb­ten Men­schen gefun­den zu haben und dies in einem schö­nen Rah­men zu fei­ern. Dar­um bin ich hier.“

In die­sem Sin­ne freu­en wir uns mit den jun­gen Men­schen, die den Bund fürs Leben ein­ge­hen und hof­fen mit ihnen, dass die Bezie­hung lan­ge hält.

Ingrid und Rai­ner Weißl
Pas­to­ral­re­fe­ren­ten Neuöt­ting
Kli­nik­seel­sor­ger und Ehe‑, Fami­li­en- und Lebensberater

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