Jugend

Rudolf Nerl feierlich verabschiedet

Stefanie Hintermayr am 24.07.2020

200724 Verabschiedung Nerl foto11 SH Foto: Hintermayr/pbp

Mit einem Pontifikalgottesdienst ist OStD Rudolf Nerl als Schulleiter der Gisela-Schulen Passau-Niedernburg feierlich verabschiedet worden. Bischof Stefan Oster SDB hat ihm für sein jahrzehntelanges Engagement für die Schülerinnen gedankt.

Der 24. Juli 2020 ist das Fest des Hei­li­gen Chris­to­pho­rus in der katho­li­schen Kir­che mit der lit­ur­gi­schen Far­be Rot. An die­sem Fest­tag wur­de OStD Rudolf Nerl als Schul­lei­ter der Gise­la-Schu­len Pas­sau-Nie­dern­burg mit einem Pon­ti­fi­kal­got­tes­dienst im Ste­phans­dom fei­er­lich ver­ab­schie­det. Bedingt durch die Coro­na­kri­se konn­te nicht die gan­ze Schul­fa­mi­lie beim Got­tes­dienst dabei sein, son­dern nur die rund 150 gela­de­nen Gäs­te mit einer Grup­pe an Schü­ler-Ver­tre­te­rin­nen. Chris­to­pho­rus sei ein gro­ßer, statt­li­cher Mann gewe­sen mit der Auf­ga­be, Men­schen über den Fluss zu hel­fen. Was für ein schö­nes Bild,“ begrüß­te Bischof Ste­fan Oster SDB ein­gangs die Fest­ge­mein­schaft um die Fami­lie Nerl. Die­ses Bild lie­ße sich gut auf die Gise­la-Schu­len unter der Lei­tung von Rudolf Nerl über­tra­gen. So habe auch er als Schul­lei­ter den jun­gen Schü­le­rin­nen über den Fluss der Schu­le“ geholfen.

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„Fluss der Schule“ - Predigt zur Verabschiedung von Rudolf Nerl

Der Bischof bezog sich in sei­ner Pre­digt auf zwei zen­tra­le Sät­ze aus dem Tages­evan­ge­li­um. Der ers­te Satz lau­te­te: Bei euch sind sogar die Haa­re auf dem Kopf alle gezählt, fürch­tet Euch also nicht“. Die­ser Satz von Jesus stün­de dafür, dass Gott die Sei­nen wirk­lich ken­ne, beton­te Bischof Ste­fan Oster. Der zwei­te Satz lau­te­te: Fürch­tet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die See­le aber nicht töten kön­nen, son­dern fürch­tet euch vor dem, der See­le und Leib ins Feu­er der Höl­le stür­zen kann.“ Wie irri­tie­rend klin­ge das gera­de in der heu­ti­gen Zeit, mein­te der Bischof. Und er frag­te sogleich, ob man heu­te noch von der Höl­le reden kön­ne; und wer da gemeint sei, den man fürch­ten sol­le. Er ant­wor­te­te: Bei­de Male ist Gott selbst gemeint.“ Was die­se bei­den Sät­ze als ver­meint­lich gegen­sätz­li­che Pole im Evan­ge­li­um mit dem Dienst von Rudolf Nerl zu tun haben, beleuch­te­te der Bischof anschließend.

Nerl habe es als Schul­lei­ter gekonnt, ein Kli­ma der Annah­me zu schaf­fen — und dies auch aus­strah­len zu las­sen auf das Kol­le­gi­um und die Schü­le­rin­nen“, erläu­ter­te der Bischof. Das sei eine wesent­li­che Qua­li­tät von Lei­tung. Eine sol­che grund­sätz­li­che Fähig­keit zur Annah­me beru­he aber nicht nur auf der Fähig­keit zu Sym­pa­thie und Ein­füh­lung. Ein ande­rer Halt“ sei aus­schlag­ge­bend: Jesus Chris­tus als inne­re Mit­te. Rudolf Nerl habe genau das ver­in­ner­licht und gelebt, so der Bischof. Die Tie­fe und Qua­li­tät die­ser Bezie­hung gibt Rudolf Nerl einen Halt, der den Halt über­schrei­tet, der allein aus mensch­li­chen Bezie­hun­gen ent­steht.“ Nerl habe den Schü­le­rin­nen stets gezeigt, dass es im Leben um mehr geht als Insta­gram-Likes, Mode­trends, Aner­ken­nung und Noten. Und so habe er die Gise­la-Schu­len als Schul­lei­ter zu einer außer­ge­wöhn­li­chen Schu­le gemacht. Der Bischof beschrieb sie als Ort, wo jun­ge Men­schen berührt wer­den kön­nen von dem aller Wert, aller Sinn und alle Lie­be kommt“, Jesus Chris­tus. Er dank­te Rudolf Nerl schließ­lich im Namen des Bis­tums Pas­sau für sei­nen lang­jäh­ri­gen Dienst und sein Glaubenszeugnis.

Verabschiedung Nerl - Amtseinführung Eberhardt

Unmit­tel­bar nach dem Pon­ti­fi­kal­got­tes­dienst fand im Dom der Fest­akt zur Ver­ab­schie­dung von Rufolf Nerl und gleich­zei­tig die Amts­ein­füh­rung von Dr. Mar­kus Eber­hardt als neu­er Schul­lei­ter der Gise­la-Schu­len statt. Noch­mals dank­te der Bischof Rudolf Nerl für sei­nen 46-jäh­ri­gen Dienst als Schul­lei­ter mit einem Geschenk. Es folg­ten Gruß­wor­te von Ober­bür­ger­meis­ter Jür­gen Dup­per, Dr. Peter Not­haft (Direk­tor des Katho­li­schen Schul­wer­kes in Bay­ern) und Man­fred Brod­schelm (Minis­te­ri­al­be­auf­trag­ter für die Real­schu­len in Nie­der­bay­ern). Dup­per wür­dig­te Nerl im Namen der Stadt Pas­sau als einen Schul­lei­ter, der die jun­gen Men­schen auf das Leben, und nicht nur auf die Arbeits­welt vor­be­rei­te­te. Er habe sich für die Stadt Pas­sau viel­sei­tig enga­giert, gera­de auch für Jugend­li­che und Men­schen mit Han­di­cap. Danach wand­ten sich die bei­den Schü­le­rin­nen Chris­ti­ne Bern­hard (Eltern­ver­tre­tung) und Anto­nia Buch­ner (Schü­ler­ver­tre­tung) an ihren Herrn Nerl“. So sorg­te Anto­nia Buch­ner für teils herz­haf­tes Lachen mit ihrer Dan­kes­re­de mit den abschlie­ßen­den Wor­ten: Und so sage ich nicht Dan­ke zum Schluss, son­dern Ver­gelts‘ Gott, weil es hier in Nie­der­bay­ern kei­ne bes­se­re Schu­le gibt.“

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V.l.n.r.: Bischof Stefan Oster SDB mit dem verabschiedeten Schulleiter der Gisela-Schulen Passau-Niedernburg Rudolf Nerl und seinem Nachfolger Dr. Markus Eberhardt.

Rudolf Nerl selbst hielt sich in sei­ner Anspra­che kurz. Er wünsch­te allen anwe­sen­den Mit­fei­ern­den schließ­lich das, ohne das nichts gehe: den Frie­den. Schließ­lich wur­de sein Nach­fol­ger Dr. Mar­kus Eber­hardt in sein Amt als neu­er Schul­lei­ter der Gise­la-Schu­len ein­ge­führt. Bischof Ste­fan Oster hat ihm hier­zu sei­ne Urkun­de über­reicht und alles Gute und Got­tes Segen zum sei­nem Start am 1. August gewünscht. Eine klei­ne Fei­er­stun­de im Dom­in­nen­hof run­de­te den Got­tes­dienst mit Fest­akt ab.

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