Bistum

Virtueller Besuch im Kirchturm von St. Nikola

Pressemeldung am 17.09.2020

CF00343 b St Nikola PA Foto: Pedagrafie / Marcel Peda
Hl. Barbara mit dem Turm und hl. Katharina mit Rad und Schwert

Die auf­wen­di­ge Male­rei, die sich auf das Jahr 1518 datie­ren lässt und sich voll­flä­chig über die vier Schild­bo­gen­wän­de und das Kreuz­rip­pen­ge­wöl­be erstreckt, zeigt far­big gefass­te Gewöl­be­rip­pen, Ran­ken aus Laub­werk und figür­li­chen Dar­stel­lun­gen, die iko­no­gra­fisch als die Hei­li­gen Bar­ba­ra (mit dem Turm), Katha­ri­na (mit Rad und Schwert) an der Süd­wand­so­wie Andre­as (mit X‑förmigem Kreuz, sog. Andre­as­kreuz) an der Nord­wand iden­ti­fi­ziert wer­den kön­nen. Bei dem Raum han­delt es sich ver­mut­lich um eine mit­tel­al­ter­li­che Turmkapelle.

Die figür­li­chen und flo­ra­len Dar­stel­lun­gen waren unter einer baro­cken Über­tün­chung ver­bor­gen. Ent­deckt wur­den sie mit­tels Ein­satz von ultra­vio­let­tem Licht im Rah­men von Restau­rie­rungs­ar­bei­ten, die das Staat­li­che Bau­amt Pas­sau im Zusam­men­hang mit dem geplan­ten Ein­bau einer Trep­pe im Kirch­turm durch­füh­ren ließ. Auf­grund der Über­ma­lun­gen war die Ables­bar­keit der Dar­stel­lun­gen zu Beginn der Restau­rie­rungs­maß­nah­me kaum mög­lich. Ledig­lich par­ti­el­le Abblät­te­run­gen der baro­cken Tün­che und durch­schei­nen­de Kon­tu­ren erlaub­ten ers­te Ein­bli­cke hin­sicht­lich male­ri­scher Qua­li­tät und Far­big­keit. Die Redu­zie­rung und Abnah­me der baro­cken Über­tün­chung erfolg­te rein mecha­nisch mit einem Skal­pell unter Zuhil­fe­nah­me einer Stirn­lu­pe. Neben der eigent­li­chen Frei­le­gung lag das Haupt­au­gen­merk der Restau­rie­rungs­maß­nah­me auf dem Erhalt der Male­rei und des Putz­be­stan­des. Die in den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten immer wie­der vor­ge­nom­me­nen Ein­grif­fe in die Bau­sub­stanz, aber auch die Bewe­gun­gen des Glo­cken­stuhls beim Läu­ten hat­ten zu Schä­den an den Wand­put­zen geführt und eine Siche­rungs­maß­nah­me not­wen­dig gemacht. In Abstim­mung mit den Denk­mal­pfle­ge-Behör­den wur­den grö­ße­re Fehl­stel­len mit Kalk­putz geschlos­sen und gelös­te Putz­frag­men­te mit disper­gier­tem Weiß­kalk­hy­drat gesi­chert. Zur Beru­hi­gung und Auf­wer­tung der goti­schen Male­rei erfolg­te in sehr redu­zier­tem Umfang eine Retu­sche der Putz­aus­bes­se­run­gen, nach der die spät­go­ti­sche Aus­ma­lung des Rau­mes deut­lich ables­bar und nach Frei­le­gung und Fes­ti­gung nun­mehr in ihrem Bestand gesi­chert ist.

Der vir­tu­el­le Rund­gang kann auf der Inter­net­sei­te des Staat­li­chen Bau­amts Pas­sau (https://​www​.stba​pa​.bay​ern​.de/) auch nach dem Tag des offe­nen Denk­mals wei­ter­hin auf­ge­ru­fen werden.

Text: Staat­li­ches Bau­amt Passau

Weitere Nachrichten

2404 CAJ bei Bischof Oster 2
Bischof
26.04.2024

Bischof Stefan Oster trifft Christliche Arbeiter Jugend (CAJ)

Bischof Stefan Oster empfing kürzlich die Vorstandschaft der Christlichen Arbeiter Jugend (CAJ) zu einem…

Titelbild Webartikel
Bistum
26.04.2024

Musik, Power, Toleranz

DEMOkratie4All heißt es am 25. Mai in der Josef-Eder-Halle in Röhrnbach. Das Festival findet zwei Wochen vor…

240428 Predigt Haringer title
Das glauben wir
26.04.2024

"Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben!"

Die Predigt von Franz Haringer, Leiter des Papst-Geburtshauses Marktl a.I., zum 5. Sonntag der Osterzeit am…

Mittel Mariahilf Passau Stefanie Hintermayr
Bischof
26.04.2024

400 Jahre Marianische Kongregation

Marienverehrer feiern mit Bischof Stefan Oster SDB 400 Jahre Marianische Kongregation.