Bischof

Visitation in Bad Füssing

Redaktion am 16.01.2024

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Am vergangenen Wochenende verweilte Bischof Stefan Oster zusammen mit Visitationssekretär Rechtsanwalt Markus Sturm zur Visitation zwei Tage im Pfarrverband Bad Füssing.

Dabei war es dem Bischof ein gro­ßes Anlie­gen mit den haupt- und ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­tern, den Organisten:Innen und Chorleiter:Innen, den Mit­glie­dern der fünf Kir­chen­ver­wal­tun­gen und Pfarr­ge­mein­de­rats­gre­mi­en, den Lei­te­rin­nen der Kin­der­gär­ten, den Mesnern:Innen, Lek­to­ren und Kom­mu­ni­on­hel­fern, den Ver­ant­wort­li­chen in den Frau­en­bün­den- und-ver­ei­nen, des Pfarr­ver­bandsca­ri­tas­ver­eins und der Pfarr­bü­che­rei­en ins Gespräch zu kommen.

Als Schwer­punk­te sei­nes Besu­ches nann­te der Bischof den Wunsch, die Situa­ti­on im Pfarr­ver­band mit sei­nen fünf Pfar­rei­en Aigen, Bad Füs­sing, Eggl­fing, Kirch­ham und Wür­ding (ins­ge­samt 5400 Katho­li­ken) ken­nen­zu­ler­nen, sich gegen­sei­tig in einer der schwie­rigs­ten Zei­ten für die katho­li­sche Kir­che seit der Refor­ma­ti­on im Glau­ben zu stär­ken, und zu schau­en, wie es um eine ein­heit­li­che und pro­fes­sio­nel­le Ver­wal­tung im Pfarr­ver­band bestellt ist. 

Bereits anfangs Janu­ar hat­te Visi­ta­ti­ons­se­kre­tär Mar­kus Sturm mit den Kir­chen­pfle­gern und Mes­nern die ein­zel­nen Gebäu­de in einem sehr ange­neh­men Mit­ein­an­der die kirch­li­chen Gebäu­de in den ein­zel­nen Pfar­rei­en unter die Lupe genommen.

29 112556901 Foto: Lorenz Diet

Die Visi­ta­ti­on am Sams­tag­mor­gen um 8 Uhr begann mit der Ein­sicht­nah­me des Bischofs in die Matri­kel­bü­cher, in denen die Tau­fen, Beer­di­gun­gen und Trau­un­gen ver­zeich­net sind. Sie sind die wich­tigs­ten Quel­len für die Ahnen- und Fami­li­en­for­schung. Bereits eini­ge Tage zuvor hat­te Sturm mit den bei­den Pfarr­se­kre­tä­rin­nen Julia Hasch und Ulri­ke Schei­blhu­ber die Matri­kel­bü­cher über­prüft, sodass der Bischof die Über­prü­fung nur noch mit dem bischöf­li­chen Sie­gel und sei­ner Unter­schrift bestä­ti­gen muss­te. Es folg­te ein Gespräch des Bischofs mit den bei­den Pfarr­se­kre­tä­rin­nen, den ers­ten Gesich­tern der Seelsorge”.

Danach gab es Ein­zel­ge­sprä­che mit Pas­to­ral­re­fe­ren­tin Maria Mül­ler, Dia­kon Mar­kus Hof­bau­er, den Pfarr­vi­ka­ren Paul The­lag­a­tho­ti und Pater Josef Sebas­ti­an und Pfar­rer Bernd Kas­per. Ein Team­ge­spräch der Seel­sor­ger, zu dem auch die bei­den Ruhe­stands­geist­li­chen Her­bert Pröll und Hans Her­lin­ger gesto­ßen waren, run­de­te den Vor­mit­tag ab.

29 112556902 Foto: Lorenz Diet

Den Sams­tag­nach­mit­tag eröff­ne­te eine Begeg­nung mit den Kin­der­gar­ten­lei­te­rin­nen Johan­na Rösch (Bad Füs­sing), Mar­ga­re­ta Lin­din­ger (Eggl­fing), Eli­sa­beth Eder (Kirch­heim) und Verene Pet­zi (Wür­ding). Die Kin­der­gar­ten­lei­te­rin von Aigen Nico­le Nagel war erkrankt. Dabei ging es dar­um, wie die Eltern heu­te auf einen katho­li­schen Kin­der­gar­ten reagie­ren und ob sie Pro­ble­me damit haben. Die ein­hel­li­ge Ant­wort der Lei­te­rin­nen: Es gibt dabei kei­ne Pro­ble­me. Pro­ble­me machen der zuneh­men­de Ver­wal­tungs­auf­wand und immer mehr auf­fäl­li­ge Kin­der, die einer beson­de­ren Zuwen­dung bedürfen”.

Als gro­ßen Wunsch rich­te­te der Bischof an die Lei­te­rin­nen, auch wei­ter­hin den Glau­ben an die anver­trau­ten Kin­der wei­ter­zu­ge­ben. Das wird natür­lich nicht ein­fa­cher, wenn das Per­so­nal nur mehr wenig Bezie­hung zur Kir­che hat, vie­le Eltern einen ande­ren Glau­ben haben oder aus der Kir­che aus­ge­tre­ten sind.

Wei­ter ging die Gesprächs­run­de mit den neben- und ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­tern in der Kir­chen­mu­sik, den Lek­to­ren, Kom­mu­ni­on­hel­fern, Mes­nern, in den Pfarr­bü­che­rei­en und den Ver­tre­tern der Ver­ei­ne und Ver­bän­de. Dann waren die Minis­tran­ten an der Rei­he. Zuletzt konn­ten die Mit­glie­der der Kir­chen­ver­wal­tun­gen und des Pfarr­ge­mein­de­ra­tes dem Bischof ihre Anlie­gen vortragen.

Die Visi­ta­ti­on fand ihren Abschluss am Sonn­tag­vor­mit­tag mit einem Got­tes­dienst für alle Pfar­rei­en in Bad Füs­sing mit Bischof Oster zusam­men mit den Geist­li­chen des Pfarr­ver­ban­des und Tobi­as Hager an der Orgel. Dabei ging der Bischof ein­gangs auf den Vor­tag mit sei­nen bewe­gen­den Gesprä­chen mit den vie­len enga­gier­ten haupt‑, neben- und ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­tern im Pfarr­ver­band. Immer wie­der tauch­ten die Fra­gen Was macht heu­te Kir­che aus?”, Wie kön­nen wir in die Zukunft gehen, wenn Per­so­nal und Gläu­bi­ge immer weni­ger wer­den?” oder Wie kön­nen wir etwas erneuern?”

Eine zukunfts­wei­sen­de Ant­wort gab der Bischof in sei­ner sich auf das Tages­evan­ge­li­um auf­bau­en­den tief­schür­fen­den Pre­digt. Wenn es so wei­ter­geht mit den Kir­chen­aus­trit­ten oder dem Glau­bens­ver­lust, wenn wir Chris­tus nicht mehr begeg­nen und ihn nicht mehr ken­nen, wenn uns das nicht mehr berührt, was wir im Got­tes­dienst fei­ern und wenn jun­ge Leu­te nicht mehr zum Glau­ben fin­den, dann macht bald der Letz­te das Licht aus”, gab der Bischof zu beden­ken. Und wei­ter: Als die ers­ten Jün­ger Jesus folg­ten, wie uns der Evan­ge­list Johan­nes im ers­ten Kapi­tel sei­nes Evan­ge­li­ums erzählt, wand­te sich Jesus um und frag­te sie als ers­tes Was sucht ihr?” Und sie frag­ten: Wo wohnst du?” Da gin­gen sie mit ihm und sahen, wo er wohn­te, und blie­ben bei ihm”. Der Bischof sprach davon, dass es der tiefs­te Sinn mei­ner Exis­tenz ist, wenn ich wie die Jün­ger bei Jesus woh­ne, bei ihm blei­be. Er for­der­te dazu auf, den Kin­dern auf­zu­schlie­ßen, Jesus ist dein Freund. Er wohnt in dei­nem Her­zen und du in sei­nem. Was für Kin­der gilt, gilt auch für uns Erwach­se­ne. Wir müs­sen ler­nen und uns gegen­sei­tig stär­ken, beim Herrn zu woh­nen. Das ist der eigent­li­che Grund für Kir­che, die für alle Men­schen ein­la­dend sein soll. Stär­ken wir die inne­re Freu­de, die von Jesus kommt, durch sein Wort in der Hei­li­gen Schrift! Spü­ren wir sei­ne Gegen­wart in den Sakra­men­ten und haben wir Zeit der Stil­le für ihn”, wünsch­te der Bischof. Sinn der Visi­ta­ti­on ist es, allen zu dan­ken und dar­an zu den­ken, dass wir mit­ein­an­der Leib Chris­ti sind, sein Volk und sei­ne Gegen­wart in der Welt leben”, schloss der Bischof. Mit dem Gro­ßer Gott wir loben dich” klang der Visi­ta­ti­ons­got­tes­dienst aus. Pfar­rer Bernd Kas­per dank­te allen, die bei der Vor­be­rei­tung der Visi­ta­ti­on mit­ge­wirkt hat­ten und dem Bischof für die vie­len guten Gesprä­che und ermu­ti­gen­den Wor­te. Beim Steh­emp­fang im Pfarr­saal bot sich noch die Gele­gen­heit, mit dem Bischof ins Gespräch zu kommen.

Text: Lorenz Diet

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