Bistum

Weißtanne für Orgelempore - Gelebte Nachhaltigkeit!

Stefanie Hintermayr am 26.03.2025

432 A9829 1 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp
Sie haben die gigantische Weißtanne im Kirchenwald Mauth gefällt (v.r.n.l.): Waldarbeiter Andreas Held mit seinem Kollegen Josef Brandl sowie Forstwirt-Auszubildender Thomas Wallner.

Der neue Bodenbelag für die Orgelempore im Passauer Stephansdom entstammt dem Kirchenstiftungswald Mauth im Bayerischen Wald. Die Verwendung einer Weißtanne aus heimischen Wäldern ist ein Zeichen gelebter Nachhaltigkeit.

Rund 150 Jah­re alt mit einer Höhe von mehr als 50 Metern, einem Umfang von rund drei Metern und einem Durch­mes­ser von rund einem Meter – so das Alter und die Maße der gigan­ti­schen Weiß­tan­ne, die jetzt für den neu­en Holz­bo­den­be­lag der Orgel­em­po­re im Pas­sau­er Ste­phans­dom gefällt wur­de. Bei noch win­ter­li­chen Ver­hält­nis­sen mit Schnee­fall waren im Kir­chen­stif­tungs­wald Mauth im Baye­ri­schen Wald die bei­den Wald­ar­bei­ter Andre­as Held und Josef Brandl sowie Forst­wirt-Aus­zu­bil­den­der Tho­mas Wall­ner im Ein­satz. Die Akti­on beglei­tet hat Mat­thi­as Drex­ler, Lei­ter der Wald­wirt­schaft im Bis­tum Pas­sau. Er erklärt, war­um genau die­se Weiß­tan­ne gewählt wur­de: Ers­tens ist die­ser Baum per­fekt, weil er reif ist und bestimmt schon 150 Jah­re alt. Ein star­ker Baum, den man kern­tren­nen und ruhi­ge, schö­ne Tan­nen­boh­len dar­aus schnei­den kann. Und Zwei­tens ist die­ser Baum hier an einem Stand­ort in wind­ru­hi­ger Lage gewach­sen, was bedeu­tet, dass er ruhig gewach­sen ist. Die­ses Holz steht dadurch im Fuß­bo­den sehr ruhig.“ Ste­fa­nie Hin­ter­mayr hat die Akti­on mit der Kame­ra beglei­tet und zeigt hier im Video mehr:

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Gelebte Nachhaltigkeit

432 A9813 1 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Zur Fra­ge, war­um man sich beim neu­en Holz­bo­den­be­lag für einen Baum aus hei­mi­schen Wäl­dern, einem Kir­chen­stif­tungs­wald im Bis­tum, ent­schie­den und die­se Weiß­tan­ne gefällt habe, erklärt Diö­ze­san­bau­meis­ter Jochen Jar­zom­bek: Das Mate­ri­al soll dau­er­haft, robust, pfle­ge­leicht, natür­lich, nach­hal­tig und optisch anspre­chend sein. Daher haben wir uns für einen Mas­siv­holz­be­lag ent­schie­den, wofür sich am bes­ten Tan­nen­holz eig­net. In unse­ren eige­nen‘ Wäl­dern haben sich dazu die geeig­ne­ten Bäu­me gefun­den, die wir jetzt für den Ste­phans­dom ver­wen­den wer­den.“ Die gesam­te Lie­fer- und Her­stel­lungs­ket­te, vom Wald bis zur Orgel­em­po­re, sol­le unter Ein­bin­dung der Eigen­be­trie­be schließ­lich nach­hal­tig sein. Das sei ein Zei­chen geleb­ter Nach­hal­tig­keit“, betont auch Wald­wirt­schafts­lei­ter Drex­ler: Der Baum hat schließ­lich eine gute Ver­wen­dung und bleibt in unse­rer Diö­ze­se im Dom erhal­ten.“ Es gäbe im Kir­chen­wald Mauth noch genü­gend ande­re alte Bäu­me, die eine wich­ti­ge Funk­ti­on im Öko­sys­tem als tief ver­wur­zel­te Sta­bi­li­täts­fak­to­ren erfül­len, so Drex­ler. Die­se Bäu­me sind wich­tig für unse­re Bio­di­ver­si­täts­zie­le, weil sie für sehr vie­le Arten Lebens­raum zur Ver­fü­gung stellen.“

Weiterverarbeitung durch die Domschreinerei

Einen wei­te­ren Vor­teil, für den neu­en Boden­be­lag eine hei­mi­sche Tan­ne zu fäl­len, sieht Dom­schrei­ner Mar­tin Satt­ler: Bei die­ser Qua­li­tät ist das mei­ner Mei­nung nach eine kos­ten­güns­ti­ge Lösung.“ Die Dom­schrei­ne­rei wird das Holz schließ­lich wei­ter­ver­ar­bei­ten. Bis es aller­dings soweit ist, wird es jetzt nach dem Fäl­len in einem nächs­ten Schritt zuerst beim Stark­holz­sä­ge­werk Holz Resch in Neu­rei­chen­au im Baye­ri­schen Wald geschnit­ten und zur Trock­nung ein­ge­la­gert. Der Ein­bau im Dom ist im Früh­jahr 2026 geplant, sobald die restau­rier­te Haupt­or­gel wie­der kom­plett steht.

Mehr zur Domorgelsanierung

Sanierung der Orgeln im Dom St. Stephan

Nach beinahe 40 Jahren seit der letzten großen Instandsetzung muss sich die „Königin der Instrumente“, wie die Orgel gern bezeichnet wird, einer Generalsanierung unterziehen. Unter anderem haben Staub und Schimmelbefall der Passauer Domorgel stark zugesetzt, auch altersbedingte Materialermüdung bereitet Probleme.

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Matthias Drexler

Matthias Drexler

Leiter des Waldreferats

Jochen-Jarzombek

Jochen Jarzombek

Diözesanbaumeister

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