Zahlreiche Gläubige haben am 21. April in Simbach am Inn mit Bischof Stefan Oster den diesjährigen Weltgebetstag für geistliche Berufe gefeiert. Unter dem Motto „weiterleben“ haben sie gemeinsam für Berufungen gebetet. Acht junge Menschen haben mit ihrem Glaubenszeugnis bekräftigt, wie sehr sie ihre Berufung erfüllt.
„weiterleben“
Das Jahresmotto des diesjährigen Weltgebetstags „weiterleben“ prägte diesen Sonntag des 21. April in Simbach am Inn. Neben zahlreichen Gläubigen waren auch heuer wieder etliche Priester, Diakone und Ordensleute der Einladung des Berufungspastorals des Bistums Passau gefolgt. „Möge uns das Zeugnis der jungen Menschen heute Nachmittag an unsere eigene Berufung erinnern“, begrüßte Dekan Joachim Steinfeld die Mitfeiernden zu Beginn in der Dreifaltigkeitskirche, Ausgangspunkt und erste Station des Weltgebetstags. Der kurzen Vorstellung des Pfarrverbands durch die Gesamtpfarrgemeinderatsvorsitzende Claudia Pagler folgten die ersten beiden Glaubenszeugnisse von Mathias Eder (Priester in Ausbildung) und Pascal Gläser (Diakon in Ausbildung). Der angehende Priester Eder betonte: „Auf dem Berufungsweg zum Priester zu sein, bedeutet für mich, auf einem Weg unterwegs zu sein, der geprägt ist von vielen spannenden Erfahrungen.“ Schließlich lud Domvikar Peter Kunz, Leiter des Teams Berufungspastoral, zum ersten gemeinsamen Gebet ein mit den Worten: „Wir alle wissen, dass wir Menschen brauchen, die dem Ruf Gottes folgen.“
Begleitet von den Herrgottsbläsern Tann machte sich die Gebetsgemeinschaft von der Dreifaltigkeitskirche über das Kloster der Congregatio Jesu, der zweiten Station, und eine Kinderarztpraxis, der dritten Station, auf den Weg zur vierten und letzten Gebetsstation, der Pfarrkirche St. Marien. Bei jeder der vier Stationen gaben jeweils zwei junge Menschen, die sich bereits im kirchlichen Dienst befinden oder sich aktuell auf einen kirchlichen Beruf vorbereiten, wie bereits zu Beginn in der Dreifaltigkeitskirche, ihr Glaubenszeugnis ab. Am Ende berichteten Mathias Eder (Priester in Ausbildung), Pascal Gläser (Diakon in Ausbildung), die Ordensfrau Sr. Jana Stadler, der Ordensmann Fr. Serafim Becker, die Gemeindereferentin Nadine Feuchtmeir, Melanie Lachauer (Gemeindereferentin in Ausbildung), Lukas Mixa und Georg Bruckmaier (beide Pastoralreferenten in Ausbildung) von ihrer für sie persönlich erfüllenden Berufung. „Gut ist gut genug. Je mehr ich mich darauf einlassen kann, desto mehr kann ich mich auch darauf einlassen, mit dem Guten (Gott, Anm. der Red.) schlechthin unterwegs zu sein“, erzählte Ordensschwester Jana Stadler. „Es ist eine wunderbare Arbeit. Aber es ist mehr als das, die Berufung der Gemeindereferentin zu leben, wo man Menschen begleiten darf“, freute sich Gemeindereferentin Nadine Feuchtmeir. „Den Menschen den Glauben ermöglichen. Das darf ich tun. (…) Ich möchte mit meinem Tun das ermöglichen, was ich selbst erleben durfte als Mitglied dieser Kirche: den Herrn erfahren“, meinte schließlich der angehende Pastoralreferent Lukas Mixa an der vierten und letzten Station, der Pfarrkirche St. Marien, in der Bischof Stefan Oster mit den Gläubigen abschießend Vesper gefeiert hat.
Bruder Konrad und die Weite des Berufungslebens - Predigt
In seiner Predigt ging der Bischof u.a. auf das Motto des Weltgebetstags „weiterleben“ ein, der in diesem Jahr mit dem Todes- und Gedenktag des Heiligen Bruder Konrad zusammenfällt. Äußerst passend, wie der Bischof befand. Schließlich sei ein Todestag auch immer zugleich mit dem „Weiterleben“ verbunden, ein Weiterleben nach dem Tod. Von dem Heiligen und wie er sein Leben lebte, könnten wir heute sehr viel für unser Leben lernen, führte der Bischof aus und betonte schließlich: „Liebe Schwestern und Brüder! Wenn einer innerlich dorthin kommt, wo der Bruder Konrad seinen Weg, sein Leben, seine Weite gefunden hat, dann kommt er in ein Leben eines neuen Horizonts. Dann ahnt er, viel tiefer als ein normaler Mensch das ahnt, wo er herkommt. Wo er herkommt, bedeutet von unserer Offenbarung her, ich komme aus den Tiefen Gottes. Ich bin sein Geschöpf, sein lebendiger Gedanke. Ich bin sein Kind, sein geliebtes Kind. Und dieser Schöpfer schickt mich in diesem Leben auf eine Reise, die nach Hause führt, ins Vaterhaus. Und der, der mir dahinhilft, mich befreit und erlöst und vergibt und diese Weite eröffnet, ist der Auferstandene. Liebe Schwestern, liebe Brüder! Als Christ kann man in der engsten Klosterzelle eine Weite leben und erleben, die sich ein normaler Welt-Mensch nicht vorstellen kann. Und man kann sogar, zusätzlich zudem, diese Weite erleben, Einladender sein fürs Mitgehen auf dieser Reise.“
Die Predigt als Podcast zum Nachhören
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Nach der feierlichen Vesper bestand noch Möglichkeit zu Begegnung und Austausch im Pfarrzentrum an der Kirche, zu dem das Team der Berufungspastoral schließlich alle Mitfeiernden eingeladen hatte.
Ein abschließender Dank
Veranstaltet wurde der Weltgebetstag vom Team der Berufungspastoral des Bistums Passau unter der Leitung von Domvikar Peter Kunz, Berufungsreferent Martin Clemens und Nico Stadler. Ihr Dank galt abschließend, neben Bischof Stefan Oster, Dekan Joachim Steinfeld und Kaplan Magnus Pöschl, auch besonders allen Beterinnen und Betern, die am diesjährigen Weltgebetstag teilgenommen und miteinander für geistliche Berufe gebetet haben. Weitere Informationen rund um das Thema Berufung finden Sie hier: