In der Wallfahrtskirche Kößlarn hat Bischof Stefan Oster SDB am Sonntag, 25. April mit Gläubigen in der Kirche und zuhause an den Bildschirmen den Weltgebetstag für geistliche Berufe im Bistum Passau gefeiert. „Sinn und Heimat“ standen im Zentrum seiner Predigt.
Die Kirche zur Feier des von der Berufungspastoral organisierten Weltgebetstags für geistliche Berufe im Bistum Passau wurde sehr passend gewählt. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Dreifaltigkeit in Kößlarn ist schließlich die mit der ältesten Wallfahrt im Bistum. Darauf verwies Pfarrer Jörg Fleischer eingangs stolz, als er Kößlarn und die Wallfahrt vor der Vesper kurz vorstellte. Er lud die Gläubigen mit den Worten ein: „Beten wir heute vor allem für Priester und Ordensleute.“
Der Weltgebetstag für geistliche Berufungen findet jedes Jahr statt, normalerweise auch mit einer Prozession. Diese musste, wie bereits letztes Jahr, auch heuer wieder aufgrund der Coronapandemie ausfallen – nicht aber die Vesper, in der um geistliche Berufungen für das Bistum Passau gebetet wurde. Dass sie an diesem Sonntag, und noch dazu via Livestream Radio Horeb ins Internet übertragen wurde, darüber freute sich insbesondere auch Domvikar und der Leiter der Berufungspastoral im Bistum Passau Andreas Erndl. Er hat mit seinem Team, dem Berufungsreferenten Martin Clemens und Mitarbeiterin Silvia Schießl, den Weltgebetstag des Bistums Passau organisiert.
Sinn und Heimat - Predigt von Bischof Oster
Dem gemeinsamen Vespergebet und dem Evangelium (gelesen von Berufungsreferent Martin Clemens) folgte die Predigt von Bischof Stefan Oster, in der er auf „Sinn und Heimat“ einging. Viele definierten ihren Lebenssinn zuerst einmal durch die Arbeit, den Beruf. Hier beantworte sich für viele die Frage nach dem „Wozu“. „Jeder von uns braucht Sinnerfahrung“, so der Bischof. Mit dem Begriff der Heimat verbänden wir Landschaft, Brauchtum, Lebenserfahrung, den Wohnort usw. „Heimat ist auch da, wo andere Menschen sind, bei denen ich gut aufgehoben bin“, betonte er.
„Wir brauchen Heimat und wir brauchen Sinn!”
Zur Veranschaulichung von (Lebens-)Sinn erzählte der Bischof von persönlichen Erfahrungen. Was seinen Beruf, seine Berufung, anging, sei er lange auf der Suche gewesen. Nach seinem kurzfristigen Berufswunsch Zoodirektor sei er Journalist geworden, was ihn aber nicht erfüllt habe, so der Bischof. Immer weiter nach dem Sinn des Lebens habe ihm schließlich das Philosophiestudium gezeigt, dass Jesus sein Sinn sei. „Es gibt in der Welt nichts, was nicht vergänglich ist“, betonte der Bischof weiter hinsichtlich Heimat, trotzdem wir Menschen immer nach etwas suchten, woran wir uns festhalten könnten. Heimat fänden wir nur in der Kirche. „Die Kirche ist der Wohnort Gottes in der Welt.“
Was „Sinn und Heimat“ konkret mit dem Weltgebetstag für geistliche Berufe zu tun hat, erklärte er schließlich mit den Worten: „Wir brauchen Menschen, die uns daran erinnern, dass Christus der Sinn und die Kirche unsere Heimat ist.“ Geistlich Berufene, Priester und Ordensleute, seien für Gläubige eine Art Erinnerungszeichen.
„Beten Sie mit uns, dass der Herr uns Menschen schenkt, die Erinnerungszeichen für unsere Kirche sind.”
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Domvikar und Leiter der Berufungspastoral im Bistum Passau Andreas Erndl bedankte sich am Ende des Vespergebets bei Bischof Stefan Oster, Pfarrer Jörg Fleischer, allen Beteiligten und v.a. auch bei den BeterInnen. Er verwies zudem auf die diesjährige Gebetsaktion „Werft die Netze aus“ mit der herzlichen Einladung, sich dem 24-Stunden-Gebet anzuschließen.