Weltkirche

„Millionen junge Menschen sind aus dem Blick geraten“

BAY am 18.09.2020

2020 Kinder Senegal Foto: Bayer / pbp

Zum Weltkindertag am kommenden Sonntag, 20. September, äußert sich Petra Schürmann, Fachreferentin für Kinderrechte im Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘.

Letz­tes Jahr wur­den 30 Jah­re Kin­der­rech­te welt­weit groß gefei­ert. Gera­de die Erfol­ge im Bereich der Bil­dung stan­den vie­ler­orts im Mit­tel­punkt. Es gin­gen noch nie so vie­le Kin­der welt­weit in die Schu­le wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren. Doch seit der Covid-19-Pan­de­mie ist alles anders, ein glo­ba­ler Bil­dungs­not­stand könn­te die Fol­ge sein. Vie­le Schu­len welt­weit sind seit Mona­ten geschlos­sen, man­cher­orts sind die Schu­len sogar bis Ende die­ses Jah­res zu. Mil­lio­nen jun­ge Men­schen sind aus dem Blick gera­ten, haben kaum Kon­takt zu ihren Leh­re­rin­nen und Leh­rern, erhal­ten kei­ne war­me Mahl­zeit in der Schu­le und kön­nen sich bei Pro­ble­men zu Hau­se nicht an ver­trau­te Per­so­nen in der Schu­le wenden.

Part­ner des Kin­der­mis­si­ons­werks berich­ten davon, dass sie gro­ße Sor­ge haben, dass vie­le Kin­der nicht mehr in die Schu­le zurück­keh­ren wer­den, weil sie in Kin­der­ar­beit oder Frü­he­hen gezwun­gen wer­den. Mäd­chen wer­den davon beson­ders stark betrof­fen sein. Kin­der aus armen und benach­tei­lig­ten Fami­li­en erlei­den die größ­ten Rück­schlä­ge, denn sie haben kei­nen Zugang zum Inter­net und zu digi­ta­len Lern­an­ge­bo­ten. Je län­ger Kin­der und Jugend­li­che der Schu­le fern­blei­ben, umso höher wer­den die Risi­ken von Teen­ager-Schwan­ger­schaf­ten, Kin­der­ar­beit und fami­liä­rer Gewalt. In vie­len Ent­wick­lungs­län­dern muss drin­gend in Bil­dung inves­tiert wer­den, Bil­dungs­etats dür­fen gera­de jetzt nicht gekürzt wer­den. Kin­der und ihr Recht auf Bil­dung müs­sen Prio­ri­tät haben. Hel­fen kann auch eine glo­bal finan­zier­te Bil­dungs­of­fen­si­ve mit dem Ziel, mög­lichst vie­le Kin­der in die Schu­len zurück­zu­brin­gen und die ent­stan­de­nen Bil­dungs­lü­cken zu schlie­ßen. Wenn wei­ter­hin Mil­lio­nen Kin­der von der Schu­le aus­ge­schlos­sen wer­den, gehen uns bis heu­te erreich­te, glo­ba­le Ent­wick­lungs­schrit­te auf Dau­er verloren.“

Text: Kin­der­mis­si­ons­werk Die Sternsinger‘

761 Bil­dungs­pro­jek­te mit rund 26 Mil­lio­nen Euro geför­dert Welt­weit hat das Kin­der­mis­si­ons­werk im ver­gan­ge­nen Jahr 761 Pro­jek­te mit ins­ge­samt mehr als 26 Mil­lio­nen Euro (exakt: 26.132.312,36 Euro) im Bereich Bil­dung geför­dert. Dar­un­ter 258 Pro­jek­te in Afri­ka, 249 in Asi­en, 232 in Latein­ame­ri­ka, 19 in Ost­eu­ro­pa und drei inter­na­tio­na­le Pro­jek­te. Von der Hil­fe der Stern­sin­ger in Deutsch­land pro­fi­tier­ten die Kin­der auf der gan­zen Welt, bei­spiels­wei­se durch ein Pro­gramm zur schu­li­schen Ein­glie­de­rung für syri­sche Flücht­lin­ge im Liba­non, durch Schul- und Berufs­aus­bil­dung für indi­ge­ne Kin­der in Ecua­dor, durch den Bau einer Sekun­dar­schu­le für gehör­lo­se und hören­de Kin­der in Sier­ra Leo­ne, durch schu­li­sche und psycho-sozia­le Unter­stüt­zung für bin­nen­ver­trie­be­ne Kin­der im Irak oder die Aus­stat­tung von Werk­stät­ten zur Berufs­aus­bil­dung von Schul­ab­bre­chern in Vietnam.

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