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Insignien von Bischof Stefan

Als Bischöfliche Insignien bezeichnet man in der katholischen Kirche die äußeren Zeichen der geistlichen Würde und Vollmacht eines Bischofs.

Mitra

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Bischöfliche Mitra

Die Mitra ist die tra­di­tio­nel­le lit­ur­gi­sche Kopf­be­de­ckung der Bischö­fe, die im Got­tes­dienst getra­gen wird. Über der Stirn und dem Hin­ter­kopf erhe­ben sich zwei durch Ein­la­gen ver­stärk­te und durch Stoff ver­bun­de­ne Hälf­ten, die jeweils in einer Spit­ze, den soge­nann­ten Hör­nern, enden. Hin­ten hän­gen zwei schma­le Zier­strei­fen (Infeln) her­ab, die sym­bo­lisch für das Alte und Neue Tes­ta­ment stehen.Der Bischof trägt die Mitra bei Begrü­ßun­gen und Anspra­chen, wenn er sitzt, bei Pro­zes­sio­nen oder wenn er den fei­er­li­chen Segen spendet.Die Mitra kam Mit­te des 10. Jahr­hun­derts in Rom auf und wur­de seit der Mit­te des 11. Jahr­hun­derts auch im übri­gen Abend­land als bischöf­li­che Insi­gnie üblich. Ursprüng­lich von gerin­ger Höhe, gestal­te­te man die Mitra im Spät­mit­tel­al­ter all­mäh­lich höher und seit­lich leicht aus­schwin­gend. Im 17. und 18. Jahr­hun­dert nahm sie wei­ter an Höhe zu und war bis zur Mit­te des 19. Jahr­hun­derts oft wesent­lich höher als breit. Im Mit­tel­al­ter wur­de die Mitra meist mit Schmuck­bän­dern und figür­li­chen Dar­stel­lun­gen ver­ziert, in der Barock­zeit dann mit zeit­ty­pi­scher Orna­men­tik und Blu­men­de­kor. Seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil wer­den wie­der nied­ri­ge­re und schlich­ter gestal­te­te Mit­ren verwendet.Die im Zis­ter­zi­en­se­rin­nen­klos­ter Thyr­n­au gestal­te­te Mitra, ent­wor­fen von Äbtis­sin Dr. Mecht­hild Ber­nart, zeigt auf der Vor­der- und Rück­sei­te ein gestick­tes Kreuz, das in den vier Ecken von jeweils sie­ben Strah­len beglei­tet wird. Auf den bei­den Zier­strei­fen sind die Wap­pen des Bis­tums Pas­sau (links) und von Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB (rechts) angebracht.

Bischofsstab

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Der Bischofs­stab ist das äuße­re Zei­chen des bischöf­li­chen Hir­ten­am­tes. Er besteht aus einem Schaft und der an sei­nem obe­ren Ende anschlie­ßen­den Krüm­mung – des­halb auch die Bezeich­nung Krumm­stab. Der Bischof trägt den Stab beim lit­ur­gi­schen Ein- und Aus­zug, beim Vor­tra­gen des Evan­ge­li­ums, bis­wei­len bei der Pre­digt und zum abschlie­ßen­den Segen.Zunächst als Stüt­ze bzw. Arbeits­ge­rät der Hir­ten und Geh­hil­fe der Alten und Gebrech­li­chen ent­stan­den, ent­wi­ckel­te sich der Stab seit dem 9. Jahr­hun­dert zum bischöf­li­chen Hir­ten­stab“. Die seit der Gotik in der Regel aus Edel­me­tall her­ge­stell­ten Stä­be sind häu­fig mit figür­li­chen Dar­stel­lun­gen gestal­tet und oft reich mit Orna­men­tik und Edel­stei­nen ver­ziert. Bischofs­stä­be der Gegen­wart zei­gen sich in ihrer zurück­hal­ten­den künst­le­ri­schen Gestal­tung wie­der inspi­riert von der Grund­form des Hirtenstabes.Den Bischofs­stab aus dem Bestand des Pas­sau­er Dom­schat­zes fer­tig­te die Gold­schmie­de­werk­statt Gückel, Mühl­dorf am Inn. Über einer Rosen­quarz­ku­gel erhebt sich die mit Stei­nen und Per­len besetz­te ver­gol­de­te Krüm­me. Die bei­den Elfen­bein­fi­gu­ren zei­gen den hl. Bru­der Kon­rad von Par­zham, der zur Alt­öt­tin­ger Madon­na betet.

Bischofsring

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Der Bischofs­ring ist ein Zei­chen für die Ver­bun­den­heit des Bischofs mit sei­ner Diö­ze­se. Er wird dem Bischof bei der Wei­he an den Ring­fin­ger der rech­ten Hand gesteckt.Den ers­ten Bischofs­ring soll im 7. Jahr­hun­dert Isi­dor von Sevil­la getra­gen haben. Seit dem 9. Jahr­hun­dert wur­den dann Bischofs­rin­ge immer gebräuch­li­cher. Oft trägt der Ring­kopf einen vio­let­ten Glas- oder Edel­stein, da die vio­let­te Far­be als Zei­chen der Demut gilt.Der aus Sil­ber her­ge­stell­te Bischofs­ring ist eine Nach­bil­dung des Kon­zils­rin­ges, den alle Teil­neh­mer des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils von Papst Paul VI. erhiel­ten. Er zeigt unter einem Kreuz Chris­tus, beglei­tet von den Apos­teln Petrus und Paulus.

Brustkreuz

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Das meist aus edlen Mate­ria­li­en gefer­tig­te Brust­kreuz (Pek­to­ra­le) tra­gen die Bischö­fe als Zei­chen ihrer Bischofs­wür­de. Es wird an einer Kor­del oder einer Ket­te um den Hals getra­gen. Her­vor­ge­gan­gen ist das Brust­kreuz aus dem anti­ken Brauch, Medail­len oder Kap­seln mit dem Zei­chen des Kreu­zes oder mit Reli­qui­en zu bele­gen. Für die Päps­te ist der Gebrauch des Brust­kreu­zes seit der Zeit um 1274 üblich. Den Bischö­fen schreibt erst das 1570 von Papst Pius V. her­aus­ge­ge­be­ne Römi­sche Mess­buch das Anle­gen des Brust­kreu­zes vor. Seit dem 16. Jahr­hun­dert sind immer prunk­vol­le­re Bei­spie­le von Brust­kreu­zen belegt. Ins­be­son­de­re im Barock waren die­se vir­tu­os gestal­tet und oft mit wert­vol­len Edel­stei­nen besetzt. Seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil ist auch hier eine deut­li­che Rück­kehr zu schlich­te­ren For­men erkenn­bar. Das sil­ber­ne Brust­kreuz, gestal­tet von Mag. phil. Ivan Weg­lei­ter aus Meran, zeigt in der Mit­te Chris­tus als guten Hir­ten mit dem ver­lo­re­nen Schaf auf den Schul­tern sowie zwei wei­te­re Scha­fe. An den Kreu­zen­den ist der Wahl­spruch von Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB ein­ge­ar­bei­tet: VIC­TO­RIA VERI­TA­TIS CARI­TAS („Der Sieg der Wahr­heit ist die Liebe“).