“150 Jahre Familie Ow in Piesing und Haiming” hat Bischof Stefan Oster heute in Haiming mit einem Dankgottesdienst mit Familienangehörigen und Gästen gefeiert. Die Familie prägte das pfarrliche Leben damals, und tut es heute noch mit Engagement. Bürgermeister Wolfgang Beier begrüßte den Bischof eingangs und brachte seine Freude über dessen Besuch zum Ausdruck, ebenso wie Pfarrer Michael Weny.
Die Familie Ow entstammt der Nachkommenschaft des Bruders (Anton) von Bischof Sigismund Felix von Ow-Felldorf (1906 — 1936 Bischof von Passau). Die Geschichte der Familie von Ow begann vor genau 150 Jahren 1869, als Sigmund Graf von Berchen verstarb. Seinem ältesten Enkel, dem 14-jährigen Sigmund Freiherr von Ow, hat er damals als seinen Nachkommen erklärt. Er wurde dann 1906 Bischof von Passau. Bischof Sigismund Felix’ Bruder Anton wiederum ist der “Urgroßvater der Familie”. Rund 170 seiner Nachkommen waren zu diesem großen Familienfest am 10./11. August nach Haiming/Piesing gekommen und haben ihr Jubiläum miteinander gefeiert.
In seiner Predigt hat Bischof Stefan das zum Jubiläum passende Thema “Familie” aufgegriffen und ging hier zuerst auf den Begriff der “Heimat” ein: “Heimat wird mir als Mensch immer zuerst durch andere, mir vertraute Menschen erschlossen,” betonte der Bischof. Man dürfe sich aber nicht nur auf die Heimat im Diesseits fixieren. Denn: “Heimat in dieser Welt ist lediglich eine Art Vorschein.” Und weiter: “Jesus hat ein Zuhause, das nicht von dieser Welt ist. Er ist in seiner inneren Beziehung zu seinem Vater, Gott, Zuhause.” Zum Abschluss dankte er der Familie von Ow für ihr Engagement: “Liebe Familie von Ow. Ich freue mich, dass Sie heimisch geworden sind hier in Haiming und Piesing. Und, dass Sie einen großen Beitrag dazu geleistet haben, dass auch viele andere Menschen hier Heimat gefunden haben. Und, dass die Qualität unseres Zuhauses hier gewachsen ist. Ich danke Ihnen für Ihr Engagement und, dass Sie hier sind.”
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Die rund 170 Familienangehörigen und weitere rund 200 Gäste haben im Anschluss an den Dankgottesdienst in Piesing noch die Gelegenheit zum Austausch genutzt.
Das Leben von Bischof Sigismund Felix von Ow-Felldorf - Übersicht
- * 18. Oktober 1855 in Berchtesgaden
- 25. Juli 1884: Priesterweihe in Regensburg
- 18. Oktober 1906: Nominierung zum Bischof von Passau (durch Prinzregent Luitpold)
- 6. März 1907: Inthronisation
- 1914: Hirtenbrief zu Beginn des 1. Weltkriegs (mit etlichen weiteren im Kriegsverlauf) — Erschüttert deutete er den Krieg als “Strafgericht über die Sündhaftigkeit der Zeit”
- 1919: Wegfall der geistlichen Schulaufsicht — und Einteilung des Bistums Passau in 53 Schuldekanate
- 1929: Errichtung eines Stiftskapitels in Altötting
- 1930: Seligsprechung des Kapuzinerbruders Konrad von Parzham (Heiligsprechung 1934)
- + 11. Mai 1936 in Passau
Sein Wirken - Zahlen, Daten, Fakten
- 80. Bischof von Passau (1906 bis 1936): Mit fast 30 Bischofsjahren gehört er zu den am längsten regierenden Bischöfen in Passau
- 44 Pfarreien mehr: 260 Pfarreien gab es bei seinem Tod (bei Amtsantritt waren es 216)
- 30 Seelsorgestellen mehr im Bistum
- 157 Priester mehr: 728 Priester gab es bei seinem Tod (bei Amtsantritt waren es 571)
- Rd. 38.000 Katholiken mehr: rd. 388.000 Katholiken waren es bei seinem Tod (bei Amtsantritt waren es rd. 350.000)