
„Sie sind Türöffner, die ganz viel Freude schenken werden.“ Das sagt Birgit Czippek, die neue Leiterin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) in der Diözese Passau für den Besuchsdienst in Alten- und Pflegeheimen, über die frischgebackenen Besuchsdienstleisten.
17 Frauen – und damit so viele wie nie zuvor – haben erfolgreich den Ausbildungskurs des Frauenbundes absolviert, der sie für ihr neues Ehrenamt befähigen sollte. Künftig werden sie Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen besuchen und mit ihnen Zeit verbringen. „Es gibt in den Heimen so viele Menschen, die ganz alleine sind, weil sie vielleicht keine Familie mehr haben oder die Kinder sehr weit weg wohnen. Sie bekommen nie Besuch“, weiß Birgit Czippek. Die Gefahr der Vereinsamung droht. „Es braucht dann Einflüsse von außen. Jemanden, der sie regelmäßig besucht, ihnen neues erzählt, ihnen zuhört, für sie da ist“, so Czippek. Sie ist überzeugt, dass die neuen Besuchsdienstleistenden künftig dazu beitragen werden, die Lebensqualität der älteren Menschen zu verbessern. „Sie haben dann eine vertraute Person an ihrer Seite. Die meisten erwarten den Besuch jedes Mal aufs Neue schon sehnsüchtig.“ Deshalb sei es besonders wichtig, dass die Besuchsdienstleistenden ein hohes Maß an Zuverlässigkeit mitbringen. „Ansonsten sind die christlichen Tugenden zentral. Nächstenliebe und auch Empathie. Und natürlich muss man Geduld haben“, so Czippek.
Dass diesmal so viele Frauen am Ausbildungskurs teilgenommen haben, freute sie sehr. „Die Frauen sind bereit, ihre Zeit für diesen wertvollen Dienst zu verschenken. Doch ich denke, es ist für beide Seiten ein Gewinn. Das Gute, das man selbst in die Welt hinausträgt, kommt auch wieder zurück.“ Auch Waltraud Lerchl, die stellvertretende KDFB-Diözesanvorsitzende, stellte bei der offiziellen Zertifikatsübergabe fest: „Sie sind wahre Lichtblicke! Sie schenken Zeit – und Zeit ist das Wertvollste, was wir haben.“ Mit jedem Besuch würden die neuen Besuchsdienstleistenden zudem das Geschenk der Aufmerksamkeit zu den älteren Menschen tragen.
Die frischgebackenen Besuchsdienstleistenden selbst freuen sich auf ihre neuen Aufgaben – und dank des Ausbildungskurses fühlen sie sich gut vorbereitet. „Ich habe auch wahnsinnig viel für mich selbst gelernt, für mein eigenen Leben – wie man miteinander umgeht und Gespräche führt. Nun bin ich sehr neugierig auf die Leute, die im Alten- und Pflegeheim auf mich warten. Ich bin bereits eingeteilt für ein Ehepaar und eine alleinstehende Frau“, sagte beispielsweise Teilnehmerin Elisabeth Kreis. Ähnlich äußerte sich Mascha Linke aus Passau. „Ich bin sehr motiviert und voller Freude. Zudem denke ich, dass wir auch selbst etwas geschenkt bekommen. Ältere Menschen sind wertvoll für uns und wir Jüngeren können noch viel von ihnen lernen“, so die Absolventin. Auch Nina Twork aus Tittling gehörte zu den neuen Besuchsdienstleistenden. „Ich habe den Kurs gemacht, weil ich das Gefühl habe, dass ich gut etwas geben kann. Außerdem bin ich neugierig auf Menschen und liebe Menschen einfach“, sagte sie.

Waltraud Lerchl und Birgit Czippek gaben den 17 neuen Besuchsdienstleistenden ihre guten Wünsche mit auf den Weg. Birgit Czippek war es zudem ein Anliegen, ihre Vorgängerinnen Maria Pilzer und Renate Sarembe zu danken. Maria Pilzer, die den Besuchsdienst 2001 gegründet hatte, habe das Samenkorn gelegt, aus dem auch dank des unermüdlichen Einsatzes von Renate Sarembe eine schöne Pflanze geworden sei, so Czippek. Sie sei sehr dankbar, nun diese Pflanze weiter pflegen zu dürfen. „Ich wertschätze sehr, was die Damen vor mir geleistet haben“, so Czippek.