Rebekka Redinger-Kneißl, die Leiterin des Hauses freut sich über den Erfolg der Woche. „Es wurde ganz anders als erwartet. Es war ein Riesending und obwohl viele Leute da waren, hätten es noch mehr sein dürfen.“ Es wurden eigene Blickwinkel und Perspektiven mitgebracht. Es habe viele Erzählungen gegeben und die Ausstellung in eigener Weise interpretiert. „Wir müssen uns alle dem Thema stellen“, so Redinger-Kneißl. Auch wenn einiges abstrakt sei, habe sich jeder wiederfinden und einen möglichen Weg mit dem Tod umzugehen finden können. „Ich selbst habe zum Beispiel schon eine Liste mit Liedern, die auf meiner Beerdigung gespielt werden sollen“, gibt Redinger-Kneißl zu. „Der Tod soll wieder zur Normalität werden, denn er gehört zu unserem Leben“, so Redinger-Kneißl weiter.
„Ich bin rundum zufrieden. Das Interesse war groß“, gibt Stephan Maria Alof, Organisator der bewegenden Woche zu. Zu seinen Höhepunkten gehört, dass Bianka, Protagonistin des Filmes von Emre Ceplem zur Eröffnung gekommen ist. Durch die Spendeneinnahmen während der Woche konnten der alleinerziehenden krebskranken Mutter die nächsten Monatsmiete gesichert werden. Tief bewegt ist Alof von der Gastfreundschaft des Hauses. Es sei die erste Ausstellung dieser Art gewesen, die er nun in ganz Deutschland fortsetzen möchte. Dabei seit es die Mischung aus Vortrag, Gottesdienst, Kabarett, Film, Musik, Führungen, florale Trauerkunst und Installation, die die Ausstellung so Besonders gemacht hat. „Es war ein Traum und der Erfolg zeigt mir den klaren Auftrag. Ich hatte viele intensive , persönliche und nahe gehende Gespräche“, so Alof.
Dass Pfarrer Rainer Maria Schießler die Themenwoche abschließt, war nocheinmal ein Gewinn für die Ausstellung und bescherte den Veranstaltern ein volles Haus. Mit seiner unverwechselbaren Art, seinem Charme und Charisma erzählte er seine Erlebnisse rund um das Thema Tod, Sterben und auch Leben. „Der Tod ist nicht sexy, wir stellen ihn aber in dieser Woche in den Mittelpunkt“. Schießler, der sich selbst zum klerikalen Fußvolk ohne Karriereabsichten zählt, lebt, was die Kirche nahebringen möchte. Während seiner 30jährigen Zeit in der Pfarrei St. Max in München habe er mit Stephan Maria Alof zusammengearbeitet und bezeichnet sich und ihn als kongeniales Paar und gratulierte zu seiner Idee der Ausstellung. Er selbst habe in sienen 37 Dienstjahren schon 1537 Menschen beerdigt. Dabei habe er alle Facetten des Todes und der Trauer kennengelernt. „Der Tod ist eine Extremsituation. Es macht das Leben sichtbar wie eine Geburt“, resümiert er. Mit Witz und Humor hat Schießler von so mancher lustiger Begebenheit auf dem Friedhof erzählt, wie etwa der Boden unter ihm langsam wegsackte und er sich selbst im Grab befand und Hilfe zum Aussteigen brauchte. Er weiß aber auch, was es bedeutet, wenn sich Weihnachtsfreuden in Tragödien wandeln, wenn kurz vor dem Heiligen Abend das Telefon läutet und er zur letzten Ölung gerufen wird. Er macht sich nicht lustig über den Tod, kann ihm aber bei aller Ernsthaftigkeit immer wieder etwas humoriges abgewinnen.
Mit Allerseelenwecken zum kleinen Imbiss wurde die Veranstaltung dann geschlossen.