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Altötting gedenkt Heimkehr des Gnadenbildes vor 100 Jahren

Thomas König am 02.06.2019

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Mit einer Maiandacht in der Kirche des Franziskushauses und einer anschließenden feierlichen Lichterprozession zur Gnadenkapelle hat Altötting der Heimkehr des Gnadenbildes nach der Flucht nach Passau vor 100 Jahren gedacht. In seiner Predigt verriet Bischof Stefan Oster, weshalb der Begriff „Geheimnis“ zu seinen Lieblingswörtern zählt, wo Menschen wirklich zuhause sind und wieso es ein „Privileg ist, in Altötting wohnen zu dürfen“.

Über zahl­rei­che“ Besu­cher freu­ten sich Bischof Oster und Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Gün­ther Man­dl – so zahl­reich waren die­se, dass längst nicht alle Platz fan­den in der Kir­che im Fran­zis­kus­haus, wo Bischof Oster der letz­ten fei­er­li­chen Mai­an­dacht in Alt­öt­ting vor­stand; ein gro­ßer Teil ver­folg­te die­se im Hof vor der Kir­che. Rund 500 Gläu­bi­ge zogen anschlie­ßend in einer fei­er­li­chen Pro­zes­si­on zur Hl. Kapelle. 

Immer mit dabei: das Gna­den­bild. Das Ori­gi­nal wohl­ge­merkt, denn auch in Alt­öt­ting soll­ten die Ereig­nis­se von 1919 – eben­so wie bereits einen Tag zuvor in Pas­sau bei einer Sta­tio in der Klos­ter­kir­che Nie­dern­burg, einer anschlie­ßen­den Pro­zes­si­on zum Dom St. Ste­phan und einer Mai­an­dacht – mög­lichst rea­lis­tisch nach­emp­fun­den“ wer­den, wie Prä­lat Man­dl es ausdrückte.

Es ist wun­der­bar, dass Maria wie­der dort­hin über­führt wird, wo sie hingehört.”

Bischof Stefan Oster SDB

Bei der Mai­an­dacht in Alt­öt­ting resü­mier­te Bischof Oster: Es ist wun­der­bar, dass Maria wie­der dort­hin über­führt wird, wo sie hin­ge­hört“; mit die­sen Wor­ten spann­te er einen Bogen zum Anfang sei­ner Pre­digt, als er den dama­li­gen Pas­sau­er Bischof Sigis­mund Felix von Ow-Fell­dorf zitier­te: Maria hat Heim­weh“, hat­te Osters Vor­gän­ger 1919 fest­ge­stellt, als das Gna­den­bild für rund fünf Wochen zunächst im Klos­ter Nie­dern­burg und dann im Pas­sau­er Dom Unter­kunft gefun­den hat­te, ehe es am 31. Mai 1919 wie­der zurück­ge­bracht wor­den war.

Hei­mat war dann auch das über­grei­fen­de The­ma von Bischof Osters Pre­digt bei der Mai­an­dacht im Fran­zis­kus­haus. Ein Begriff, der vie­le posi­ti­ve Asso­zia­tio­nen zu Orten und vor allem zu einem nahe­ste­hen­de Men­schen wecke, und doch sei die­se Art der Hei­mat pre­kär“; denn: Wir haben in die­ser Welt kei­ne letz­te Hei­mat“, stell­te Bischof Oster fest. Dar­über hin­aus nann­te er Ein­sam­keit“ ein Zei­chen der Zeit, auf das wir ach­ten müs­sen“. Bischof Oster zitier­te einen Aus­spruch Papst Bene­dikts XVI. bei des­sen Alt­öt­ting-Besuch 2006: Wer glaubt, ist nie allein.“ Es gebe mehr, als nur eine Hei­mat auf Erden; auf ein inner­li­ches Zuhau­se“ kom­me es an. Das Wort Ge-HEIM-nis“ las­se Men­schen spü­ren, dass es Orte gebe, wo sie eigent­lich hin­ge­hö­ren“; das Geheim­nis“ sei das Umfas­sen­de von Daheim­sein“, stell­te Bischof Oster fest und füg­te hin­zu: Wir sind inner­lich zuhau­se, wenn wir an den Ort kom­men, wo Gott wohnt.“ Und: Bei der Got­tes­mut­ter Maria sei Gott ganz selbst da“. Bischof Oster resü­mier­te: Wir gehen in die­ser Welt unse­rer letz­ten Hei­mat ent­ge­gen“ und Maria beglei­te uns auf die­sem Weg. Für Alt­öt­tin­ger sei es des­halb ein beson­de­res Pri­vi­leg“ an einem Ort woh­nen zu dür­fen“, den Maria selbst erwählt habe, wie­der­hol­te Bischof Oster eine Aus­sa­ge Prä­lat Man­dls in des­sen Begrü­ßung zu Beginn der Maiandacht.

Hier können Sie die Predigt von Bischof Stefan Oster nachhören:

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Das Alt­öt­tin­ger Gna­den­bild jeden­falls ist wie­der zuhau­se an dem von Maria selbst erwähl­ten“ Platz. Bischof Oster trug es vom Fran­zis­kus­haus zur Hl. Kapel­le, beglei­tet u.a. von zahl­rei­chen Fah­nen­ab­ord­nun­gen; vie­le Alt­öt­tin­ger Ver­ei­ne nah­men teil, außer­dem Grup­pen der Maria­ni­schen Män­ner­kon­gre­ga­ti­on Alt­öt­ting, nicht zuletzt auch vie­le aus dem Pfarr­ver­band Rei­schach, des­sen Pfar­rer Lud­wig Samerei­er laut Bischof Oster die­ses Geden­ken maß­geb­lich mit initi­iert hat­te. Am Ende spen­de­te Bischof Oster den Gläu­bi­gen den Schluss­se­gen mit dem Gnadenbild.

Text: Micha­el Glaß, Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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