Soziales

An die Ränder gehen...

Redaktion am 17.06.2021

Foto: Günther Jäger

„Ich muss an die Ränder gehen, dorthin, wo es weh tut, so, wie Papst Franziskus es gesagt hat. Dieses Wort des Papstes habe ihn lange schon nicht mehr losgelassen, meinte Günther Jäger bei seinem vorerst letzten Gottesdienst im Pfarrverband in Heiligkreuz. Mit einem Segensgebet hat Pfarrer Michael Witti Kraft für ihn erbeten, auf diesem schweren Weg. Zehn Wochen lang will er im Elend der Flüchtlingslager auf Lesbos, bei den Vergessenen Europas, helfen und ein wenig Menschlichkeit spürbar machen. Hier ein paar erste Eindrücke, die er in kurzen Nachrichten immer wieder schickt…

30. Mai (23:33):” Ankunft in Miti­li­ni auf Les­bos und ers­tes Tref­fen mit inter­es­san­ten Per­so­nen, die hier mit­ar­bei­ten, bzw. sich über die Zustän­de infor­mie­ren, u.a. Dr. Stef­fi Kris­per, Abge­ord­ne­te im öster­rei­chi­schen Natio­nal­rat. Ich wur­de herz­lich auf­ge­nom­men mit allem Respekt und Freude.

31. Mai (19:20): Afgha­ni­sche Fami­lie mit zwei Töch­tern, die mir heu­te vor­ge­stellt wur­de… Sie wur­de von der NGO…, bei der ich hier mit­ar­bei­te, vor ein paar Mona­ten aus dem Camp geholt und in Miti­li­ni in einer klei­nen Woh­nung unter­ge­bracht. Die Mie­te für ein Jahr hat unse­re NGO vor­aus­be­zahlt. Die Frau ist psy­chisch stark ange­schla­gen, die Kin­der sind krank… Wir haben heu­te ein Ver­pfle­gungs­pa­ket zusam­men­ge­stellt, das ich ihnen gebracht habe.”

31. Mai (19:20): Afgha­ni­sche Fami­lie mit zwei Töch­tern, die mir heu­te vor­ge­stellt wur­de… Sie wur­de von der NGO…, bei der ich hier mit­ar­bei­te, vor ein paar Mona­ten aus dem Camp geholt und in Miti­li­ni in einer klei­nen Woh­nung unter­ge­bracht. Die Mie­te für ein Jahr hat unse­re NGO vor­aus­be­zahlt. Die Frau ist psy­chisch stark ange­schla­gen, die Kin­der sind krank… Wir haben heu­te ein Ver­pfle­gungs­pa­ket zusam­men­ge­stellt, das ich ihnen gebracht habe.”

Zwi­schen zwei Sonn­tags­got­tes­diens­ten hat Pfar­rer Micha­el Wit­ti mit Gün­ther Jäger tele­fo­niert. Er erzähl­te, er sei jetzt im Gefäng­nis. Er brach­te dort Nah­rungs­pa­ke­te für Abschie­be­häft­lin­ge hin. Wenn die­se Men­schen nicht von pri­va­ten Hel­fern ver­sorgt wer­den wür­den, müss­ten sie von ihren Bewa­chern Essen kau­fen, von den 3- €, die sie täg­lich dafür bekommen.

In einem Video steht Gün­ther Jäger vor einer Müll­hal­de aus kaput­ten Schwimm­wes­ten und Boo­ten. Es ist eine Müll­hal­de der Hoff­nung mit den Res­ten der Flucht. Vie­le haben über­lebt, vie­le ihr kal­ten Grab im Mit­tel­meer gefunden…

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Die Orga­ni­sa­ti­on, bei der Gün­ther Jäger, ver­mit­telt über den Inns­bru­cker Bischof Her­mann Glet­ter, mit­ar­bei­tet, hat aktu­ell noch kei­ne aner­kann­te Gemein­nüt­zig­keit. So kön­nen über die Pfar­rei dort­hin noch kei­ne Spen­den wei­ter­ge­lei­tet wer­den. Es ist aber wich­tig, Bewusst­sein zu schaf­fen, gera­de auch jetzt, vor der nächs­ten Bun­des­tags­wahl. Man kann auch über die Cari­tas oder ande­re Orga­ni­sa­tio­nen, die schon aner­kannt sind, dort hel­fen. Gün­ther bit­tet vor allem um unser Gebet und dass wir die­se Men­schen dort nicht vergessen…

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