Bistum

Kunst, die vom Leben gezeichnet ist

Franziska Hierbeck am 26.02.2024

Gruppenbild Vernissage Spectrum Kirche Foto: Franziska Hierbeck/pbp
Msgr. Dr. Bernhard Kirchgessner (v.li.), Künstler Rudi Ranzinger, Kurator Clemenz Köppel und Laudator Philipp Höppler.

Die KünstlerSeelsorge des Bistums lädt zur alljährlichen Kreuzweg-Ausstellung in den Räumen von Spectrum Kirche ein. Künstler Rudi Ranzinger aus Kumreuth hat die Passionsgeschichte interpretiert – und hat dafür recycelte Materialien genutzt.

Msgr. Dr. Bern­hard Kirch­gess­ner, Direk­tor von Spec­trum Kir­che und Künst­ler­Seel­sor­ger, führ­te die Besu­che­rin­nen und Besu­cher der Ver­nis­sa­ge in das The­ma ein. Beson­ders hob Kirch­gess­ner die Dar­stel­lung von Tod und Lei­den her­vor, die der Künst­ler nicht düs­ter und bedrü­ckend inter­pre­tiert hat. Sie über­las­sen dem Dun­kel nicht Über­hand, son­dern füh­ren den Betrach­ter ins Licht“, sag­te Msgr. Kirch­gess­ner und berief sich damit auf den Titel der Aus­stel­lung Am Ende ist Licht.“ Die Ver­nis­sa­ge wur­de von dem Duo Max Pöschl und Freun­de“ mit Saxo­phon und Kla­vier musi­ka­lisch umrahmt. 

Vom Hand­werk zur Kunst“, lau­tet das Mot­to des Künst­lers Rudi Ranz­in­ger. Der gebür­ti­ge Nie­der­bay­er hat zunächst eine Berufs­aus­bil­dung zum Maler­meis­ter absol­viert und spe­zia­li­sier­te sich auf die Restau­ra­ti­on von Gemäl­den und Skulp­tu­ren. Die Lie­be zu alten Hand­werks­tech­ni­ken zieht sich wie ein roter Faden durch die Bio­gra­fie von Rudi Ranz­in­ger. Auch nach­dem er den Schritt zur Selbst­stän­dig­keit als frei­schaf­fen­der Künst­ler wag­te, beschäf­tigt sich der 68-Jäh­ri­ge mit gebrauch­ten Mate­ria­li­en, die er in neu­er Funk­ti­on zusam­men­setzt und ihnen neu­es Leben einhaucht.

Rudi Ranzinger Foto: Franziska Hierbeck/pbp

Das Mate­ri­al erscheint auf den ers­ten Blick nutz­los, man muss den wah­ren Wert erst erkennen”

Künstler Rudi Ranzinger

Die Aus­stel­lung Am Ende ist Licht“ zeigt zwar Sze­nen aus der Pas­si­on, ist aber nicht chro­no­lo­gisch wie ein Kreuz­weg auf­ge­baut. Die Bil­der erzäh­len nicht fort­lau­fend die Geschich­te“, erklärt Ranz­in­ger. Viel­mehr habe er Momen­te und Emo­tio­nen aus dem Pas­si­ons­ge­sche­hen her­aus­ge­grif­fen. Der Künst­ler bedien­te sich dafür ver­schie­de­ner Tech­ni­ken, dar­un­ter Aqua­rell, Krei­de und Tusche. Als Grund­la­ge hat Rudi Ranz­in­ger oxi­dier­te Zink­plat­ten genutzt. Sie stam­men von alten Blech­dä­chern und sind stark von der Wit­te­rung gezeich­net. Das Mate­ri­al erscheint auf den ers­ten Blick nutz­los, man muss den wah­ren Wert erst erken­nen“, sagt der Künstler.

Dass die Zink­plat­ten zum Teil ver­bo­gen und zer­kratzt sind, an man­chen Ecken sogar Tei­le feh­len, kom­me der künst­le­ri­schen Aus­drucks­kraft zugu­te: Gera­de für spi­ri­tu­el­le The­men fin­de ich, dass die­ses Mate­ri­al, das so vom Leben gezeich­net ist, sehr gut passt“, sagt Rudi Ranz­in­ger. In den Beu­len und Fur­chen der Zink­plat­ten ent­deckt er Gestal­ten, die er mit Far­be und Blatt­gold hervorhebt.

Lau­da­tor Pfr. Phil­ipp Höpp­ler fasst zusam­men: All das Geschun­de­ne und Gequäl­te über­tünchst du nicht, son­dern betonst es. Du hast der Pas­si­on einen Platz in dei­nem Leben gegeben.“

Die Aus­stel­lung kann bis 7. April in den Räu­men von Spec­trum Kir­che besich­tigt werden.

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