Msgr. Dr. Bernhard Kirchgessner, Direktor von Spectrum Kirche und KünstlerSeelsorger, führte die Besucherinnen und Besucher der Vernissage in das Thema ein. Besonders hob Kirchgessner die Darstellung von Tod und Leiden hervor, die der Künstler nicht düster und bedrückend interpretiert hat. „Sie überlassen dem Dunkel nicht Überhand, sondern führen den Betrachter ins Licht“, sagte Msgr. Kirchgessner und berief sich damit auf den Titel der Ausstellung „Am Ende ist Licht.“ Die Vernissage wurde von dem Duo „Max Pöschl und Freunde“ mit Saxophon und Klavier musikalisch umrahmt.
„Vom Handwerk zur Kunst“, lautet das Motto des Künstlers Rudi Ranzinger. Der gebürtige Niederbayer hat zunächst eine Berufsausbildung zum Malermeister absolviert und spezialisierte sich auf die Restauration von Gemälden und Skulpturen. Die Liebe zu alten Handwerkstechniken zieht sich wie ein roter Faden durch die Biografie von Rudi Ranzinger. Auch nachdem er den Schritt zur Selbstständigkeit als freischaffender Künstler wagte, beschäftigt sich der 68-Jährige mit gebrauchten Materialien, die er in neuer Funktion zusammensetzt und ihnen neues Leben einhaucht.
„Das Material erscheint auf den ersten Blick nutzlos, man muss den wahren Wert erst erkennen”
Die Ausstellung „Am Ende ist Licht“ zeigt zwar Szenen aus der Passion, ist aber nicht chronologisch wie ein Kreuzweg aufgebaut. „Die Bilder erzählen nicht fortlaufend die Geschichte“, erklärt Ranzinger. Vielmehr habe er Momente und Emotionen aus dem Passionsgeschehen herausgegriffen. Der Künstler bediente sich dafür verschiedener Techniken, darunter Aquarell, Kreide und Tusche. Als Grundlage hat Rudi Ranzinger oxidierte Zinkplatten genutzt. Sie stammen von alten Blechdächern und sind stark von der Witterung gezeichnet. „Das Material erscheint auf den ersten Blick nutzlos, man muss den wahren Wert erst erkennen“, sagt der Künstler.
Dass die Zinkplatten zum Teil verbogen und zerkratzt sind, an manchen Ecken sogar Teile fehlen, komme der künstlerischen Ausdruckskraft zugute: „Gerade für spirituelle Themen finde ich, dass dieses Material, das so vom Leben gezeichnet ist, sehr gut passt“, sagt Rudi Ranzinger. In den Beulen und Furchen der Zinkplatten entdeckt er Gestalten, die er mit Farbe und Blattgold hervorhebt.
Laudator Pfr. Philipp Höppler fasst zusammen: „All das Geschundene und Gequälte übertünchst du nicht, sondern betonst es. Du hast der Passion einen Platz in deinem Leben gegeben.“
Die Ausstellung kann bis 7. April in den Räumen von Spectrum Kirche besichtigt werden.