Bistum

Bistum Passau trauert um Prälat Max Huber

Pressemeldung am 12.12.2020

Max Huber AÖ be quer Bild: privat / pbp

Im Alter von 91 Jahren ist am vergangenen Freitag (11. Dezember) Prälat Max Huber verstorben.

Bis zuletzt rumor­te Gott in sei­nem Leben“, wie er in einem aus­führ­li­chen Inter­view anläss­lich sei­nes 90. Geburts­ta­ges sag­te. Die Trau­er im Bis­tum ist groß, auch bei Bischof Dr. Ste­fan Oster, der den belieb­ten Geist­li­chen als prä­gen­de Gestalt der letz­ten Jahr­zehn­te“ im Bis­tum Pas­sau bezeichnet.

Bischof Dr. Stefan Oster zum Tod von Prälat Max Huber:

Ich emp­fin­de die­sen Tod als tra­gisch: Prä­lat Max Huber habe ich bis vor kur­zem noch sehr leben­dig und über­aus wach erlebt — ganz erstaun­lich für einen 91jährigen. Ein unglück­li­cher Sturz brach­te ihn sehr plötz­lich in eine selbst gewünsch­te Kurz­zeit­pfle­ge — nur vor­über­ge­hend, wie er mir am Tele­fon noch berich­te­te. Und dann ist er plötz­lich erkrankt und inner­halb weni­ger Tage ver­stor­ben. Wir ver­lie­ren in Max Huber ein Ori­gi­nal in viel­fa­cher Hin­sicht, einen Seel­sor­ger, einen leben­di­gen Pre­di­ger und Mann des Wor­tes, einen Autor von 28 Büchern, einen Kom­po­nis­ten, einen Men­schen vol­ler Gott­ver­trau­en. Und zugleich war er ein kri­ti­scher und stets dis­kus­si­ons­freu­di­ger Beglei­ter des kirch­li­chen Gesche­hens. Max Huber war eine prä­gen­de Gestalt der letz­ten Jahr­zehn­te unse­res Bis­tums. Am mar­kan­tes­ten und vol­ler Expe­ri­men­tier­freu­de wirk­te er in der neu errich­te­ten Pfar­rei Grub­weg zwi­schen 1967 und 1983. Und dann als krea­ti­ver Lei­ter des Seel­sor­ge­am­tes und Dom­ka­pi­tu­lar bis zum Ein­tritt in den Ruhe­stand im Jahr 2000. Auch im Ruhe­stand war er die letz­ten 20 Jah­re ein Aktiv­pos­ten, unter ande­rem als Poli­zei­seel­sor­ger und gern gese­he­ner Gast für Lesun­gen aus sei­nen Büchern in unse­ren Pfar­rei­en. Möge unser Herr ihn in die ewi­ge Freu­de führen.“

Dompropst Dr. Michael Bär zum Tod von Prälat Max Huber:

Auch Dom­propst Dr. Micha­el Bär wür­digt die gro­ße Lebens­leis­tung des belieb­ten Seel­sor­gers, der 17 Jah­re lang, von 1983 bis 2000, dem Pas­sau­er Dom­ka­pi­tel zum Hei­li­gen Ste­pha­nus angehörte.

Als Seel­sor­ge­amts­lei­ter hat er zahl­rei­che Mate­ria­li­en für die Pfar­rei­en erar­bei­tet und her­aus­ge­ge­ben. Legen­där wur­den sei­ne Ord­ner für die The­men­jah­re Gott­va­ter, Jesus Chris­tus und Hei­li­ger Geist. Die Vor­be­rei­tung des Pas­sau­er Pas­to­ral­plans, initi­iert von Bischof Dr. Franz Xaver Eder war ihm eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. Er war ein nie­der­baye­ri­sches Pries­ter­ori­gi­nal, der streit­bar die Erneue­rung der Kir­che auf der Grund­la­ge des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils ein­for­der­te. Auch vor eher def­ti­gen Ela­bo­ra­ten scheu­te der begna­de­te Wit­ze­er­zäh­ler durch­aus nicht zurück und würz­te damit so man­che gesel­li­ge Run­de. Das Kapi­tel trau­ert um einen guten Freund und schließt ihn in sei­ne Gebe­te und Eucha­ris­tie­fei­ern mit ein. Gott ver­gel­te ihm all das Gute, das er getan hat!”

Vita:

Gebo­ren wur­de Max Huber am 09. Mai 1929 in Reis­bach an der Vils. Sei­ne Kind­heit und frü­he Jugend­zeit beschreibt er selbst als sehr bewegt“, geprägt von Hit­lers Macht­er­grei­fung, den Gräu­el­ta­ten des Natio­nal­so­zia­lis­mus, den Schre­cken des Zwei­ten Welt­krie­ges. Hubers Vater, selbst ein sehr gläu­bi­ger Katho­lik, war Dorf­po­li­zist, was zahl­rei­che Umzü­ge für die gesam­te Fami­lie zur Fol­ge hat­te. Min­des­tens 13 Mal ist die Fami­lie umge­zo­gen, zuletzt nach Win­ter­berg im Böh­mer­wald. Von dort wur­den die Hubers nach Kriegs­en­de als Flücht­lin­ge aus­ge­wie­sen, muss­ten sich zwei Jah­re auf der Stra­ße oder unter­ge­bracht auf dem Dach­bo­den bei einer Tan­te durch­schla­gen, bevor der Vater 1947 in Kirch­ham am Auf­bau einer Poli­zei­sta­ti­on betei­ligt war. In Kirch­ham fei­er­te Max Huber auch sei­ne Pri­miz, nach­dem er am 29. Juni 1957 zum Pries­ter geweiht wur­de. Er war zunächst Kaplan in Isar­ho­fen und dann zehn Jah­re in Pfarr­kir­chen. Im Jahr 1967 über­nahm er die Pfar­rei Grub­weg in Pas­sau. Sei­ne Zeit in Grub­weg bezeich­ne­te der Geist­li­che selbst als Höhe­punkt“ sei­ner seel­sor­ger­li­chen Tätigkeit. 

Im Jahr 1983 wur­de Max Huber in das Dom­ka­pi­tel zum Hei­li­gen Ste­pha­nus beru­fen und zum Lei­ter des Bischöf­li­chen Seel­sor­ge­am­tes ernannt. Zen­tral war in den 17 Jah­ren als Seel­sor­ge­amts­lei­ter sicher­lich auch die Ent­wick­lung des Pas­sau­er Pas­to­ral­plans. Nach des­sen Fer­tig­stel­lung im Jahr 2000 ging Max Huber in den Ruhe­stand, über­nahm als Ruhe­ständ­ler“ für neun Jah­re die Poli­zei­seel­sor­ge. Auch im Ruhe­stand ging Max Huber sei­ner gro­ßen Lei­den­schaft nach: Dem Tex­ten und Dich­ten. Ins­ge­samt hat er in sei­ner Schaf­fens­zeit 28 Bücher geschrieben.

Text: Moni­ka Zier­in­ger, Mareen Maier

Ein aus­führ­li­ches Inter­view zum 90. Geburts­tag von Prä­lat Max Huber fin­den Sie hier:

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