Bischof

Amerika entdeckt Ferdinand Ulrich - Bischof Stefan in Washington

Stefanie Hintermayr am 09.04.2019

190407_Buchvorstellung-Ferdinand-Ulrich-Washington_foto1

Bischof Oster eröffnete in Washington D. C. eine Tagung zur Erstübersetzung des Buches „Homo abyssus“ des deutschen Religionsphilosophen Ferdinand Ulrich.

Washing­ton (pbp) Am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de fand an Washing­tons Catho­lic Uni­ver­si­ty of Ame­ri­ca im Insti­tut John Paul II. eine gro­ße Tagung anläss­lich der Über­set­zung des phi­lo­so­phi­schen Haupt­wer­kes von Fer­di­nand Ulrich ins Ame­ri­ka­ni­sche statt – 60 Jah­re nach­dem er es als Habi­li­ta­ti­ons­schrift an der Uni­ver­si­tät Salz­burg ein­ge­reicht hat, mit dem Titel: Homo abyssus. Das Wag­nis der Seins­fra­ge“. Bischof Dr. Ste­fan Oster, für den Fer­di­nand Ulrichs Phi­lo­so­phie gro­ße Bedeu­tung hat und der von sei­nem Leh­rer auch alles unge­druck­te Mate­ri­al in einem Archiv auf­be­wahrt, hielt den Eröffnungsvortrag.

Homo abyssus ist eine sehr tie­fe Abhand­lung über das Geheim­nis der Schöp­fung, in der alle Schöp­fung, alle Wirk­lich­keit als Gabe geschaut und phi­lo­so­phisch ent­fal­tet wird: Alles Sein ist ver­schenk­te Lie­be und aus Lie­be“, erklärt Bischof Oster. Und es geht zugleich dar­um, wie der Mensch selbst dazu bestimmt ist, die­ses Geheim­nis selbst zu leben und damit auch darzustellen.“

Hier­zu­lan­de gebe es eine gute Hand­voll von Dok­tor­ar­bei­ten, die sich nur mit Ulrich beschäf­ti­gen oder die ihm einen gewich­ti­gen Raum inner­halb eines brei­ter ange­leg­ten The­mas ein­räu­men, sagt Bischof Oster: Das ist zwar nicht all­zu viel, aber immer­hin doch bemer­kens­wert, weil es sich um einen noch leben­den Den­ker han­delt.“ All­mäh­lich begin­ne aber auch in ande­ren Län­dern eine Rezep­ti­on, zum Bei­spiel mit Arbei­ten über Ulrich in Ita­li­en, Frank­reich, Spa­ni­en, Bel­gi­en und nun eben auch ver­stärkt in den USA. Dort ist das Inter­es­se bemer­kens­wert“, stellt Bischof Oster fest: Bei der Tagung aus Anlass der Über­set­zung sei­nes wich­tigs­ten Wer­kes waren rund 120 Leu­te an zwei Tagen anwe­send, dar­un­ter zwei Dok­to­ran­den, die ihre Arbei­ten über Ulrich gera­de been­det hat­ten. So etwas wäre der­zeit in Deutsch­land kaum denkbar.“ 

Ein wich­ti­ger Punkt, der nach Mei­nung des Bischofs in der Reli­gi­ons­phi­lo­so­phie stär­ker Beach­tung fin­den soll­te, sei, dass von Ulrichs Seins­aus­le­gung her ver­stan­den wer­den kön­ne, wie Theo­lo­gie und Phi­lo­so­phie zusam­men­ge­hö­ren ohne sie zu ver­mi­schen. Oder: Wie uns zum Bei­spiel die Offen­ba­rung des Kreu­zes Chris­ti die Wirk­lich­keit ins­ge­samt bes­ser ver­ste­hen lässt und unse­re eige­ne Exis­tenz sowieso.“

Mit dem The­ma sei­nes Vor­trags Leh­rer-sein und geist­li­che Vater­schaft bei Fer­di­nand Ulrich” habe er ver­sucht zu zei­gen, wie Fer­di­nand Ulrich aus sei­ner Urein­sicht her­aus zugleich auch ent­fal­tet, was Päd­ago­gik bedeu­tet, so der Bischof. Und wie er selbst in die­ser Hin­sicht ein Leh­rer ist – nicht nur ein Leh­rer der Phi­lo­so­phie, son­dern auch ein Leh­rer in der Kir­che, ein Leh­rer des Gebe­tes und auch für nicht weni­ge ein geist­li­cher Vater – so auch für mich.“

Text: Anna Hof­meis­ter
Fotos: Pri­vat

Weitere Nachrichten

2024 04 19 pb alb nicht verstanden
Bistumsblatt
24.04.2024

Verstanden?

Beendet moderne Technik die sprichwörtliche babylonische...

Bischof Stefan Oster SDB mit Fussball 2 Susanne Schmidt
Weltkirche
23.04.2024

Fußball EM: Online-Plattformen der Kirchen gestartet

Rechtzeitig vor Beginn der UEFA Euro 2024 sind zwei Plattformen der Kirchen www.fussball-begeistert.de und…

Kinderhand Simona Kehl
Soziales
23.04.2024

„Gott ist ein Freund des Lebens“

Stellungnahme des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz aus Anlass des Berichts der Kommission zur…

Wegkreuz Monika Zieringer
Bistum
23.04.2024

Trauer um H. H. Peter Blumberg

Am 18. April 2024 verstarb im Alter von 91 Jahren H. H. Peter Blumberg