
Am 8. Oktober 2023 wählen die bayerischen Bürgerinnen und Bürger einen neuen Landtag. Doch wer sind eigentlich die Kandidierenden aus der Region? Wie wollen sie konkrete Problemstellungen lösen? Fragen, die beim regionalen Kandidat*innen-Check zur Landtagswahl der kirchlichen Verbände im Bistum Passau im Fokus standen. Das Ziel: Den Wählerinnen und Wählern helfen, sich ein eigenes Bild zu machen, damit sie eine überlegte Wahlentscheidung treffen können.
Von Beginn an stand fest: Die Besucherinnen und Besucher erwartet im Wolferstetter Keller in Vilshofen keine klassische Podiumsdiskussion oder ein für Wahljahre typischer Schlagabtausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Parteien. Um wirklich in die Tiefe zu gehen, hatten sich der Veranstalterkreis (KEB, BDKJ, Diözesanrat, DJK, KAB, Familienbund der Katholiken, KDFB, KLB, Kolping) ein neues Konzept ausgedacht. Die Kandidierenden sollten zu konkreten Fragestellungen klar Stellung beziehen, ihre Positionen erläutern und aufzeigen, wie sie reale Herausforderungen angehen möchten. Es ging also weniger darum, mit dem Finger auf die vermeintlichen Schwachstellen anderer Parteien zu zeigen, sondern den Wählerinnen und Wählern persönlich und authentisch zu präsentieren, wofür man selbst steht.
Eingeladen waren die Direkt- und Listenkandidatinnen und ‑kandidaten aller Parteien, die derzeit im Landtag vertreten sind, sowie die der Parteien ÖDP, Bayernpartei und Die Linke. Folgende Politiker stellten sich der Herausforderung: Stefan Meyer (CSU), Martin Behringer (Freie Wähler), Oskar Atzinger (AfD), Christian Flisek (SPD), Thomas Pfeffer und Josef Sailer (Bayernpartei), Christoph Graw und Dennis Neubert (Die Linke) sowie Urban Mangold (ÖDP). Einzige Frau auf dem Podium: Mia Goller (Die Grünen). Von der FDP hatte sich kein Politiker angemeldet. Gestartet wurde mit einer kurzen Abfrage: Welches Thema ist das zentrale Thema für die Zukunft der Menschen im Freistaat Bayern? Stichworte wie „Fachkräftemangel“, „Schöpfung bewahren“ oder „Wohlstand sichern“ fielen. Anschließend folgten die Themenrunden, bei denen fiktive Bürgeranfragen behandelt wurden. Moderatorin Dr. Anna Hennersperger wies darauf hin, dass die Anfragen den Kandidierenden im Vorfeld zugegangen waren. In welcher Reihenfolge geantwortet wurde, entschied das Los.
Die erste Runde beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit den Themen Landesentwicklung, Flächenverbrauch, Ökologie und Heimat. Auffällig: Viele Antworten ähnelten sich in Grundzügen. „Jetzt haben wir oft das Gleiche gehört!“, stellte Moderation Hennersperger fest. Einigkeit herrschte bei der Aussage, dass wertvoller Ackerboden geschützt werden müsse. Dennoch sprach sich ein Großteil des Podiums für den Neubau eines Hochvoltbatterienwerks auf wertvollem Ackerland, um den es im Beispiel ging, aus. Die Politiker verwiesen aber auf wichtige Rahmenbedingungen. Beispielsweise müsse mehr in die Höhe gebaut werden.
In der zweiten Runde wurde der Arbeitskräftemangel in der Pflege beleuchtet, während sich Runde Nummer drei dem Thema „Außerschulische Bildung“ widmete. Nach jedem Durchgang wurde auch die Meinung des Publikums abgefragt. Via QR-Code konnten die Wählerinnen und Wähler über die Fragestellungen abstimmen. Zudem hatten sie die Möglichkeit, nach den Fallbeispielen ihre persönlichen Fragen an die Kandidierenden zu richten.
Der Abend endete mit Schlusssätzen der Politikerinnen und Politiker. Diese enthielten neben letzten persönlichen und politischen Statements zahlreiche Wahlaufrufe. Viele Kandidierenden baten die Teilnehmenden, Wahlprogramme intensiv zu vergleichen und ihre Stimme demokratischen Parteien zu geben.
Text: KDFB im Bistum Passau / Mareen Maier)