Das Passauer Bündnis für Demokratie und Vielfalt stellt sich gegen die AfD und hat am Wochenende in Passau zu einer Demonstration aufgerufen. Vertreter des Bistums Passau und des Dekanats Passau werden gemeinsam teilnehmen, um ein Zeichen zu setzen. Auch der katholische Frauenbund der Diözese unterstützt das Bündnis. „Als katholische Kirche wollen wir Anwälte der Menschenwürde in jeglicher Form sein“, äußerte sich Bischof Stefan Oster.
Die Demonstration mit dem Titel „Passau gegen rechts“ findet am Samstag, den 27.1. ab 14 Uhr in Passau statt. Die Demonstration startet am Klostergarten, zieht am Inn entlang, wo eine Schweigeminute am Holocaustmahnmal abgehalten wird, und anschließend durch die Fußgängerzone. Die Demonstration endet mit einer Kundgebung am Ludwigsplatz.
Es werden am Samstag mehrere tausend Demonstrierende in Passau erwartet. Teilnehmen werden u.a. auch Dompropst Dr. Michael Bär und der Diözesanratsvorsitzende Markus Biber seitens des Bistums Passau. Von der evangelischen Kirche beteiligt sich der Dekan von Passau Jochen Wilde.
„Wir haben uns auch dafür ausgesprochen, dass wir uns auch auf der Webseite nennen lassen, als Stadtdekanat Passau, um zu zeigen, dass wir hier mitmachen, als Kirche, gegen Antisemitismus, gegen Rechtsradikalität, für die Wahrung der Menschenwürde, für die Demokratie – wir machen mit!”
„Es geht hier nicht darum, dass man politisch rechts oder links bevorzugt, sondern weil uns das christliche Menschenbild einfach vorgibt, jeden Menschen gleich zu achten. Genau das wird von den rechten Parolen, die man aktuell im Land hört nicht gewährleistet. Und deswegen ist es wichtig, das der bürgerschaftliche Protest besonders breit aufgestellt ist.”
„Es ist wichtig, dass die evangelische, wie auch die katholische Kirche bei der Demo gegen rechts dabei sind, um sichtbar deutlich zu machen, dass jede Form von Diskriminierung, von Antisemitismus, von Rechtsradikalismus, von Menschenverachtung mit dem christlichen Glauben und vor allem mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar ist.”
Auch Bischof Stefan Oster hat sich in Bezug auf die bevorstehende Demonstration zu Wort gemeldet. Er begrüßt es, “wenn Menschen auf die Straße gehen, um demokratische Werte zu schützen und zu verteidigen. Als katholische Kirche wollen wir Anwälte der Menschenwürde in jeglicher Form sein. Deshalb wenden wir uns gegen jede Form von Extremismus und Fremdenhass, insbesondere dann, wenn fundamentale Menschenrechte in Frage gestellt werden. Jeder Mensch verdient es, wo auch immer er ist, mit Respekt und im Geist der Nächstenliebe behandelt zu werden – vor allem dann, wenn er in Not oder auf der Flucht ist. Die Welt ist bunt und nicht einförmig und gerade der christliche Glaube ist ein universeller Glaube, der ausnahmslos jeden Menschen als geliebtes Kind Gottes mit Würde begreift.“ Als Kirche, so der Bischof weiter, seien wir aber nicht nur gegen Extremismen am rechten, sondern auch am linken Rand: „Wir wollen Leben schützen und verteidigen. Es steht uns nicht zur Verfügung – vom ersten Moment bis zum letzten Atemzug. Daher danke ich jeder und jedem, der sich dafür einsetzt, dass in unserem Land der Schutz der Menschenwürde Kernmotivation für politisches Handeln bleibt.“
„Wir wollen Leben schützen und verteidigen. Es steht uns nicht zur Verfügung – vom ersten Moment bis zum letzten Atemzug. Daher danke ich jeder und jedem, der sich dafür einsetzt, dass in unserem Land der Schutz der Menschenwürde Kernmotivation für politisches Handeln bleibt”
Das Passauer Bündnis für Demokratie und Vielfalt, ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen. Das Bündnis ruft mit der Demo auch die Passauer Bevölkerung dazu auf, sich der AfD und faschistischen Akteurinnen und Akteuren in den Weg zu stellen. Die Organisatorinnen und Organisatoren fordern eine solidarische und offene Gesellschaft, in der jeder Mensch in Würde leben kann, ohne Angst vor Armut oder Stigmatisierung haben zu müssen. Inzwischen haben sich über 70 Organisationen und Gruppierungen beim Bündnis angemeldet, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen.