„Freut Euch im Herrn zu jeder Zeit“ war das Motto des Diözesanen Seniorentags des Bistums Passau am Samstag in Raitenhaslach bei Burghausen: nach der Coronazeit, die solch große Begegnungen schwierig bis unmöglich machte, eine Gelegenheit zur Einkehr, aber auch zum freudigen Austausch untereinander und mit Bischof Stefan Oster für rund 200 Seniorinnen und Senioren.
Es gab Anmeldungen aus dem ganzen Bistum, selbst aus dem Bayerischen Wald. Genau vor zehn Jahren fand der Seniorentag schon einmal hier, in der einstigen Zisterzienser-Klosterkirche St. Georg, statt. Die Freude stehe im Mittelpunkt des diesjährigen Jahresthemas des Referats, erklärte Seniorenreferentin Theresia Hofbauer. Es heißt „Hast du heute schon gelacht? Froh und zuversichtlich leben“. Sie war sich sicher: „Das Leben kann auch im Alter bunt und schön sein“, was auch die vielen Kärtchen an zwei Birkenbäumchen in der Kirche zeigten, auf die Seniorinnen und Senioren geschrieben hatte, was ihren Alltag freudig macht.
Mit Freude ist im Kontext des Glaubens etwas Anderes als nur Spaß gemeint, machte Bischof Stefan Oster, der in dieser Kirche vor fast zehn Jahren seine erste Altarweihe durchgeführt hatte, schon zu Anfang der Messe deutlich: „Die Freude liegt tiefer als das, was uns im Alltag plagt.“
Die Wahrheit zu erkennen, dass Jesus der Heilige Gottes ist, führe nicht automatisch in die Tiefe und in die Freude, sagte der Bischof in seiner Predigt. Die Jünger hatten sich trotzdem von Jesus abgewandt, erinnerte er ans Evangelium. Erst im Verständnis, dass Jesus tatsächlich das Brot des Himmels ist, „das Brot, das alle Erquickung in sich birgt“, liege die Quelle der Freude.
„Ich glaube, dass wir wirklich in die Freude kommen, wenn wir immer wieder unseren Glauben nähren. Jesus will, dass wir ihm nicht nur äußerlich begegnen, nein, Jesus meint immer: Lass mich nah an dich ran“, so der Bischof weiter. Ein Weg dazu, der ihm persönlich auch Freude mache, sei das Jesusgebet, ob es nun der Rosenkranz sei, den viele gerade ältere Menschen gerne beten, oder auch Beten im Einklang mit dem Atem. Wenn das Beten zur Regelmäßigkeit werde, „wird uns der Herr innerlich und wir lernen verstehen: Was kommen mag, er ist mit uns.“
Den Gottesdienst schloss Bischof Stefan ab mit seinem Dank an die Organisatorinnen und Organisatoren: Theresia Hofbauer, Seniorenreferentin, Otto Penn, Leiter der Abteilung Familienpastoral und der örtlichen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Ida Langer.Die musikalische Gestaltung lag bei Regionalkantor Heinrich Wimmer (Orgel), dem Kirchenchor St. Jacob Burghause und Martin Hammerl (Trompete).
Am Ende des Gottesdienstes erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch ein kleines Erinnerungspräsent in Form eines Buches, bevor das Organisationsteam zu Gespräch und Begegnung untereinander und mit Bischof Dr. Stefan Oster SDB beim gemeinsamen Mittagessen in den Klostergasthof Raitenhaslach einlud. Am Nachmittag war Gelegenheit zum Besuch der Wallfahrtskirche Marienberg.
Stefanie Schreder