„Wir sind Gesandte an Christi statt“ – das Motto der diesjährigen Herbstvollversammlung des Diözesanrats Passau stand ganz im Zeichen des Weltmissionsmonats Oktober. Es ging um die großen Themen Synodaler Weg, Pastoral-Struktureller Erneuerungsprozess im Bistum, Amazonassynode (von Papst Franziskus einberufen) und Verhaltenskodex (im Hinblick auf die MHG-Studie). Auftakt der zweitägigen Veranstaltung am 25. und 26. Oktober war am Freitagnachmittag mit Bischof Stefan Oster SDB in Spectrum Kirche Passau-Mariahilf. Warum genau dieses Motto gewählt wurde, erklärte Diözesanratsvorsitzender Markus Biber eingangs: “Die Kirche steht vor großen Veränderungen.” Und: “Jeder einzelne (Christ) ist Gesandter an Christi statt.” Jeder Teilnehmer solle sich nach Ende der Versammlung immer wieder der Frage stellen, was er im Hinblick auf Mission tun könne und richtete folgende Frage an die Teilnehmer: “Was ist Ihre Mission in Ihrer Gemeinde, Ihrer Pfarrei?”
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Seiner Begrüßung folgte das Grußwort der Vorsitzenden der evangelischen Dekanatssynode Passau Dr. Claudia Stadelmann-Laski: “Ich wünsche uns allen eine gesegnete, geisterfüllte Versammlung. Letztendlich glauben wir doch alle an den Einen.” Der Zusammenhalt und ein Miteinander beider Kirchen sei gerade jetzt wichtig, “in Zeiten, wo wir alle weniger werden.”
Der aktuelle Stand zum pastoral-strukturellen Erneuerungsprozess (u.a. Werkstattabende), der Synodale Weg der Deutschen Bischofskonferenz und der Verhaltenskodex im Bistum (im Hinblick auf die MHG-Studie) waren die zentralen Themen von Markus Biber in seinem Bericht:
- Werkstattabende: Sie verlaufen sehr unterschiedlich und hängen stark von der einzelnen Pfarrei ab. Biber ermutigt dazu, Werkstattabende abzuhalten. Rund 50 haben bisher stattgefunden.
- Synodaler Weg: Wurde vom ZDK befürwortet und wird demnächst starten.
- Verhaltenskodex: Die aktuelle Form wird so nicht angenommen. Deshalb wird es ein Gespräch mit Bischof Stefan Oster geben.
Führungskräfteentwicklung (im Hinblick auf den Erneuerungsprozess) war dann das Thema von Prof. Helmut Roth aus Salzburg. In seinem kurzen Referat verwies er darauf, dass starke Führungskräfte in diesem Prozess zentral seien, die die christlichen Werte gut weitervermitteln können. Die “Amazonassynode” in Rom, die Papst Franziskus einberufen hat, war Thema von Christine Krammer vom Referat Mission und Weltkirche. Ihrer Meinung nach brauche es künftig eine “kultursensible Evangelisierung”. Das bedeutet für Christen in Europa, künftig nicht nur fokussiert auf sich selbst zu handeln. Die Schöpfung könne langfristig nur bewahrt werden, wenn alle miteinbezogen würden, gerade auch Länder wie die sogenannten “Amazonasländer”, die an den Regenwald angrenzen.
Zum Schluss des Konferenzteils begrüßte Bischof Stefan Oster SDB die Versammlung mit den Worten: “Danke für alles, was Sie in die Kirche von Passau einbringen,” und betonte weiter: “Wir stehen vor einem dramatischen Veränderungsprozess, der so noch nie zuvor dagewesen ist.” In seinem Bericht zum Synodalen Weg führte er das noch detaillierter aus. Die Krise der Kirche sei zuerst eine geistliche Krise. “Was heißt eigentlich, geistlich Leiten?” Diese Frage sei vor allem für Führungskräfte wichtig. “Auch mich persönlich beschäftigt das sehr,” so der Bischof. Die geistliche Führung sei schließlich auch zentral beim Pastoral-strukturellen Erneuerungsprozess. Er schloss mit einer Einladung zum Adoratio Kongress in Altötting vom 15. bis 17. November. Der Kongress zur Eucharistischen Anbetung gäbe gute Impulse und Anregungen für die Neuevangelisierung. Besonders freute es Bischof Stefan Oster, dass nach aktuellem Stand der Anmeldungen wohl rund 2000 Gläubige dabei sein werden, und zwar bistumsübergreifend aus ganz Deutschland und dem deutschsprachigen Raum.