Kirche vor Ort

Einweihung der Pfarrkirche in Neßlbach

Thomas König am 25.09.2019

News_2019_dz_mil_kirche_Kaeser2 Foto: Millgramm
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Margarete Käser übernahm die Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste in der neu renovierten Pfarrkirche, bevor (hinten, v. l.) Dekan Heinrich Blömeke, Kaplan Anto und Pfarrer Richard Simon den Gottesdienst hielten.

Mit einem Festtag feierte man jetzt in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Neßlbach den Abschluss der Renovierung des Gotteshauses. Dank zahlreicher Helfer und Experten sind Tradition und Moderne an diesem Wohlfühlort eine gelungene Symbiose eingegangen.

Nach einem Fest­zug durch die Gemein­de und einer musi­ka­li­schen Begrü­ßung durch die Fami­lie Schos­ser vor der Pfarr­kir­che, konn­te Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­de Mar­ga­re­te Käser gleich eine der neu­en tech­ni­schen Errun­gen­schaf­ten nach dem Umbau prä­sen­tie­ren. Sie schnapp­te sich das mobi­le Mikro­phon und begrüß­te alle Ehren­gäs­te und Anwe­sen­den per­sön­lich auf ihren Plät­zen. Dabei hol­te sie natür­lich gleich die ers­ten Mei­nun­gen ein, wie der Umbau der Kir­che gelun­gen sei. Wun­der­schön“, lob­te zum Bei­spiel Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Rita Hagl-Kehl. Dem schloss sich Bezirks­rä­tin Mar­gret Tuchen an: Man merkt aber auch gleich, wie viel Arbeit dahin­ter steckt.“ 

Wir freu­en uns, dass die Reno­vie­rung geschafft ist“, zeig­te sich auch Käser erleich­tert. Sie begrüß­te neben Feu­er­wehr und Frau­en­bund, Archi­tek­ten, Desi­gner, Fir­men, Poli­ti­ker, Ver­ei­ne und zahl­rei­che Insti­tu­tio­nen, die zu die­sem fei­er­li­chen Anlass erschie­nen waren.

Dekan Hein­rich Blö­me­ke pre­dig­te über die Kunst Tra­di­tio­nen zu erhal­ten, sich aber gleich­zei­tig zu erneu­ern, um über­le­ben zu kön­nen. Er emp­fand das Zusam­men­kom­men in der wun­der­schön mit Son­nen­blu­men geschmück­ten, neu reno­vier­ten Kir­che als Fest­tag. Heu­te fällt unser Blick auf die stil­vol­le, gelun­ge­ne Reno­vie­rung, wir fei­ern einen Fest­tag der Freu­de an den Glau­ben.“ Er ging auf die zahl­rei­chen Stun­den ein, die die zahl­rei­chen Haupt- und Ehren­amt­li­chen, denen die Kir­che viel bedeu­te, inves­tiert hät­ten. Sie sind die leben­di­gen Bau­stei­ne der Kir­che von Neßl­bach, auch für die Zukunft.“ 

Sehr gerührt war Kir­chen­pfle­ger Gün­ter Helm­brecht, der am Ende sei­ner herz­li­chen Wor­te des Dan­kes an alle Betei­lig­ten die Trä­nen nicht zurück­hal­ten konn­te. Den hat der Him­mel geschickt“, schloss er dabei auch Pfar­rer Richard Simon in sei­ne Wor­te mit ein, der die Sanie­rung ange­sto­ßen und viel Zeit und Mühen inves­tiert hat­te. Finan­zi­ell bleibt es noch eine Bau­stel­le und ich bedan­ke mich jetzt schon für Eure Spen­den bei der Haus­samm­lung“, warb er charmant. 

Käser, Helm­brecht und vor allem Simon als Kopf lob­te auch Bür­ger­meis­te­rin Frie­de­ri­ke Sand­ner in ihrem Gruß­wort. Es ist Wahn­sinn, wie vie­le Leu­te ihr mobi­li­siert habt.“ Sie sei eini­ge Mal zu Besuch gewe­sen, wäh­rend des Umbaus. Wie das aus­ge­se­hen hat, man hat sich nicht vor­stel­len kön­nen, was für ein Schmuck­stück das wird“, so Sand­ner. Es ist ein Ort gewor­den, der strahlt und an dem man sich wohl füh­len kann.“

Bau­lei­ter Tho­mas Graßl gab zu, dass genau die Schaf­fung eines Wohl­fühlor­tes sein Ziel gewe­sen sei. Dar­an hat aber auch das künst­le­ri­sche Kon­zept, von Leo­pold Haf­ner einen gro­ßen Anteil“, gab er das Lob gleich wei­ter. Trotz der ver­schie­de­nen Epo­chen und Sti­le in der Kir­che sei es gelun­gen alles in Har­mo­nie zu ver­ei­nen. Dazu kom­me ein moder­nes Licht­kon­zept, von dem sich die Anwe­sen­den im Rah­men der Ein­wei­hung über­zeu­gen konn­ten. 750.000 Euro wer­de der Umbau kos­ten, 671.478 Euro sei­en bis­her aus­ge­ge­ben. Die Pfar­rei müs­se einen Eigen­an­teil von rund 255.000 Euro über­neh­men. Ihr könnt stolz sein: Bis­her sind davon 19.815 Euro in Eigen­leis­tung erbracht worden.“ 

Ein Jahr habe die Reno­vie­rung gedau­ert und dabei sei Pfar­rer Richard Simon oft auf die Pro­be gestellt wor­den. Geduld ist wirk­lich nicht sei­ne Stär­ke“, ver­riet der Bau­lei­ter und über­reich­te dem Geist­li­chen mit einem Zwin­kern ein Gedulds­spiel. Dar­un­ter habe auch Schrei­ner­meis­ter Roland Endl, der die Bän­ke und Stüh­le her­ge­stellt hat­te, immer wie­der lei­den müs­sen, wie Simon zugab. Mir ging immer alles viel zu lang­sam. Jeden Mor­gen habe ich geschaut und ihn, wenn nichts da war, ange­ru­fen.“ Er konn­te es sich nicht ver­knei­fen, auf die vor zwei Wochen bestell­ten Stüh­le hin­zu­wei­sen: Und wenn Du die mor­gen bringst, dann kannst Du Dich das nächs­te Mal auch hin­set­zen.“ Denn aus­ge­rech­net Endl hat­te in der voll­be­setz­ten Kir­che kei­nen Platz bekom­men und wäh­rend des Got­tes­diens­tes ste­hen müssen. 

Vor zwei­ein­halb Jah­ren bin ich nach Neßl­bach gekom­men und es hat arg aus­ge­schaut – aber wir haben es ange­packt.“ Er hat­te den Ver­ei­nen gedroht, immer wie­der zu kom­men und um Mit­hil­fe zu bet­teln. Schnell wur­de aber klar, dass ich nicht bet­teln muss­te, es waren alle da und ich den­ke, dass wer­det ihr immer sein, wenn ich Euch brau­che“, stell­te er bewegt fest. Das ist es, was eine leben­de Gemein­de aus­macht – durch die Bau­stel­le sind wir alle zusammengewachsen.“ 

Obwohl sei­ne Mut­ter immer gesagt habe, er sol­le kei­ne Schul­den machen, habe er nun das ers­te Mal im Leben wel­che. Aber wir sind über­zeugt, die in den nächs­ten Jah­ren zurück­zah­len zu kön­nen.“ Aber nicht nur im Rah­men einer Haus­samm­lung will sich der Geist­li­che dafür enga­gie­ren, son­dern auch kör­per­lich gab er wäh­rend der Reno­vie­rung alles: Ich hat­te immer Angst, dass ein Unfall pas­siert. Aber der ein­zi­ge, der einen hat­te war ich.“ Zu schnell sei er wie immer die Trep­pe run­ter gelau­fen und zu Fall gekom­men. Ich konn­te eini­ge Tage nicht sitzen.“ 

Als nächs­tes Pro­jekt wol­le er Flint­s­bach im kom­men­den Jahr ange­hen. Und ab sofort ist der Beicht­stuhl wie­der geöff­net“, rief er sei­ne Schäf­chen mit einem Augen­zwin­kern auf, bevor der Tag mit einem gemein­sa­men Mit­tag­essen im ört­li­chen Gast­haus gemüt­lich beschlos­sen wurde.

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