Soziales

Hilfe für das Ahrtal aus Tyrlaching

Redaktion am 28.09.2022

IMG 20220628 230017 6 A Bild: Markus Perschl
Der Tyrlachinger Markus Perschl (4.v.l.) mit seinem Team ehrenamtlicher Helfer im Ahrtal. Er will im November zum vierten Mal mit Hilfsgütern in das Katastrophengebiet fahren, um den Wiederaufbau zu unterstützen.

Große Solidarität und Hilfsbereitschaft gibt es in der Gemeinde Tyrlaching für die Menschen, die von der Flutkatastrophe im Ahrtal betroffen sind. Initiert von Markus Perschl und unterstützt von der Gemeinde Tyrlaching geht die Hilfe weiter: Ende Juni hat der Tyrlachinger Markus Perschl sich schon zum dritten Mal mit einem engagierten Helferteam auf den Weg ins Ahrtal gemacht. Im November ist die nächste Fahrt geplant.

Mar­kus Per­schl ist 47 Jah­re alt, Vater von zwei Kin­dern, gelern­ter Mau­rer und in Voll­zeit Haus­mann. Er enga­giert sich seit Som­mer 2021 für die Flut­be­trof­fe­nen im Ahrtal, Rhein­land-Pfalz. Als er im ver­gan­ge­nen Jahr, am 15. Juli 2021, erfuhr, wel­che Kata­stro­phe sich dort ereig­net hat­te, war ihm klar, dass er han­deln muss­te: Ich dach­te mir, den Men­schen im Ahrtal muss gehol­fen wer­den. Auch wenn es nur ein Trop­fen auf den hei­ßen Stein ist. Ich woll­te mei­nen Bei­trag dazu leisten!“

Also beschloss er eine Spen­den-Tour zu orga­ni­sie­ren. Für die ers­te Tour im Dezem­ber 2021 brach­te er 4.500 € an Geld­spen­den aus sei­nem Freun­des­kreis zusam­men, dann kamen noch ca. 1.000 € Sach­spen­den dazu. Davon kauf­te er drin­gend benö­tig­te Bau­ma­te­ria­li­en und diver­se Lebens­mit­tel. Ich pack­te alles auf drei Auto­an­hän­ger und in die Autos, ca. sechs Ton­nen Mate­ri­al, und wir fuh­ren Rich­tung Ahrtal“, berich­tet er. Nach zehn­stün­di­ger Fahrt ange­kom­men, an einem Ort der Zer­stö­rung! Sol­che Bil­der kann­te ich bis dahin nur aus Kriegsfilmen.“

Er ent­schied sich nach die­sen Erleb­nis­sen wei­ter zu machen. Die zwei­te Tour wur­de Anfang März 2022 ange­setzt. Die­ses Mal hat­te Mar­kus Per­schl auch den Bür­ger­meis­ter von Tyr­laching, Andre­as Zep­per mit im Boot. Die Gemein­de unter­stütz­te Per­schl mit einem Spen­den­kon­to, über das die Gemein­de auch Spen­den­quit­tun­gen aus­stel­len kann. Es kamen dies­mal über 25.000 € an Geld­spen­den und ca. 10.000 € an Mate­ri­al und Werk­zeug zusam­men. Von den Geld­spen­den wur­den wie­der drin­gend benö­tig­te Bau­stof­fe und Lebens­mit­tel gekauft, so Per­schl. Drin­gend wur­de auch Trink­was­ser benö­tigt, da bis dato die Infra­struk­tur und Was­ser­ver­sor­gung immer noch nicht gege­ben war.“ Die Spen­den waren wie­der über­wie­gend von pri­va­ten Spen­dern sowie klei­nen und grö­ße­ren Hand­werks­be­trie­ben und einer Che­mie­fa­brik aus dem Raum Altötting.

Das gespen­de­te Mate­ri­al wur­de dies­mal auf einen 24tonner LKW und einen Auto­an­hän­ger gela­den. Mit dabei Bür­ger­meis­ter Andre­as Zep­per. Er woll­te sich vor Ort selbst über die Lage und die Hilfs­lie­fe­run­gen über­zeu­gen. Ein hal­bes Jahr nach der Flut war das Aus­maß der Zer­stö­rung nach wie vor immens, die frei­wil­li­gen Hel­fer aus Tyr­laching fas­sungs­los und ent­täuscht“. Und wei­ter: Wir sahen mit eige­nen Augen die Zer­stö­rung und unter­hiel­ten uns mit Betrof­fe­nen, die uns berich­te­ten, dass nichts so in Ord­nung ist, wie Pres­se und Poli­tik es dar­stel­len.“ Oft hät­ten sie gehört, dass die Betrof­fe­nen von Kom­mu­nen, Land und Regie­rung im Stich gelas­sen wer­den. Die Poli­tik hät­te den kur­zen, unbü­ro­kra­ti­schen Dienst­weg, sofor­ti­ge Aus­zah­lung von Hilfs­gel­dern ver­spro­chen. Aber nichts davon sei bei den Betrof­fe­nen ange­kom­men. Das Aus­maß der Gewalt des Was­sers ist bis zum heu­ti­gen Tag noch lan­ge nicht abge­ar­bei­tet“, ergänzt Perschl.

Das Aus­maß der Gewalt des Was­sers ist bis zum heu­ti­gen Tag noch lan­ge nicht abgearbeitet”

Markus Perschl

Die drit­te Tour stand des­halb vor der Tür: ein Groß­han­dels­un­ter­neh­men aus dem Land­kreis Traun­stein bot Bade­zim­mer­mö­bel, Aus­stel­lungs­stü­cke im Wert von ca. 60.000 € an, eine Fer­tig­haus Fir­ma aus dem Raum Nie­der­bay­ern hat­te Mate­ri­al für ca. 50.000. € für die Betrof­fe­nen im Ahrtal. Nach einem erneu­ten Spen­den­auf­ruf kamen im Gesam­ten – also mit Mate­ri­al und Geld­spen­den — 120.000 € zusam­men. Von den Geld­spen­den besorg­te Per­schl wie­der das nöti­ge Bau­ma­te­ri­al und im Juni ging es wie­der ins Ahrtal. Dort war die Freu­de bei den Flut­op­fern über die Hil­fe nach wie vor groß. Nach Aus­sa­ge der Leid­tra­gen­den der Flut­ka­ta­stro­phe sei die Lage im Ahrtal wei­ter­hin dra­ma­tisch und noch lan­ge kei­ne Nor­ma­li­tät in Sicht.

Die Dank­bar­keit der Men­schen, die Erfah­run­gen, die Mar­kus Per­schl sam­meln durf­te, las­sen ihn nicht ruhen: Letzt­end­lich wer­de ich wei­ter­ma­chen, mit einer wei­te­ren Fahrt ins Ahrtal noch in die­sem Jahr!“, ver­spricht er. Es gilt zu hel­fen, ehren­amt­lich, unbü­ro­kra­tisch und ohne Bezah­lung. Die Men­schen im Ahrtal haben es durch ihren Mut, ihre Aus­dau­er und ihrer Wil­lens­stär­ke mehr als ver­dient und ich möch­te allen Hel­fern ab der ers­ten Stun­de mei­nen höchs­ten Respekt und Dank aus­spre­chen. Es ist für mich eine Herzensangelegenheit.“

Markus Perschl bittet um Unterstützung, um weiter helfen zu können:

Bei Sach- und Lebens­mit­tel­spen­den oder sons­ti­gen Aus­künf­ten, wen­den Sie sich bit­te an:
Perschlmarkus.​pm@​gmail.​com Mobil­Tel­Whats­App: 0162 / 987 51 75

Spen­den Kon­to Gemein­de Tyr­laching:
DE62 7116 0000 0001 6845 07
GENODEF1VRR
Flut­hil­fe Ahrtal

Spen­den­quit­tung gibt es bei:
andreas.​zepper@​vg-​kirchweidach.​de unter dem Ver­merk Flut­hil­fe Ahrtal“ oder tele­fo­nisch unter 08623 / 98 86 – 0

Quel­le: Mar­kus Perschl

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