Zu ihrer traditionellen Nikolausfeier trafen sich die Johannesbläser heuer wieder einmal im Mitterskirchner Pfarrheim. Dass die Bläser auch am Singen ihre Freude haben, zeigten sie bei einer Auswahl altdeutscher Adventslieder. Ganz ohne Blechbläserklang sollte der besinnliche Teil aber dann doch nicht sein und dem Quartett um Vorstand Hans Baumann wurde für die stimmungsvolle Begleitung der Lieder mit kräftigem Beifall gedankt.
Seinen Jahresrückblick begann der musikalische Leiter Robert Aichinger mit dem Weihnachtsgottesdienst 2021, als man sich nach den zurückliegenden pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen immerhin mit zehn Leuten auf die Empore der Pfarrkirche traute. Seither blieben die Johannesbläser ihrem Versprechen an die Pfarrkirchenstiftung treu, mindestens einmal pro Monat einen Gottesdienst musikalisch zu umrahmen. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen der Pfarrei Mitterskirchen und dem darauf folgenden Christkönigssonntag spielte man im November 2022 sogar an zwei Tagen hintereinander einen festlichen Gottesdienst. Aichinger betonte, dass es das besondere Privileg einer Bläsergruppe sei, in Abstimmung mit dem kirchlichen und bäuerlichen Jahreskreis musikalisch durch die Zeit schreiten zu dürfen. Durch die vorbereitenden Proben nehme man diese freudigen Ereignisse für sich selbst sogar ein stückweit vorweg.
Das Sommerfest der Johannesbläser in Mitterschweib wurde von Gründungsmitglied Franz Baumann und seinen beiden Söhnen ausgerichtet. Für Pizza aus dem eigenen Backofen, das erholsame Ambiente im großen Obstgarten und das Völkerballspiel bis zum Sonnenuntergang gab es nochmals dankbaren Applaus. Einigkeit bestand in der Bläsergruppe, dass der musikalische Höhepunkt des Jahres 2022 im Ausflug nach Bad Füssing bestand. In der beeindruckenden Heilig Geist-Kirche wurde nicht nur ein anspruchsvoller Gottesdienst gespielt, sondern es gab auch ein Wiedersehen mit dem Expfarrer und Bläserfreund Bernd Kasper. Zum Jahresabschluss freuen sich die Musikerinnen und Musiker schließlich auf das Neujahranblasen in und um Mitterskirchen, bei welchem der Bevölkerung nach zweijähriger Pause wieder musikalische Glückwünsche für das neue Jahr erbracht werden. Aichinger dankte allen Mitwirkenden für den großartigen Zusammenhalt und die gute Stimmung in der Gruppe. Insbesondere hob er die Verdienste seiner Kolleginnen und Kollegen in der Vorstandschaft hervor. Hans Baumann, Monika Ganghofner, Corinna Hölzlwimmer sowie Luise und Patrizia Aichinger würden sich das ganze Jahr immer mit viel Eifer darum kümmern, dass es bei den Johannesbläsern rund läuft.
Mit einer Urkunde der Diözese Passau, unterzeichnet von Bischof Oster und Kirchenmusikdirektor Schwemmer, wurde Hans Baumann für sein 40-jähriges Wirken geehrt. Als er 1982 als Tubist den Johannesbläsern beitrat, war Hans gerade erstmal 15 Jahre alt. Für den damaligen Dirigenten Max Baumann ging mit der Ausbildung eines Bassisten ein Herzenswunsch in Erfüllung und bis heute ist Hans Baumann eine feste Größe, nicht nur in musikalischer Hinsicht. Seit 2000 füllt er das Amt des 1. Vorstands mit Engagement, Weitsicht und Augenmaß aus.
Mit Spannung erwartet wurde auch heuer wieder der Nikolausbesuch und bis auf die Dichterinnen Verena und Patrizia Aichinger sowie Corinna Hölzlwimmer hatte zuvor niemand gewusst, dass diesmal Patrizia in die ehrenvolle Rolle des Heiligen schlüpfen würde. In gekonnten Reimen, aber auch in flüssigem Versmaß und im steten Bemühen um eine tiefe Stimmlage trug der Nikolaus lustige Episoden aus dem Bläserleben vor. Er sparte dabei nicht mit Lob für die musikalischen Leistungen sowie für die Geselligkeit und Hilfsbereitschaft untereinander. Selbstverständlich dufte auch ein Appell an den Probenfleiß nicht fehlen, will man doch im März 2024 endlich das abgesagte Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen der Johannesbläser nachholen.
Text: Marianne Hahn