Ein Kairos in Lebensgröße steht seit Freitag, 11. September im Haus der Begegnung HEILIG GEIST Burghausen. Die einstündige Installation im Innenhof des Bildungshauses durch Holzbildhauer Andreas Kuhnlein mit Unterstützung von Direktor Ludwig Raischl und Team ist geglückt.
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Die Gelegenheit beim Schopf packen
Von Anfang an war Andreas Kuhnlein fasziniert von dieser Sagengestalt aus der griechischen Mythologie und seiner Botschaft ‘Die Gelegenheit beim Schopf packen’. “Solche Zitate benutzt man oft einfach so. Ich habe mich durch dieses Projekt tiefer mit der Geschichte (von Kairos) befasst und war begeistert von der unglaublich starken Botschaft.” Ihm ist es bei all seinen Kunstwerken wichtig, dass sie etwas vermitteln, dass etwas dahinter steckt, und sie “nicht einfach nur schön sind”. Das bestätigte auch Direktor Ludwig Raischl. Für war ist der 11. September ein wahrer Freudentag: “Es wird für mich, das Team und die Gäste immer wieder darauf ankommen, die Gelegenheit beim Schopf zu packen, bei Klausuren, Fortbildungen oder auch, wenn wir das Evangelium in die Hand nehmen.”
Von der Entstehung zur Fertigstellung
Kuhnlein und Raischl kennen sich schon lange. Der lebensgroße Holz-Kairos ist nicht das erste gemeinsame Projekt. Im Papsthaus Benedikt XVI. in Marktl am Inn haben sie schon Ausstellungen zu diversen Themen realisiert. Damals war Raischl noch Leiter des Papsthauses. Nach seinem Wechsel nach Burghausen hatte Ludwig Raischl, gemeinsam mit dem damaligen Direktor Josef Fischer die Idee zu diesem Holz-Kairos. Ursprünglich hätte es die “Abschiedsfigur” für den langjährigen Direktor werden sollen. Doch gestaltete sich das Projekt schwieriger als gedacht — Abschluss und Installation verzögerten sich schließlich um zwei Jahre. Und so musste man bis zum 11. September 2020 warten.
Das besondere an dieser Figur: sie ist aus einem ganzen Stück Holz, mit Ausnahme des Schopfs und der Flügel an den beiden Füßen. Es war durchaus eine Herausforderung für Andreas Kuhnlein, einen Baum mit solch einem großen Umfang von 1,10 Metern zu finden. Mit einer robusten Pappel hatte er Glück — und konnte Kairos mit einer Motorsäge erschaffen. So steht er jetzt an seinem Platz im Innenhof vom Haus der Begegnung, gut fixiert an der Wand, geschützt durch ein Glasdach. Andreas Kuhnlein geht es gut nach geglückter Installation, als er sich Kairos noch einmal genau anschaute. Glücklich ist er besonders deshalb, dass das Kunstwerk genau hier im Haus der Begegnung steht. “Wenn Kunst es kann, Bewegung in die Köpfe der Menschen zu bringen — was kann sich der Künstler mehr wünschen.”