Etwas überraschend kam es für Ludwig Raischl ja schon, als die Entscheidung getroffen wurde, dass er am 1. September 2020 die Leitung übernehmen würde im Haus der Begegnung HEILIG GEIST Burghausen. Er ist der erste Laie an der Spitze des Exerzitien- und Seminarhauses, der Nachfolger von Dr. Anton Spreitzer. Dieser wiederum hat in Passau die Leitung der neuen Hauptabteilung “Bildung und Evangelisierung” übernommen.
Neu ist Ludwig Raischl das Haus aber keineswegs. Er kennt das Haus der Begegnung und seine Mitarbeiter sehr gut; war die Jahre zuvor vor allem für den Grundkurs Gemeindlichen Glaubens (kurz: GGG) zuständig. Ihm ist es als neuer Direktor wichtig, das fortzuführen, wofür das Haus steht. “Es haben einen klaren Auftrag. Wir sind ein Haus für die Pfarrgemeinden”, betont Raischl. “Wir wollen mit den Menschen, die kommen, einen Weg gehen. Wir heißen ja auch: Haus der Begegnung HEILIG GEIST. Jedes Wort ist hier wichtig.” Auf den Heiligen Geist zu hören, sei nach wie vor Schwerpunkt — das gelte gerade auch für ihn als Direktor, so Raischl.
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Ein herausfordernder Start
Einen leichten Start hat Ludwig Raischl in seinen ersten Wochen und Monaten nicht gerade. Er hat die Leitung mitten in der Coronapandemie übernommen. Sein neues Amt offiziell angetreten hat er genau am Tag der Wiedereröffnung des Hauses nach der “Lock-Down-Pause” am 1. September. Alle Mitarbeiter waren monatelang in Kurzarbeit. Jetzt also: eine neue Situation für alle. Ludwig Raischl gibt sich dennoch sehr zuversichtlich: “Wir haben viel aus der Coronapandemie gelernt. Die Menschen sind ja oft sehr verunsichert. Und da bieten wir im Haus viele Übungsräume an, in denen sie Vertrauen (wieder neu) lernen können.” Das sei das Entscheidende bei Christen: die Zuversicht, nicht ins Bodenlose zu stürzen, aufgefangen zu werden und Orientierung durch das Wort Jesu zu finden.
Begegnung trotz Corona
Dass viel Neues aus dem Corona-Lock-Down heraus entstehen kann, zeigt sich an “Bibel to go”. Das Glaubensangebot für junge Familien im Freien ist laut Raischl auf viel positive Resonanz gestoßen. “Viele haben es als wohltuend erlebt, dass in dieser Zeit nicht so viel los war, dass sie Zeit hatten zum Innehalten, dass sie sich Zeit für sich und die Familie nehmen konnten.”
Natürlich spüre er die große Verantwortung, die er jetzt mitten in der Coronapandemie übernommen hat, so Ludwig Raischl. “Als neuer Direktor mit dieser Herausforderung stärkt mich aber das starke Team.” Jetzt, wo das Haus der Begegnung HEILIG GEIST wieder für Gäste offensteht, wieder Leben hineinkommt und Begegnungen stattfinden, sei das Team hochmotiviert. Ein Hygienekonzept gewährleistet die Sicherheit der Gäste. “Dass jeder bedenkenlos und sorgenfrei da sein kann, ist sehr wichtig”, meint Raischl. Und dass es hier in HEILIG GEIST trotz Corona gut funktioniert, hätten die ersten Erfahrungen mit Gruppen im September gezeigt, betont er.
Zukunft
“Dass die Leute kommen; und dass sie hier einen Raum finden, um an sich zu arbeiten und gestärkt wieder nach Hause gehen”, so beantwortet Ludwig Raischl die Frage nach seinem Wunsch für die Zukunft. Dabei erfahre er auch vollste Unterstützung durch die Diözese Passau. Das Haus sei im ganzen Bistum viel geschätzt, nicht zuletzt durch den ‘Grundkurs Gemeindlichen Glaubens’, der Ludwig Raischl sehr am Herzen liegt: “Hier starten wir im September/Oktober eine modulare Ausbildung für Hauptamtliche, um den Grundkurs mitsamt seinem Stil noch stärker in die Diözese hineinzutragen.”