Bistum

Keine Spur von Bischofskreuz und Täter

Redaktion am 25.01.2024

Vitirne Bischofskreuz Sammarei Bild: Thomas König

Auch rund ein Monat nach der Tat fehlt von dem gestohlenen Bischofskreuz aus der Wallfahrtskirche in Sammarei jede Spur. Kurz vor Weihnachten wurde eine Vitrine in der Kirche aufgebrochen und das goldene Bischofskreuz von Kardinal Wyszynski entwendet. Die Auswertung der Spuren vor Ort dauert noch an, so ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamtes. Konkrete Hinweise gibt es nicht.

Der 17. Dezem­ber 2023 bleibt Ani­ta Schnei­der wohl fest im Gedächt­nis, seit 25 Jah­ren ist sie die Mes­ne­rin vor Ort, vor ihr war es ihre Oma. Sie ist im Grun­de dort auch auf­ge­wach­sen und hat ein tie­fe Ver­bin­dung zur Wall­fahrts­kir­che Maria Him­mel­fahrt in Samma­rei, die zum Pfarr­ver­band Haar­bach gehört. 

Umso scho­ckie­ren­der war die Nach­richt über den Dieb­stahl in der Kir­che am 17. Dezem­ber des letz­ten Jah­res. Das gol­de­ne Bischofs­kreuz von Kar­di­nal Wyszyn­ski wur­de ent­wen­det. Es han­delt sich um ein Geschenk des Bischofs an die Kir­che in Samma­rei. Ani­ta Schnei­der war sel­ber vor Ort an dem Sonn­tag und wenig spä­ter die ers­te am Tatort.

Vitirne, Bischofskreuz von Kardinal Wyszynski
Bischofskreuz von Kardinal Wyszynski
Aufnahme des Bischofskreuzes im Sommer 2023.
Vitrine Bischofskreuz von Kardinal Wyszynski
Mesnerin Anita Schneider vor der zörsterten Vitrine mit einem Bruchstück des Panzerglases.
Vitrine, Bischofskreuz von Kardinal Wyszynski
Detailansicht der zerstörten Vitrine mit Maßeinheit der Polizei.
Bischofskreuz Sammarei

Tatort Kirche - Mesnerin im Radiointerview

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Umso scho­ckie­ren­der war für die Mes­ne­rin die Nach­richt über den Dieb­stahl in der Kir­che am 17. Dezem­ber des letz­ten Jah­res. Das gol­de­ne Bischofs­kreuz von Kar­di­nal Wyszyn­ski wur­de ent­wen­det. Es han­delt sich um ein Geschenk des Bischofs an die Kir­che in Samma­rei. Ani­ta Schnei­der war sel­ber vor Ort an dem Sonn­tag und wenig spä­ter die ers­te am Tatort. 

Laut Poli­zei­be­richt fand die Tat zwi­schen 08:00 Uhr und 10:30 Uhr statt. Ein bis­her unbe­kann­tes Paar ent­deck­te und mel­de­te den Dieb­stahl am Tat­tag bei der Kir­che. Der Auf­bruch der Vitri­ne erfolg­te wohl mit bra­chia­ler Gewalt, da die Vitri­ne mit einer ca. einen Zen­ti­me­ter dicken Pan­zer­glas­schei­be gesi­chert war. Die Vitri­ne befin­det sich in einer Höhe von 2 Metern. Das Kreuz selbst wur­de letzt­lich auch her­aus­ge­ris­sen. So ver­wan­del­te sich die berühm­te Wall­fahrts­kir­che am Vor­mit­tag des 17. Dezem­ber wenig spä­ter in einen Tat­ort, der von der Spu­ren­si­che­rung der Poli­zei umfas­send unter­sucht wurde.

Vitrine Bischofskreuz von Kardinal Wyszynski
Schild unter Vitrine
Vitrine Bischofskreuz von Kardinal Wyszynski
Vitrine Bischofskreuz von Kardinal Wyszynski
Mesnerin Anita Schneider
Anita Schneider, seit 25 Jahren Mesnerin in der Wallfahrtskriche in Sammerei

Für die Wall­fahrts­kir­che in Samma­rei hat die gestoh­le­ne Reli­quie vor allem einen hohen ideel­len Wert, erzählt die Mes­ne­rin. Das Kreuz von Kar­di­nal Wyszyn­ski wur­de am 15. August 1981 anläss­lich der Drei­hun­dert­fünf­zig-Jahr­fei­er der Wall­fahrts­kir­che in Samma­rei gespen­det. Kar­di­nal Wyszyn­ski war ein Pri­mas von Polen und ein Weg­be­glei­ter von Papst Johan­nes Paul II. Er wur­de im Jahr 2021 selig­ge­spro­chen. Das Kreuz ist Zeug­nis für die guten Ver­bin­dun­gen des klei­nen nie­der­baye­ri­schen Ortes nach Polen, die bis heu­te bestehen. Damals hat­te der Pfar­rer in Samma­rei, Hans Spiel­mann, zusam­men mit Kar­di­nal Wyszyn­ski an der Ver­bes­se­rung der Bezie­hun­gen zwi­schen Polen und Deutsch­land gear­bei­tet. Über alle Sprach­hür­den und Vor­ur­tei­le hin­weg erreich­ten Sie, dass regel­mä­ßig Pries­ter aus Polen nach Samma­rei zu Besuch kamen. Das Bischofs­kreuz hat­te der Kar­di­nal noch in sei­nem Ster­be­jahr der Wall­fahrts­kir­che gespendet.

Die Aus­wer­tung der Spu­ren durch die Spe­zia­lis­ten der Poli­zei läuft noch, so ein Spre­cher des Baye­ri­schen Lan­des­kri­mi­nal­am­tes, auf Nach­fra­ge. Kon­kre­te Hin­wei­se auf Täter oder den Ver­bleib des Kreu­zes gibt es bis­lang nicht. Die Mes­ne­rin Ani­ta Schnei­der hofft aber auf die Rück­kehr des Kreu­zes und appel­liert an die Täter, das Kreuz doch anonym wie­der auf dem Altar abzulegen.

Hin­wei­se nimmt wei­ter das Baye­ri­sche Lan­des­kri­mi­nal­amt ent­ge­gen: Wem sind am Sonn­tag, 17. Dezem­ber 2023, im Zeit­raum 08:00 Uhr bis 10:30 Uhr, im Bereich der Wall­fahrts­kir­che in Samma­rei, ver­däch­ti­ge Per­so­nen oder Fahr­zeu­ge auf­ge­fal­len? Gesucht wird wei­ter auch das bis­lang unbe­kann­te Paar, das den Dieb­stahl ent­deck­te, es wird gebe­ten sich mit der Poli­zei in Ver­bin­dung zu setzen.

Hin­ter­grund zur Per­son Ste­fan Kar­di­nal Wyszyń­ski:
Ste­fan Kar­di­nal Wyszyń­ski (* 3. August 1901 in Zuz­ela in der heu­ti­gen Woi­wod­schaft Maso­wi­en, Polen; † 28. Mai 1981 in War­schau) war zunächst Bischof von Lub­lin, spä­ter Erz­bi­schof von Gniez­no (Gne­sen) und War­schau sowie Pri­mas von Polen. Er wur­de am 12. Sep­tem­ber 2021 selig­ge­spro­chen. Sein Gedenk­tag ist der 28. Mai.

Im Sep­tem­ber 1978 besuch­te Wyszyń­ski mit einer Dele­ga­ti­on des pol­ni­schen Epi­sko­pats, zu der auch der einen Monat spä­ter zum Papst gewähl­te Karol Kar­di­nal Woj­ty­ła gehör­te, auf Ein­la­dung der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Der pol­ni­sche Pri­mas spiel­te ab 1980 eben­so eine ent­schei­den­de Rol­le als Ver­mitt­ler zwi­schen der pol­ni­schen Oppo­si­ti­ons­be­we­gung Soli­dar­ność und dem kom­mu­nis­ti­schen Regime und for­der­te für Arbei­ter und Bau­ern das Recht auf freie Gewerk­schaf­ten; ande­rer­seits rief er die Oppo­si­ti­on zur Beson­nen­heit und in ihren For­de­run­gen zur Mäßi­gung auf.

Wyszyń­ski gilt als Sym­bol­ge­stalt des geis­ti­gen Wider­stands gegen das kom­mu­nis­tisch-athe­is­ti­sche Regime Polens. Wegen sei­ner Rol­le als Wah­rer der christ­li­chen Iden­ti­tät des pol­ni­schen Vol­kes in Zei­ten der kom­mu­nis­ti­schen Repres­sio­nen gegen die Kir­che wird er in Polen auch Pri­mas des Jahr­tau­sends genannt. Vor der War­schau­er Visi­tan­tin­nen-Kir­che wur­de ihm 1987 ein Denk­mal errich­tet. (Quel­le: Aus­zü­ge aus Wikipedia)

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