Soziales

Malteser: Klinikausstattung für Rumänien

Redaktion am 23.01.2024

Rumanientransport Foto: Malteser
Fritz Draxinger (v.r.), Bernhard Holzheimer und Prof. Dr. med. René Gordon Holzheimer verabschiedeten Robert Herzig, Josef Scheibelberger sowie Walter Mayer in Otterfing und wünschten ihnen eine gute Fahrt auf ihrer langen Reise.

Ein ungewöhnlicher Hilfstransport für den Passauer Malteser Hilfsdienst: eine ganze Klinikausstattung wurde in die rumänische Stadt Deta bei Temeswar gebracht.

Die Mal­te­ser haben mehr als 30 Jah­re Erfah­rung mit Hilfs­gü­ter­trans­por­ten nach Ost­eu­ro­pa. Zie­le waren Rumä­ni­en, Ungarn, wo erst im ver­gan­ge­nen Dezem­ber wie­der eine Fahrt hin ging, oder Polen, wohin vor noch nicht all­zu lan­ger Zeit mehr­mals Spen­den für die Ukrai­ne gebracht wur­den. Der jüngs­te Trans­port aber ist bis­lang ein­ma­lig: Gleich eine gan­ze Kli­nik­aus­stat­tung ging nach Rumä­ni­en. Sie kam nicht aus der Pas­sau­er Regi­on, son­dern aus dem Land­kreis Miesbach.

Den Anfang nahm die Akti­on, die ein Kraft­akt vie­ler war, beim Karls­ba­cher Mal­te­ser Fritz Dra­xin­ger, der zudem Aus­bil­dungs­lei­ter im Land­kreis Frey­ung-Gra­fen­au ist. Ich war sehr über­rascht, als ich vor Weih­nach­ten Besuch aus Mün­chen bekam“, berich­tet er. Prof. Dr. med. René Gor­don Holz­hei­mer und sein Sohn Bern­hard hät­ten sich bei ihm gemel­det, um über eine Spen­de zu spre­chen. Prof. Holz­hei­mer hat uns schon ein­mal mit einer gro­ßen Spen­de zum Kauf des Mal­te­ser Buses in Frey­ung-Gra­fen­au unter­stützt“, so Fritz Dra­xin­ger weiter.

Klinikausstattung für chirurgische Station

Der Pro­fes­sor sag­te sei­nem lang­jäh­ri­gen Freund Fritz Dra­xin­ger, dass er sei­ne chir­ur­gi­sche Tages­kli­nik auf­ge­löst und alles sei­nem Sohn Bern­hard über­ge­ben habe. Die­ser woll­te mit der Kli­nik­aus­stat­tung ein sozia­les Pro­jekt unter­stüt­zen. Die bei­den sind zu Fritz Dra­xin­ger nach Karls­bach gekom­men, um zu klä­ren, ob die Mal­te­ser sich an der Akti­on betei­li­gen könnten.

Nach vie­len Ver­hand­lun­gen, unter ande­rem über Pro­jek­te in der Ukrai­ne und in Afri­ka, wur­de dann nach Rück­spra­che mit Bür­ger­meis­ter Domi­nic Fritz und Metro­po­li­tan Bischof Józ­sef-Csa­ba Pál von Timișo­ara (Temes­war) fest­ge­stellt, dass in der Stadt Deta, etwa 50 km von Temes­war ent­fernt, mit Hil­fe der Uni­ver­si­täts­kli­nik eine chir­ur­gi­sche Sta­ti­on ein­ge­rich­tet wer­den soll“, erklärt Fritz Dra­xin­ger. Dabei konn­te eine Kli­nik­aus­stat­tung natür­lich sehr gut gebraucht werden.

Transport als Herausforderung

Dar­auf­hin began­nen die Mal­te­ser in Pas­sau unter Lei­tung von Ret­tungs­dienst-Lei­ter Wer­ner Kloi­ber, tat­kräf­tig unter­stützt unter ande­rem vom Frey­un­ger Kreis­be­auf­trag­ten Edu­ard Schmid, mit den Pla­nun­gen für den Hilfs­gü­ter­trans­port, der allein schon wegen der vie­len Kilo­me­ter, die dazu zurück­zu­le­gen waren, trotz aller Erfah­rung eine ech­te Her­aus­for­de­rung war. Als Besat­zung des LKW’s stell­ten sich mit Robert Her­zig aus Phil­ipps­reut sowie Wal­ter May­er und Josef Schei­bel­ber­ger aus Hohen­au drei Mal­te­ser aus dem Land­kreis FRG zur Ver­fü­gung. Von der Diö­ze­san­ge­schäfts­stel­le der Mal­te­ser in Pas­sau aus wur­de die Rei­se mit Über­nach­tun­gen, Maut­be­frei­ung, Hub­wa­gen für Be- und Ent­la­dung und vie­lem mehr akri­bisch geplant. Dann konn­te es losgehen.

Edu­ard Schmid ver­ab­schie­de­te die Besat­zung in aller Früh an der Fahr­zeug­hal­le in der Schal­din­ger Stra­ße in Pas­sau. Dann ging es zunächst mehr als 200 Kilo­me­ter nach Otter­fing im Land­kreis Mies­bach. Dort wur­de jedes Ein­zel­teil der chir­ur­gi­schen Pra­xis von Prof. Holz­hei­mer und Fritz Dra­xin­ger für die Ein- und Aus­rei­se nach und aus Rumä­ni­en doku­men­tiert und anschlie­ßend fach­ge­recht verladen.

Die lan­ge Lade­lis­te beinhal­te­te unter ande­rem OP-Tische, Ste­ri­li­sa­tor, neun OP-Lam­pen, Mate­ri­al­schrän­ke, fünf Behand­lungs­lie­gen, aber auch meh­re­re kom­plet­te chir­ur­gi­sche OP-Instru­men­ten­sets und vie­les ande­re mehr. Am Ende war der 7,5‑Tonner war bis zum Rand voll bela­den,“ berich­tet Fritz Draxinger.

Nach einem gemein­sa­men Mit­tag­essen ver­ab­schie­de­ten Prof. Holz­hei­mer, Bernd Holz­hei­mer und Fritz Dra­xin­ger die Fah­rer und die­se mach­ten sich auf den Weg nach Rumä­ni­en. Zuerst ging es etwa 500 km bis zum öster­rei­chisch-unga­ri­schen Grenz­über­gang Nickels­dorf. Kurz nach der Gren­ze in Hegy­es­ha­lom auf unga­ri­scher Sei­te über­nach­te­ten die Drei. Am nächs­ten Tag erreich­ten sie nach wei­te­ren 500 km das Kran­ken­haus Deta, wo sie von der Kli­nik­lei­tung herz­lich emp­fan­gen und der LKW ent­la­den wur­de. Nach einem gemein­sa­men Abend­essen und Über­nach­tung im Kran­ken­haus Deta ging es am nächs­ten Tag wie­der 800 km zurück nach Hau­se, wo alle wohl­be­hal­ten anka­men. Die Kos­ten für die Fahrt in Höhe von ca. 2.000 Euro über­neh­men die Malteser.

Wal­ter May­er, der in den letz­ten Jah­ren bei allen fünf Hilfs­gü­ter-Trans­por­ten der Mal­te­ser für die Ukrai­ne dabei war, berich­tet: Wir Drei haben uns sehr gut ver­stan­den. Es hat alles super gepasst und die Fahrt ver­lief rei­bungs­los und ohne Zwi­schen­fäl­le.“ Sie sind sich einig, betont Wal­ter May­er: Wenn wir wie­der für einen Hilfs­gü­ter-Trans­port gebraucht wer­den, sind wir alle wie­der dabei.“

Text: Mal­te­ser Passau

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