“Heute feiern wir, dass Christus sich von den Jüngern entfernt hat”, eröffnete Bischof Stefan Oster SDB den feierlichen Gottesdienst an Christi Himmelfahrt im Dom zu Passau. Sei ein solches Weggehen denn überhaupt ein Grund zum Feiern? “Ja”, so der Bischof weiter: “Denn wir Christen glauben, dass Jesu Wegsein erst ermöglicht hat, dass er noch tiefer und näher in uns sein kann.”
„…am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgestiegen in den Himmel, er sitzt zur Rechten des Vaters, von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.”
In seiner Predigt ging Bischof Oster darauf ein, dass die Begegnung der Jünger mit Jesus so tiefgreifend gewesen sein müsse, dass sie für ihr Leben nicht ohne Konsequenzen bleiben konnte. “Seine Liebe und Wahrhaftigkeit öffneten einen Herzensraum in diesen Menschen, der ihr Leben veränderte, der sie spüren ließ: Da, mit Jesus, fängt der Himmel auf Erden an.” Dieselben Jünger, die am Karfreitag noch davongelaufen waren, konnten nach Ostern und Pfingsten plötzlich in die Welt hinausziehen und das Evangelium verkünden: “Und sie gingen in einer Liebe, die von Jesus kommt”, so der Bischof. Christi Himmelfahrt und die darauffolgende Geistsendung bedeuteten also nichts weniger als die Eröffnung des Himmels auf Erden. “Werden auch wir Menschen, die ihren Herzensraum weit öffnen — damit alle, denen wir begegnen spüren: Hier geht der Himmel an.”
Besondere Segenswünsche sprach Bischof Oster allen anwesenden Vätern aus. Es gab auch eine extra Fürbitte anlässlich des heutigen Vatertags.
Bilder und Text: Anna Hofmeister