Gelebte Zusammengehörigkeit und friedvolles Miteinander erlebten alle Besucherinnen und Besucher bei der Nacht der Lichter, die gemeinsam vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend mit seinen Jugendverbänden, der evangelischen Jugend im Dekanat Passau und dem Bischöflichen Jugendamt mit den Jugendbüros veranstaltet wurde.
Brücken bauen, das war die Botschaft der ökumenischen Andacht, die in insgesamt neun Kirchen in der Diözese Passau veranstaltet wurde. Aufbauend auf dem Taizé-Gedanken, wurde im gemeinsamen Gebet eine friedvolle Verbundenheit zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Generationen und Konfessionen geschaffen.
Eine stimmungsvoll beleuchtete, Ruhe verströmende Basilika erwartete die Besucher in Niederalteich. Ein Lichtermeer aus Kerzen erhellten die Kirche mit dem Friedenskreuz im Altarraum. Junge und ältere, katholische und evangelische Gläubige konnten KLJB-Diözesanseelsorgerin Isabella Jaufmann und Jugendreferentin Michaela Bogner an diesem Abend begrüßen. Der besondere Dank der beiden galt allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die mit ihrem beherzten Engagement wesentlich zum Gelingen dieser Andacht beigetragen haben.
Meditative Gesänge und Momente der Stille luden zur inneren Einkehr ein. Wer trotz der winterlichen Straßenverhältnisse an diesem Abend den Weg in die Basilika fand, konnte sprichwörtlich einen Gang herunterschalten. Das Taizé-Feeling war vom ersten Moment an spürbar. Die positive Stimmung war geprägt vom herzlichen Miteinander aller Anwesenden und dem, in den Gebeten zum Ausdruck gebrachten, Vertrauen in Gott.
Die Brüder von Taize wandten sich in einem Brief mit ein paar Grußworten direkt an die anwesende Glaubensgemeinschaft. Dabei betonten sie, dass es besonders in einem Jahr, in dem die Welt wieder von Kriegen und Krisen erschüttert werde, gut und wichtig sei, sich als Christen aus verschiedenen Kirchen zu treffen und gemeinsam zu beten. Der Glaube, so die Brüder, biete keine einfachen Lösungen an und bewahre die Welt nicht vor schweren Zeiten. Trotzdem solle man einen Blick wagen um das Leid sowie die Komplexität der Probleme zu sehen, sich aber davon nicht lähmen lassen. Mit den Worten von Augustinus „Herr, lass nicht zu, dass die Dunkelheit zu uns spricht. Gib, dass wir deine Liebe empfangen.“, enden die Worte der Glaubensbrüder.
Ordensgemeinschaft von Taizé
Die Communauté von Taizé ist ein Orden in Frankreich, der im Jahre 1942 von dem Schweizer Roger Schutz gegründet wurde. Der Gemeinschaft gehören an die hundert Brüder an. In friedvollem Miteinander leben in Taize Katholiken und Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen aus über fünfundzwanzig Ländern zusammen. Allein durch ihr Dasein setzt die Communauté so ein konkretes Zeichen der Versöhnung und zeigt einen von Nächstenliebe geprägten Weg.
Gründer Frère Roger selbst meinte, dass ihn jene Eingebung seit seiner Jugend wohl nie mehr verlassen habe: „Ein Leben in Gemeinschaft kann ein Zeichen dafür sein, dass Gott Liebe und nur Liebe ist.“
Text: Birgit Kölbl-Grantner