Herrliches Spätsommerwetter bildete den passenden Rahmen bei der offiziellen Einweihung und Segnung des Naturkindergartens. Bekanntlich wurde ja dieser auf einem Gelände von etwa 900 Quadratmetern zwischen dem Wassergarten und dem Naturbad mit Gesamtkosten von 50 000 Euro eingearbeitet. Nur fröhliche und strahlende Gesichter, passend zum Bilderbuchwetter, gab es bei den Kindern, den Eltern, den zahlreichen Ehrengästen und den freiwilligen Helfern, welche dieses besondere Schmuckstück für die Gemeinde in der freien Natur in Rekordzeit fertiggestellt haben. Alle sind begeistert von der kompletten Anlage, die keine Wünsche offen lässt, von Simone Depner-Hofmann geleitet wird und von Sabrina Krauss, Katharina Angerer und der Praktikantin Julia Hofer unterstützt wird. Bürgermeister Christian Müllinger ließ nochmals ausführlich die Idee von dieser Anlage bis zu deren Vollendung Revue passieren. Jede Menge Kopfzerbrechen plagten die Verantwortlichen der Gemeinde und Caritas die Tatsache, dass der bisherige Kindergarten schon wieder zu klein war. Ein Anbau, ein Neubau, eine Auslagerung — alles wurde geprüft und analysiert mit den damit verbundenen Kosten. Durchaus aus einer Not sei dann eine großartige Sache geworden. Neben einer Reihe von Firmen und den Mitarbeitern des Bauhofes haben sich die Eltern der Kinder, aber auch eine Reihe von ehrenamtlichen Gemeindebürgern herausragend eingebracht und mitangepackt bei den vielfältigen Arbeiten, so Müllinger. Das Gesamtpaket Naturkindergarten passt, umgeben von vielfältigen Möglichkeiten bei schönem Wetter oder auch einmal bei tagelangem Schmuddelwetter. Abschließend wünschte er den Kindern viele schöne Stunden in der freien Natur.
Die Glückwünsche zu diesem besonderen Tag überbrachte im Namen der Caritas Manuela Diermayr und meinte, dass die Segnung und Weihe ein ganz besonderer Anlass sei. Wörtlich meine sie „ Die Natur ist ein großes Bilderbuch, das der liebe Gott den Menschen in der freien Natur aufgeschlagen hat“. Alle Beteiligten können täglich in dieser herrlichen Anlage dieses wundervolle Bilderbuch aufschlagen mit unendlich vielen Seiten und immer wieder Neues entdecken. Das wertvolle und besondere dabei ist, dass man es buchstäblich mit allen Sinnen erleben und erfahren kann. Für die Entwicklung eines Kindes sei nicht nur die Bindung zu einer Bezugsperson sehr wichtig, sondern auch eine Bindung zur Natur, den Pflanzen und Tieren, die Umwelt im Freien kennenlernen und ihren Sinnen freien Lauf lassen beim Sehen, Riechen, Hören, Schmecken und Fühlen. Auch verschiedene Begleiterscheinungen und Zustände wie Nässe, Trockenheit, Kälte und Wärme, Helligkeit und Dunkelheit fördert in hohem Maße die Experimentierfreudigkeit der Kinder, so Manuela Diermayr. Im gesamten Jahreskalender wirken diese Erfahrungen schon frühzeitig sehr positiv auf Körper und Geist. Sehr stolz ist daher der Caritasverband, dass erneut eine Kindertagestätte das Angebot einer Naturgruppe mit durchaus vielen Anforderungen wahrgenommen hat. Jede Menge spannende Momente und viele aufregende Erlebnisse wünschte sie abschließend den Kindern und Erzieherinnen.
Sehr passende Gedanken für die anwesenden Gäste richtete dann im Rahmen der Segnung Pfarrer Nelson in die Runde. Der Geistliche warf in seiner Betrachtung die sehr lebendige Freundschaft und die Hilfe Gottes in den Mittelpunkt. Natürlich soll der Glauben bereits frühzeitig jedes Kind begleiten und stellte besonders das Kreuz mit all seinen schönen aber auch schlechten Seiten in den Vordergrund. Gerade das Umfeld in einer Natur wie Licht, Blätter, Früchte und vieles mehr bieten herrliche Möglichkeiten, sich im Glauben zu vertiefen mit all den Geheimnissen des Schöpfers.
Kindergartenleiterin Eva Mack bat in den Fürbitten um den Beistand Gottes für alle Beteiligten auf dem gesamten Gelände. Ein besonderer Moment war schließlich die Überreichung einer Tulpenzwiebel an alle Kinder, die jedes Kind pflanzen wird. Nach allen Richtungen sagte sie abschließend Danke und erinnerte nochmals an eine regelrechte Welle der Unterstützung von allen Seiten. Diesen sprichwörtlichen Schatz in der freien Natur wolle man genießen und mit großer Wertschätzung behandeln.
Mit sehr passenden Liedern und Beiträgen begleiteten zwischendurch die Erzieherinnen und Kinder die Feier. Nach dem offiziellen Teil konnten sich alle Anwesenden, wie es Sitte und Brauch ist, noch bei einem Umtrunk und warmen Leberkäse stärken.
Text und Fotos: Hahn Marianne