Durch Gesang und Musik die Herzen der Menschen zu erreichen, diesem Anliegen widmet sich die „Bama a capella musica“ seit seiner Gründung im Jahre 1997 bei ihren Auftritten nach verschiedenen Richtungen und Anlässen, und das zur Freude zahlreicher Zuhörer, ob bei einer weltlichen Feier, einem Gottesdienst oder auch zuletzt zur Weihnachtszeit mit der Aufführung der Niederbayerischen Weihnacht in der restlos überfüllten Pfarrkirche St. Johannes.
Nicht „austreten, sondern immer wieder auftreten“, unter dieses Motto stellt sich die Gesangsgruppe auf vorbildliche Weise, wo sechs Brüder und weitere Personen aus dem engsten Verwandtenkreis mit ihrer Stimme und den Instrumenten zu begeistern wissen. Insbesondere der Vielfalt und Vielschichtigkeit bei der Gestaltung von Kirchenmusik, auch jeweils passend zur Jahreszeit und Anlässen, hat sich der Leiter Sepp Hummelsperger verschrieben. Einen weiteren Höhepunkt brachte nun die Aufführung der Niederbayerischen Weihnacht aus der Feder vom Ponzauner Wigg. Bei diesem unvergessenen Abend stellten die elf Sänger und sieben Instrumentalisten ihr breitgefächertes Können abermals eindrucksvoll unter Beweis. Sie begeisterten in elf Liedern und Instrumentalstücken, gut eine Stunde lang die Zuhörer in der Pfarrkirche mit über 250 Besuchern.
Eindrucksvoll spürte man insbesondere in den Instrumentalstücken die vielen musikalischen Botschaften, welche die Sänger und Musikanten auch in besonderem Maße zur Ehre Gottes und den Menschen verbreiten. In vielen Liedern spüre man den Mut, gegen die Resignation anzukämpfen, um den Alltag gerade in dieser wertvollen Zeit des Advents zu unterbrechen. Pfarrer Nelson war es vorbehalten, zu Beginn mit passenden Worten den Einstieg zu finden und meinte, gerade die Weihnachtszeit biete beste Möglichkeiten, Gott aber auch den Mitmenschen zu begegnen und Freude zu bereiten. Viele Ziele und Symbole prägen diese wunderbare besondere Zeit der Geburt Christi, wo man mit herzlichen Begegnungen auch wieder Vertrauen gewinnen kann.
Den Auftakt machten dann die Instrumentalisten mit einem Ingolstädter Hirtenstück, bevor die elf Sänger sich in „Nacht und Dunkel“ wagten. Besondere Momente waren dann zwischen den jeweils sieben Liedern und Musikstücken die Lesung der Niederbayerischen Weihnacht, mehr als perfekt vorgetragen von Horst Bräuer. Ohne Schnörkel und fehlerfrei im niederbayerischen Dialekt, wie es sich der Ponzauner Wigg gewünscht hätte, begeisterte er von der ehrwürdigen Predigtkanzel aus die Zuhörer. Sehr eindrucksvoll dokumentierte er nach der „Verkündigung“, dem „Befehl“ und der „Roas“ die beiden Aufzüge der „Herbergsuche“, wo sich ja bekanntlich sehr nachdenkliche und mitunter amüsante Ausdrücke abwechselten. Nach der endlich gefundenen Herberg und der Geburt passte der ersehnte und gewünschte“ Friedenmehr“ mehr als passend zum Ausklang dieser wunderbaren Geschichte. Aber auch die Vielseitigkeit der Lieder, welche von Südmähren, Südtirol, Oberösterreich, Weyarn und das nahe Rogglfing reichten, waren absolute „Schmankerl“. Ein besonderer Höhepunkt war dann noch die Stille Heilige Nacht von Josef Mohr und Franz Xaver Gruber in Gemeinsamkeit der Sänger und Instrumentalisten. Auch nach diesen gut zwanzig Aufzügen in Wort, Musik und Gesang spürte man in jedem Gesicht noch Freude und höchste Aufmerksamkeit, was wohl noch kommen würde. Vor dem Finale stellte dann Leiter Sepp Hummelsperger namentlich jeden Sänger und Instrumentalisten vor, wobei jeden großer Applaus begleitete. Die Note Eins mit Stern hatte sich zudem Sprecher Horst Bräuer verdient. Sein Dank galt Pfarrer Nelson, dem Frauenkreis für die Bewirtung und der Kirchengemeinde für die Überlassung der Kirche. Natürlich galt sein Blick nochmals zum Ponzauner Wigg, der Anfang der 70 Jahre dieses bedeutende Werk für die Rottaler Heimat geschrieben hatte. Liebevoll, mit Humor und den Rottaler Menschenschlag genau beobachtend hat er es in eine Zeit geschrieben, in der Volksmusik und Mundart wieder modern wurden. Ein unendlich wertvolles Zeitdokument, welches die junge Generation bewahren sollte, so Sepp Hummelsperger. Er erinnerte ferner, dass sich die Gruppe zu diesem Stück neu gruppierte und die gemeinsame Mischung von Spielmusik für Orgel und Saiteninstrumente war. Das letzte Lied „ La Montanara“ widmeten die Sänger nochmals der Liebe zur Heimat, den Menschen, deren Sprache und Eigenart. So meinte Sepp Hummelsperger, das Verbindende von Ludwig Gruber und Toni Ortelli, der dieses Lied 1927 komponierte und der sechsstimmige Chorsatz für den Trientiener Bergsteigerchor, verbinden und vereinen dies sehr treffend. Standing ovations hieß es dann nach diesem letzten Titel und ein vorweihnachtlicher Abend wird in bester Erinnerung bleiben.
In seinem Schlusswort dankte dann Sepp Hummelsperger den Sängern und Musikanten für den wunderschönen Abend, den vielen Gästen für das Erscheinen und den tollen Applaus. Viele Gäste nutzten dann noch das Angebot des Katholischen Frauenkreises bei Glühaperol, Kinderpunsch, Pils und Plätzchen sich zu vergnügen.
Fotos und Text: Marianne Hahn / pbp