Das glauben wir

Heilige Öle aus der Flüchtlingshilfe

Redaktion am 20.03.2024

4 Bild: Tine Limmer
Diakon Günther Jäger aus Oberbuch ist seit dem Jahr 2021 auf der griechischen Insel Lesbos in der Flüchtlingshilfe tätig.

3000 Liter Olivenöl werden in Edelstahlbehälter mitten in Mytilini, der Hauptstadt der griechischen Insel Lesbos gelagert. 50 Liter davon werden am Montag, 25. März von Bischof Dr. Stefan Oster um 15 Uhr im Pontifikalamt, der „Missa Chrismatis“, im Dom St. Stephan geweiht. Die Öle werden dann im ganzen Bistum verteilt und bei den verschiedenen Salbungs- und Weiheakten der katholischen Kirche verwendet.

Dass das grie­chi­sche Oli­ven­öl sei­nen Weg nach Pas­sau gefun­den hat, ist Dia­kon Gün­ther Jäger aus Ober­buch zu ver­dan­ken. Seit dem Jahr 2021 ist er auf der grie­chi­schen Insel Les­bos, etwa 10 Kilo­me­ter vor dem tür­ki­schen Fest­land in der Flücht­lings­hil­fe tätig. Er hat sich die Auf­for­de­rung von Papst Fran­zis­kus geht an die Rän­der“ zu Ostern 2013 zu Her­zen genom­men und setzt ihn seit­dem tat­kräf­tig um. In der NGO Home for all“ hilft er mit und setzt alles dar­an, vul­ner­ablen Flücht­lings­grup­pen ein nahr­haf­tes, pro­te­in- und vitam­rei­ches Essen ein­mal am Tag anzu­bie­ten. Dazu gehö­ren Men­schen, die nach­ge­wie­sen an Dia­be­tes, Gas­tri­tis oder einer ande­ren Stoff­wech­sel­er­kran­kung lei­den, sowie Schwan­ge­re und Frau­en nach Kai­ser­schnitt. Es wer­den aber auch zwei Behin­der­ten­grup­pen in der Stadt, Wai­sen­kin­der und eine Mut­ter-Kind Grup­pe mit die­sem Essen versorgt. 

13 Bild: Tine Limmer

Home for all“, die­se Orga­ni­sa­ti­on, die auf der Insel nun schon bes­tens bekannt und geschätzt ist, hat das Ehe­paar Nikos und Kata­ri­na gegrün­det und sind seit über 10 Jah­ren fast täg­lich dabei die­ses Essen zu kochen. Um die Ver­sor­gung zu gewähr­leis­ten, sind sie auf Spen­den ange­wie­sen. Doch sie tun auch selbst eini­ges, um sich selbst zu ver­sor­gen. Es wur­de eine Land­wirt­schaft mit Küche auf­ge­baut, ein Brun­nen gegra­ben und vor zwei Jah­ren begon­nen Land wei­ter urbar zu machen und die­ses mit Oli­ven­bäu­men zu bepflan­zen. Zudem hat Nikos hat einen Oli­ven­hain gepach­tet. Die Ern­te war im Herbst gut und alle freu­ten sich über den Ertrag des wert­vol­len Öls.

18 Bild: Tine Limmer
Freude über den guten Ertrag! Hier wird das fertige Olivenöl abgefüllt.

Bischof Ste­fan Oster ist nicht nur über die Akti­vi­tä­ten von Gün­ther Jäger bes­tens infor­miert, son­dern durf­te nun auch schon in den Genuss des Öles kom­men – in die­sem Fall ver­wen­det er es für die hei­mi­sche Küche. Aus einem Gespräch mit Pfar­rer Micha­el Wit­ti, in des­sen Pfarr­ver­band Gün­ther Jäger tätig ist, kam man per Zufall ins Gespräch und unter­hielt sich über wei­te­re Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten außer­halb der Küche. Der Vor­schlag, die­ses hoch­wer­ti­ge Öl als Sal­bungs­öl zu ver­wen­den wur­de an Dom­de­kan Dr. Hans Bau­ern­feind und Dom­propst Dr. Micha­el Bär her­an­ge­tra­gen. Auch Bischof Oster zeig­te sich schnell begeis­tert und so konn­te Jäger bei sei­ner jüngs­ten Rei­se abfül­len und mit in das Bis­tum brin­gen, wo es von Dom­mes­ner Alex­an­der Kölln­ber­ger ent­ge­gen­ge­nom­men wurde.

40 Bild: Tine Limmer
Ölübergabe durch das Ehepaar Jäger an den Dommesner Alexander Köllnberger (rechts) in Passau.

Als Katechu­me­nen­öl, das mit Zitro­nen­duft ver­setzt wird, kommt es für Tauf­be­wer­ber zum Ein­satz. Das Kran­ken­öl mit Zimt­duft wird für Kran­ken­sal­bun­gen ver­wen­det und zum Chri­sam­öl wird Bal­sam und Rosen­öl hin­zu­ge­fügt und dann für die Sal­bun­gen bei der Tau­fe und Fir­mung, Pries­ter- und Bischofs­wei­hen, sowie bei der Wei­he von Altä­ren, Kir­chen und Glo­cken verwendet. 

Die Oli­ven wer­den auf Les­bos per Hand geern­tet. Hier arbei­ten nicht nur Ein­hei­mi­sche mit, son­dern auch Flücht­lin­ge, die durch Home for all“ nicht nur eine neue Hei­mat, son­dern auch Arbeit gefun­den haben und sich unab­hän­gig vom Staat ihren Lebens­un­ter­halt bestreiten. 

Eine gute Sache, befan­den nicht nur Orts­pfar­rer Micha­el Wit­ti, Dom­de­kan Dr. Hans Bau­ern­feind und Dom­propst Dr. Micha­el Bär, son­dern auch Bischof Oster.

Text: Tine Limmer

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