Das glauben wir

„Was damals passiert ist, hat die Welt verändert“

Redaktion am 09.04.2023

230409 Ostersonntag 2 2 Foto: BAY / pbp

Der Passauer Dom war voll, als am Sonntagvormittag die Ostermesse gefeiert wurde. Umrahmt von Chor und Orgelmusik feierte Bischof Stefan Oster mit den Gläubigen die Auferstehung des Herrn.

Wir dür­fen glau­ben, dass der Auf­er­stan­de­ne unter uns ist“, so der Bischof, der in sei­ner Pre­digt die Fra­ge stellt, die Wis­sen­schaft und Zwei­feln­de immer wie­der auf­brin­gen: Ist die Geschich­te von Chris­tus ein Mythos? Vie­le Mär­chen oder Mythen begin­nen mit den Wor­ten es war ein­mal in jener Zeit. Doch das, was die Jün­ger erzähl­ten, das hört sich völ­lig anders an“, so der Bischof. Sie erzähl­ten von Jesus, der Men­schen um sich gesam­melt hat, der umher­ge­zo­gen ist, der geheilt hat, der gepre­digt hat und der getö­tet wur­de. Und dann haben sie erlebt, dass er auf geheim­nis­vol­le Wei­se wie­der da war.“ Petrus ver­kün­de­te, dass die Jün­ger wie­der mit ihm geges­sen und getrun­ken haben. Lie­be Schwes­tern und Brü­der, so erzählt man kei­nen Mythos“, beton­te Bischof Stefan.

Das gan­ze Neue Tes­ta­ment ist durch­drun­gen von dem unglaub­li­chen Ereig­nis: Jesus lebt.“ Die­je­ni­gen, die mit ihm am Anfang unter­wegs waren, sind ihm nach dem Tod wie­der begeg­net. Die zwölf Jün­ger und mit ihnen vie­le ande­re sind aus­ge­zo­gen und haben allen erzählt, was sie erlebt haben, weil es für jeden Men­schen rele­vant ist“, so Oster. Jede und jeder, der sich davon habe berüh­ren las­sen, durf­te spü­ren, dass da etwas neu gewor­den ist. Das hat unse­re gan­ze Kul­tur beein­flusst, selbst wenn sie heu­te säku­lar gewor­den ist und die Men­schen sich immer mehr schwer­tun, das zu glau­ben. Stel­len Sie sich unse­re Kul­tur vor ohne Weih­nach­ten, ohne Ostern und Pfings­ten, ohne Aller­hei­li­gen.“ In einer säku­la­ren Gesell­schaft wird man Weih­nach­ten fei­ern ohne das Geburts­tags­kind, Ostern wird zum Fest von Scho­ko­la­den­ei­ern und Pfings­ten bie­tet ein­fach eine schö­ne Gele­gen­heit in den Urlaub zu fah­ren. Kön­nen Sie sich eine Gesell­schaft wie unse­re vor­stel­len ohne den Sonn­tag? Wir fei­ern den Sonn­tag als den Tag, an dem der Herr auf­er­stan­den ist“, so der Bischof. Es ist kein Mythos. Das, was damals pas­siert ist, hat die Welt verändert.“

Hier können Sie sich die Predigt ansehen:

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Der Stein auf unserem Herzen

Alle vier Evan­ge­li­en erzäh­len von dem gro­ßen Stein, der vor Jesu Grab lag. Der gro­ße Stein, der alles zudeckt“. Alle vier Evan­ge­li­en erzäh­len auch, dass der Stein weg­ge­wälzt wur­de. Das, was die Jün­ger damals erle­ben dür­fen, löst eine inne­re Erneue­rung und Bekeh­rung aus. Die inne­re Bekeh­rung beschrei­ben alle Autoren des neu­en Tes­ta­ments als so etwas wie Frei­heit, Befrei­ung und Ver­ge­bung der Sün­den“, erklärt der Bischof. Aus ver­schie­dens­ten Grün­den lie­ge uns allen auch heu­te immer wie­der ein gro­ßer Stein auf dem Her­zen. Und wenn wir eine befrei­en­de Erfah­rung machen dür­fen, dann sagen wir: mir ist ein Stein vom Her­zen gefal­len. Dann ist etwas pas­siert, was mich inner­lich erneu­ert und frei­macht“, so Oster. Da sind so vie­le Ängs­te und Sor­gen, die die Men­schen heu­te bedrän­gen. Der Krieg in der Ukrai­ne, die Angst vor einer neu­en Seu­che, die Angst vor der Kli­ma­ver­än­de­rung oder auch vor den Migra­ti­ons­strö­men, die unser Land ver­än­dern kön­nen und viel­leicht schon ver­än­dert haben. So vie­les mache den Men­schen Angst. Eben­so die eige­ne Erfah­rung und die Fra­ge: Bin ich gut genug? Was hat mich in mei­nem Leben so sehr ver­letzt, dass ich mich nicht mehr traue, mich zu zei­gen?“ Der auf­er­stan­de­ne Jesus hilft uns bei alle­dem, wenn er zu den Men­schen, denen er begeg­net, sagt: Scha­lom, fürch­tet euch nicht oder der Frie­de sei mit euch.“

Er nennt mich beim Namen

Die Geschich­te des Johan­nes­evan­ge­li­ums erzählt, dass Jesus den Men­schen, denen er begeg­net, sei­ne Wun­den zeigt. Die Wun­den sind da“, so der Bischof. Das ist etwas, das ihr oder die Welt mir ange­tan habt, aber ich bin rei­ne Ver­ge­bung. Ich will den Stein von eurem Her­zen weg­wäl­zen. Ich will, dass ihr eine Erfah­rung macht, wie sie Maria gemacht hat, die am Grab steht und ihn sucht.“ Jesus spricht sie per­sön­lich bei ihrem Namen an. Und dann fällt der Stein der Trau­er run­ter und ihr Herz wird ein erken­nen­des Herz. Ihre Augen wer­den durch­flu­tet von der Erkennt­nis: Er ist es, er lebt.“ Am Ende sei­ner Pre­digt sag­te Bischof Ste­fan zu den Gläu­bi­gen, dass er die­se Erfah­rung des Berührt­wer­dens jedem Men­schen wün­sche. Dass jeder spü­ren dür­fe: Er nennt mich beim Namen. Ich bin gemeint. Und Er will, dass ich frei wer­de von dem einen oder den vie­len Stei­nen, die mir auf der See­le las­ten, so dass das öster­li­che Licht auch in mei­nem Inne­ren durch­drin­gen kann.“

Maria kann Jesus nicht fest­hal­ten und auch das sei sinn­bild­lich für unser Leben. Jesus muss erst noch zum Vater auf­fah­ren, zu dem Licht, das unser Herz durch­dringt.“ Wenn wir in die­sem Leben geneigt sind, zu sehr fest­zu­hal­ten an dem, was die­se Welt zu bie­ten hat an Aner­ken­nung, Sicher­heit und Macht, dann machen wir uns einen neu­en Stein im Her­zen. Unse­re christ­li­che Erfah­rung zei­ge uns: Der Mensch ist gemacht für die Got­tes­be­zie­hung und Jesus räumt den Stein weg, damit wir wie­der in die Frei­heit der Kin­der Got­tes kom­men. Men­schen, die aus die­ser Erfah­rung leben, haben weni­ger Angst, gehen frei­mü­ti­ger in die Welt. Sie sind bezie­hungs­fä­hi­ger, weil ihre Lie­be nicht klam­mert.“ Bischof Oster mach­te den Men­schen Hoff­nung und Mut, dass sie Sei­nen Ruf hören: Wenn wir ver­su­chen zu hören, wie er dei­nen und mei­nen Namen sagt, dann ändert sich alles. Das ist das Licht, das wir heu­te mit­ein­an­der fei­ern. Jesus lebt.“

Herzhaftes Ostergelächter

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Am Ende der fei­er­li­chen Pon­ti­fi­ka­lan­dacht erzähl­te Bischof Ste­fan, der Tra­di­ti­on des soge­nann­ten Oster­la­chens fol­gend, einen Witz, der bei den Gläu­bi­gen für gro­ße Erhei­te­rung sorg­te und anschlie­ßend mit lau­tem Bei­fall beklatscht wur­de. Für die musi­ka­li­sche Umrah­mung des Got­tes­diens­tes sorg­te Dom­or­ga­nist Lud­wig Ruck­de­schel sowie der Dom­chor mit sei­nen Solis­ten und dem Domor­ches­ter, unter Lei­tung von Dom­ka­pell­meis­ter Andre­as Unter­gug­gen­ber­ger. Gespielt wur­de die Mis­sa solem­nis in C KV 337 von Wolf­gang Ama­de­us Mozart.

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