Soziales

Passaus Schülerrichter der Caritas beim Staatsempfang

Thomas König am 24.07.2019

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Lob und Dank von Justizminister Georg Eisenreich (Bildmitte) für die Passauer Schülerrichterinnen und Schülerrichter Tobias Hanke, Christoph Beyer, Lea Schicht, die beiden Caritas-Mitarbeitenden bei der „Brücke Passau“ Renate Ascher und Marc Aubry, sowie Sina Schotte, Laura Renschler und Pia Kriegl.

Die Teen Courts in Bayern sind ein absolutes Erfolgsprojekt. Passaus Schülerrichter der Caritas waren jetzt beim Staatsempfang in München zu Gast. Bayerns Justizminister Eisenreich würdigte den Pioniercharakter!

Der baye­ri­sche Jus­tiz­mi­nis­ter Georg Eisen­reich emp­fing ehren­amt­li­che Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der baye­ri­schen Jus­tiz und ehr­te ins­be­son­de­re die soge­nann­ten Teen-Courts. Mit dabei Schül­errich­te­rin­nen und Schül­errich­ter der Brü­cke Pas­sau“. Eine gro­ße Ehre für die jun­gen Leu­te, die in der Ein­rich­tung des Cari­tas­ver­ban­des für die Diö­ze­se Pas­sau e.V. mit­ma­chen. Beglei­tet wur­den sie von den bei­den Sozi­al­päd­ago­gen der Brü­cke Pas­sau“ Rena­te Ascher und Marc Aubry sowie der Fach­be­reichs­lei­te­rin der Jugend und Fami­li­en­hil­fe Eri­ka Paul.

Jus­tiz­mi­nis­ter Eisen­reich nann­te die Schü­ler­ge­rich­te ein abso­lu­tes Erfolgs­pro­jekt“. Es zei­ge sich, dass wir in Bay­ern bei der Bekämp­fung von Jugend­kri­mi­na­li­tät krea­tiv sind und auch außer­ge­wöhn­li­che Wege gehen“. Wenn Schü­le­rin­nen und Schü­ler, mit gleich­alt­ri­gen Beschul­dig­ten über deren Straf­ta­ten spre­chen und ihnen ihr Fehl­ver­hal­ten ver­deut­li­chen, errei­chen Sie die Beschul­dig­ten auf einer ganz ande­ren Ebe­ne“. Das füh­re häu­fig zu einer höhe­ren Akzep­tanz der Ent­schei­dung. Er bedank­te sich bei allen Mit­wir­ken­den und wies auf den Pio­nier­cha­rak­ter des Pro­jek­tes und die gro­ße Bedeu­tung des Ehren­am­tes in der Jus­tiz für einen funk­tio­nie­ren­den Rechts­staat hin. 

Die jun­gen Leu­te aus Pas­sau waren beein­druckt von der Ver­an­stal­tung und der ihnen ent­ge­gen­ge­brach­ten Wert­schät­zung. Das ermu­tigt sie, hier wei­ter­zu­ma­chen. Sie nutz­ten den Abend zum Aus­tausch mit Schü­ler-Rich­tern aus ande­ren Städ­ten. Sie nah­men auch mit, dass vie­les nur mög­lich sei, weil Men­schen sich in ihrer Frei­zeit ehren­amt­lich enga­gie­ren, so ihre Ein­drü­cke. Wie wich­tig das Ehren­amt im Jus­tiz­be­reich sei, wur­de ihnen deut­lich. Zusam­men­ge­fasst: Die Fahrt nach Mün­chen hat sich sehr gelohnt.“ Auch Eri­ka Paul, die Cari­tas-Fach­be­reichs­lei­te­rin sieht den Aus­tausch mit den ande­ren Schül­errich­te­rin­nen und Schül­errich­tern als sehr berei­chernd und als Anstoß sich noch mehr zu ver­net­zen; etwa mit einem mög­li­chen Tref­fen aller baye­ri­schen Schü­ler­ge­rich­te in Pas­sau im nächs­ten Jahr.

So haben die Pas­sau­er Schül­errich­ter den Staats­emp­fang erlebt: 

Die Rede des Jus­tiz­mi­nis­ters war inhalt­lich sehr auf­schluss­reich. Mir wur­de klar, dass vie­les nur mög­lich ist, weil es Men­schen gibt, die ihre Frei­zeit dafür ver­wen­den, ein Ehren­amt aus­zu­füh­ren. Die Ver­an­stal­tung war sehr inter­es­sant für mich, da ich die Gele­gen­heit hat­te, mich mit Schü­ler-Rich­tern aus ande­ren Städ­ten auszutauschen”

Christoph Beyer, Schüler

Ich habe nicht damit gerech­net und emp­fand es als gro­ße Ehre, zu einem Staats­emp­fang gela­den zu wer­den. Vor Ort habe ich vie­les über ande­re Ehren­äm­ter erfah­ren, was ich vor­her nicht wusste”

Lea Schicht, Schülerin

Herr Eisen­reich hat in sei­ner Rede mehr­fach betont, wie wich­tig das Ehren­amt im Jus­tiz­be­reich ist. Das war mir vor­her gar nicht so bewusst, hat mich aber sehr gefreut und ermu­tigt, hier wei­ter­zu­ma­chen. Die Wert­schät­zung, die uns ent­ge­gen­ge­bracht wur­de, war wirk­lich spür­bar. Im Lau­fe des Abends habe ich mich mit meh­re­ren Schül­errich­tern aus ande­ren Städ­ten aus­ge­tauscht, was mir für mei­ne wei­te­re Tätig­keit wert­vol­len und nütz­li­chen Input gelie­fert hat. Die Fahrt nach Mün­chen hat sich für mich sehr gelohnt”

Pia Kriegl, Schülerin

So arbei­ten Teen Courts:

In den Teen Courts oder auch Schü­ler-Gerich­ten wer­den gestän­di­ge, jugend­li­che Erst­tä­ter nicht von einem her­kömm­li­chen Jugend­rich­ter ver­ur­teilt. Statt­des­sen wird ihr Ver­fah­ren von drei oder mehr gleich­alt­ri­gen Schü­lern ver­han­delt. Auf Augen­hö­he und in einer für den Beschul­dig­ten ver­ständ­li­chen Spra­che wird dis­ku­tiert und erklärt.

In die­sem Set­ting gelingt es meist sehr gut, das Unrecht­be­wusst­sein für die began­ge­ne Tat zu ver­ge­gen­wär­ti­gen“, so Marc Aubry von der Brü­cke Pas­sau“. Zudem haben die Betei­lig­ten in den Teen Courts die Frei­heit, die Sank­ti­on selbst zu bestim­men. So kann je nach began­ge­nem Delikt eine best­mög­lich pas­sen­de Stra­fe“ wie bei­spiels­wei­se Ent­schul­di­gungs­brie­fe, Auf­sät­ze, Refe­ra­te oder ein Täter-Opfer-Aus­gleich ver­hängt wer­den. Die Schül­errich­te­rin­nen und Schül­errich­ter wer­den im Vor­feld durch die Brü­cke Pas­sau für Ihre Tätig­keit aus­ge­bil­det, die Ver­hand­lun­gen wer­den jeweils von einer/​einem Sozialpädagogin/​en der Cari­tas begleitet.

Bild und Text: Cari­tas­ver­band für die Diö­ze­se Pas­sau e.V.

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