Kirche vor Ort

Pilgergottesdienst in Niederaltaich

Redaktion am 11.09.2022

Foto Pilgergottesdienst 2 2 Foto: Krinninger / bbp

Godehard von Hildesheim gehört zu den bedeutendsten Heiligen des Mittelalters und war der erste Altbayer, der heiliggesprochen wurde. Mit einem Festjahr begeht das Bistum Hildesheim den 1000. Jahrestag seiner Bischofsweihe. Doch geboren wurde Godehard in Reichersdorf – und als Abt hat er das Kloster Niederaltaich zu seiner Blüte geführt. Deshalb war hier auch der Auftakt zu einer besonderen Pilgerreise.

35 Frau­en und Män­ner aus dem Bis­tum Hil­des­heim mach­ten sich von Nie­der­al­t­eich auf den Weg nach Hil­des­heim, teils zu Fuß, teils mit dem Bus. Sie pil­gern damit auf dem Weg, den Gode­hard vor 1000 Jah­ren ging. Eigent­lich woll­ten die bei­den Diö­ze­san­bi­schö­fe Ste­fan Oster und Hei­ner Wil­mer den Fest­got­tes­dienst zum Auf­takt der Pil­ger­rei­se zele­brie­ren, doch dar­aus wur­de nichts. Auf­grund der Dyna­mik beim Syn­oda­len Weg ent­schie­den die bei­den Ober­hir­ten bis zum Schluss bei der Ver­samm­lung in Frank­furt zu blei­ben“, erklär­te Mar­kus Schei­er­mann, Pfar­rer in Bre­mer­ha­ven und einer der Pil­ger, den Got­tes­dienst­be­su­chern in der Basi­li­ka St. Mau­ri­ti­us zu Nie­der­al­taich. Dem Nie­der­al­tai­cher Abt Maria­nus Bie­ber OSB war es des­halb vor­be­hal­ten, in sei­ner Pre­digt zu erklä­ren, war­um der Hei­li­ge Gode­hard auch für die Men­schen heu­te ein Vor­bild sein kann.

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Gode­hard sei Gott­su­cher in Gebet und Arbeit gewe­sen. Der Aus­tausch mit Gott sei die Lebens­in­ten­ti­on, das Lebens­pro­gramm des Abtes und spä­te­ren Bischofs gewe­sen. Nur durch sei­ne inten­si­ve Got­tes­be­zie­hung habe er sei­ne gro­ßen Wer­ke voll­brin­gen kön­nen. Und an die­ser Stel­le spann­te Abt Maria­nus den Bogen in die Gegen­wart. Eine Bezie­hung zu Gott müs­se man suchen und auf­bau­en. Das geht nur, wenn man sel­ber geht. Wenn man nicht geht, tut sich auch nichts.“ Dies sei schon zu Jesu Zei­ten so gewe­sen. Erst auf dem Weg sei­en sei­ne Jün­ger immer ver­trau­ter mit ihm gewor­den. Ver­traut wer­de man nur im täg­li­chen Umgang. Abt Maria­nus‘ Emp­feh­lung: Gott wenigs­tens kurz, aber vor allem regel­mä­ßig Zeit schen­ken. Ein Kru­zi­fix oder eine Iko­ne könn­ten hier gute Anknüp­fungs­punk­te sein, oder auch ein Bibel­spruch, der durch den Tag beglei­tet. Gode­hard sei es immer um die inne­re Got­tes­be­zie­hung gegan­gen. Die­se wir­ke dann auch nach außen. Die­ser Grund­satz habe auch in unse­rer heu­ti­gen, hek­ti­schen Gesell­schaft nicht an Bedeu­tung ver­lo­ren. Glau­ben geht, wenn man sel­ber mit Gott auf dem Weg durch die­ses Leben ist – wie der hei­li­ge Gode­hard“, schloss Abt Maria­nus sei­ne Predigt.

Zum Abschluss des inspi­rie­ren­den Got­tes­diens­tes, an dem eine Ker­ze geseg­net und ent­zün­det wur­de, die die Pil­ger aus Hil­des­heim auf ihrem Weg beglei­ten wird, stell­te Diö­ze­san­ar­chi­va­rin Prof. Dr. Han­ne­lo­re Putz das neue Gode­hard-Buch vor, das die bei­den Bischö­fe Ste­fan Oster und Hei­ner Wil­mer zum Jubi­lä­um her­aus­ge­ge­ben haben. Gode­hard habe sehr gerad­li­nig und authen­tisch als Mann Got­tes gelebt. Dabei sei er als Strei­ter für den Herrn auch Kon­flik­ten nicht aus dem Weg gegan­gen, habe sogar dem baye­ri­schen Her­zog und spä­te­ren Kai­ser Hein­rich II. die Stirn gebo­ten, so die His­to­ri­ke­rin. Er war ein Ver­tei­di­ger der Rech­te der Klös­ter und der Kir­che auf der einen Sei­ten. Aber min­des­tens genau­so woll­te er, dass die Ver­tre­ter der Kir­che, die Mön­che und Ordens­schwes­tern, glaub­wür­dig leb­ten und die Bot­schaft des Evan­ge­li­ums ver­kör­per­ten.“ Dazu gehör­te, dass sich die Ordens­leu­te an die Regel des Hei­li­gen Bene­dikt hiel­ten – dass sie sich dem Gebet wid­me­ten, arbei­te­ten, stu­dier­ten und streng aske­tisch leb­ten, dass sie ihren Eigen­wil­len bezwan­gen und sich so mehr und mehr in die Hand Got­tes bega­ben, zähl­te Putz auf. Doch hin­ter die­sem anspruchs­vol­len Pro­gramm ste­he auch eine sehr alte, gül­ti­ge Weis­heit: Hal­te die Regel, dann hält die Regel dich“. Tat­säch­lich ver­än­de­re die Lebens­wei­se eines Men­schen auch sein Den­ken und Tun. Das kon­se­quen­te Leben nach der Regel des Hei­li­gen Bene­dikt habe Gode­hard zu einem sehr star­ken, authen­ti­schen, lebens­na­hen und über­zeu­gen­den Abt und Hei­li­gen geformt.

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Gode­hard habe damals wie heu­te die Men­schen zusam­men­ge­führt, dies gel­te auch für das Buch, an dem vie­le Akteu­re aus den bei­den Bis­tü­mern Hil­des­heim und Pas­sau mit­ge­wirkt haben. Die­ses Pro­jekt hat so man­che von uns in unse­ren bei­den Bis­tü­mern ein Stück weit näher­ge­bracht. Es war schön, das Buch gemein­sam zu machen“, fass­te Han­ne­lo­re Putz zusammen.

Ein­an­der näher­ge­bracht hat auch die­ser Got­tes­dienst die Gläu­bi­gen aus dem Süden und dem Nor­den. Dazu tru­gen neben Abt Maria­nus Bie­ber, Kon­ze­le­brant Mar­kus Schei­er­mann sowie Dia­kon Bern­hard Huber, Kan­tor und musi­ka­li­scher Lei­ter Tobi­as Mey­er, Orga­nist Micha­el Culo und der Basi­li­ka­chor St. Gode­hard Hil­des­heim bei.

Text und Bil­der: Wolf­gang Krinninger

Glauben geht! Das Buch zum Godehard-Jubiläum neu im Domladen Passau:

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