Das glauben wir

Adieu Weihnachtszeit

Redaktion am 10.01.2025

Foto: Bayer / pbp

Weihnachten liegt für viele in ihrer Erinnerung schon wieder relativ lange zurück, das neue Jahr ist schon fast wieder zwei Wochen alt und viele ungeahnte Möglichkeiten und Herausforderungen warten auf uns. Mehr dazu von Dompropst Michael Bär in seinem Impuls zum Sonntag.

Haben Sie Ihren Christ­baum schon ent­sorgt? Heu­te ist ja der letz­te Tag der weih­nacht­li­chen Fest­zeit, Tau­fe des Herrn, bis heu­te könn­te der Baum eigent­lich ste­hen. Bei mir ist er aller­dings schon seit Tagen sei­nes Schmu­ckes beraubt und nach drau­ßen verschwunden.

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Weih­nach­ten hat ja eine lan­ge Vor­lauf­zeit, mehr als drei Wochen Advent. In man­chen Woh­nun­gen, in die ich vor Weih­nach­ten kom­me, ragt er längst empor, der Christ­baum und nach Wochen wird man sei­ner doch etwas über­drüs­sig. Nach den Fei­er­ta­gen beginnt die Schu­le wie­der, der Urlaub geht zu Ende, der Christ­baum passt nicht mehr recht in die fort­schrei­ten­de Zeit.

Frei­lich im Ste­phans­dom steht nach wie vor die rie­si­ge Tan­ne und stemmt sich gegen das Ende der Weih­nachts­zeit, die das Kon­zil vor 60 Jah­ren erheb­lich ver­kürzt hat. Vor­her reich­ten die glück­se­li­gen Wochen bis zum 2. Febru­ar, bis Mariä Licht­mess, Dar­stel­lung des Herrn. Die­se Tra­di­ti­on ver­folgt der Dom-Christ­baum – aller­dings nur halb­her­zig. Sei­ne über 1000 Lich­ter wer­den nicht mehr ent­zün­det. Nur mehr an Mariä Licht­mess. Dann ist end­gül­tig Schluss mit Weihnachten.

Ein Blick in die Hei­li­ge Schrift zeigt das vor­ma­li­ge Christ­kind ja auch schon als 30jährigen Mann, der sich von Johan­nes im Jor­dan tau­fen lässt. Kei­ne Engel mehr, kei­ne Hir­ten, kei­ne Hei­li­gen Drei Köni­ge. Jesus star­tet sei­nen Weg in die Öffent­lich­keit, sein mis­sio­na­ri­sches Wir­ken in Isra­el.
Ich bin froh, dass wir uns auch nicht mehr lan­ge auf­hal­ten in der staa­den Zeit zwi­schen den Jah­ren, so schön, ruhig und gol­dig sie gewe­sen sein mag. In schnel­len Schrit­ten geht es jetzt wie­der los. Die Weih­nachts­de­ko wür­de uns nur ablen­ken vom nüch­ter­nen Blick auf die Wirk­lich­keit. Ange­füllt mit guten Vor­sät­zen geht es hin­ein ins neue, hei­li­ge Jahr.

Der nächs­te Christ­baum kommt bestimmt, aber er lässt uns noch fast ein Jahr Zeit. Die christ­li­che Abfol­ge von Fest- und All­tags­zei­ten gefällt mir, sie bringt einen bele­ben­den Rhyth­mus. Wie lang­wei­lig wäre es selbst im Him­mel, gäbe es dort nur Weih­nach­ten.
Der Schrift­stel­ler Hein­rich Böll hat es kurz nach dem Krieg beschrie­ben in sei­ner Sati­re Nicht nur zur Weih­nachts­zeit“. Als nach Licht­mess der Baum abge­schmückt wer­den soll, reagiert die alte Tan­te Mil­la mit unab­läs­si­gem Geschrei. Also lässt man ihr ihren Weih­nachts­wil­len und fei­ert mit ihr nun täg­lich zwei Jah­re lang einen Hei­li­gen Abend mit allem, was dazu­ge­hört. Sie ahnen es, die Fami­lie wird ver­rückt bei der­lei Skur­ri­li­tä­ten. Nur die grei­se Mil­la genießt das Schauspiel.

Wie gut, dass unser Christ­baum schon weg ist. Das war vor die­sem Hin­ter­grund eine recht­zei­ti­ge, heil­sa­me Entscheidung.

Text: Dom­propst Dr. Micha­el Bär

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