Das glauben wir

Abschiedsreden

Redaktion am 10.05.2024

240512 Predigt Kerscher Title Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Die wohl berühmteste Abschiedsrede, die es je gegeben hat, stammt von Jesus. Genauer genommen sind es drei, die der Johannesevangelist erzählt, und mit einem Gebet an Gott enden. Jugendpfarrer Hubertus Kerscher erklärt in seinem Impuls zum 12. Mai, was es mit den Abschiedsreden Jesu auf sich hat.

Abschieds­re­den von Poli­ti­kern und berühm­ten Per­sön­lich­kei­ten wird ger­ne ein gewis­ses Gewicht bei­gemes­sen. Sie bie­ten die Chan­ce, die Zie­le, die einen geprägt haben, noch ein­mal zu nen­nen und das Urteil über das eige­ne Wir­ken für Anhän­ger und spä­te­ren Gene­ra­tio­nen in eine bestimm­te Rich­tung zu len­ken. Beson­de­re Auf­merk­sam­keit kommt sol­chen Wor­ten natür­lich dann zu, wenn sie kurz vor dem Tod der Per­son ver­fasst wurden. 

Jesus Chris­tus, die wohl berühm­tes­te Per­sön­lich­keit, die je auf die­ser Erde gelebt hat, ist da kei­ne Aus­nah­me: Der Johan­nes­evan­ge­list erzählt sogar drei gro­ße Abschieds­re­den Jesu, die er direkt vor sei­nen Pas­si­ons­be­richt stellt. Die­se Abschieds­wor­te enden mit einem Gebet an Gott, den Vater, – und genau aus die­sem Gebet ist das Evan­ge­li­um des heu­ti­gen sieb­ten Oster­sonn­tags ent­nom­men. Im Ange­sicht des Todes blickt der Prot­ago­nist [also Jesus] auf sein Lebens­werk zurück und bit­tet Gott für die Hin­ter­blie­be­nen“, fasst der Theo­lo­ge Micha­el Theo­bald den Inhalt die­ses Tex­tes zusam­men. Viel­leicht über­rascht das den ein oder ande­ren: War­um prä­sen­tiert uns die Kir­che gera­de jetzt, in der Oster­zeit, eine Rede, die uns wie­der auf die Kreu­zi­gung bli­cken lässt?

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Nun ja, es liegt an der Natur von Abschieds­re­den: Der Johan­nes­evan­ge­list denkt nicht nur an die ers­ten Jün­ger. Auch wir, die heu­ti­gen Leser, die wir um Ostern schon wis­sen, auch wir zäh­len zu den Hin­ter­blie­ben Jesu. Auch wir sind ange­spro­chen. Auch wir dür­fen uns fra­gen: Was hat sein Lebens“-Werk, sei­ne Wor­te, sein Tod und sei­ne Auf­er­ste­hung mit uns zu tun?

Hei­li­ger Vater, bewah­re sie in dei­nem Namen, den du mir gege­ben hast, damit sie eins sind wie wir“ hören wir Jesus dort beten. Er hat den Jün­gern und uns durch sein Wir­ken Got­tes Namen ver­kün­det. Nach anti­kem Ver­ständ­nis meint das, er hat uns das Wesen Got­tes, sei­ne gan­ze Iden­ti­tät, nahe­ge­bracht. Durch Jesus wer­den wir hin­ein­ge­nom­men in die Bezie­hung zum Vater. Die­ses Bezie­hungs­ge­sche­hen endet nicht mit irgend­wel­chen Abschieds­wor­ten, es endet nicht ein­mal mit dem Tod. Es spricht uns auch heu­te noch an. Die­ses Bezie­hungs­ge­sche­hen ist das höchs­te Ziel Jesu. Es ver­bin­det mich mit allen, die an Chris­tus glau­ben und lässt mich hof­fen, dass auch mei­ne letz­ten Wor­te, mein letz­tes Gebet in die­ser Welt, eine Ant­wort hören wird.

Huber­tus Ker­scher
Jugend­pfar­rer

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