Das glauben wir

„Gott rettet“ und „Gott mit uns“

Redaktion am 13.12.2022

Bild TV Screenshot pbp

Im Tages-Evangelium hören wir gleich von zwei Namen, die für das Kind, das Maria empfangen soll, ausgesucht wurden: Der Namen, der Weltgeschichte geschrieben hat: „Jesus“. Übersetzt: „Gott rettet“. Und es wird auch der Name "Immánuel" genannt, übersetzt: „Gott mit uns.“ Mehr dazu von Hubertus Kerscher, Kaplan im Pfarrverband Pocking, in seiner Predigt zum vierten Adventssonntag.

Kürz­lich hat­te ich im Reli­gi­ons­un­ter­richt eine lus­ti­ge Unter­hal­tung mit einem mei­ner Schü­ler. Wir haben über unse­re Namen und Namens­pa­tro­ne gespro­chen und im Lau­fe des Gesprächs ging dem Dritt­kläss­ler auf: Wie Sie hei­ßen gar nicht Kaplan mit Vor­na­men?!“ Ich habe ihm dann erklärt, dass ich tat­säch­lich Huber­tus“ hei­ße. In den fünf Jah­ren, die ich nun unter­rich­te, ist es mir immer wie­der pas­siert, dass mein Vor­na­me für man­che Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch­aus Sel­ten­heits­wert hat. So frag­te mich auch die­ser Schü­ler: Wie kom­men sie denn zu so einem Namen?“ Die Ant­wort ist natür­lich ein­fach: Den haben mei­ne Eltern für mich aus­ge­sucht.“ Unter den vie­len Din­gen, die man sich im Leben nicht aus­su­chen kann, ist der eige­ne Name mit­un­ter beson­ders prä­gend: Wir stel­len uns mit ihm vor. Ande­re benut­zen ihn, um über uns zu reden. Wir lesen ihn auf Päs­sen, Zeug­nis­sen und wich­ti­gen Doku­men­ten über unser Leben. Es ist sicher­lich span­nend, mal zu erfra­gen, was sich unse­re Eltern wohl dabei gedacht haben.

Im heu­ti­gen Evan­ge­li­um hören wir sogar gleich von zwei Namen, die für das Kind, das Maria emp­fan­gen soll, aus­ge­sucht wur­den: Joseph bekommt im Traum von einem Engel gesagt: Maria wird einen Sohn gebä­ren; ihm sollst du den Namen Jesus geben“ und noch bevor Joseph erwacht wird ihm ein Vers spä­ter ein Pro­phe­ten­wort zitiert: sie wer­den ihm den Namen Immá­nu­el geben, das heißt über­setzt: Gott mit uns.“ Was ist es denn nun? Jesus oder Imma­nu­el? Bei­de Namen, die im Gespräch sind, wer­den durch den Engel, also durch gött­lich väter­li­che Ein­wir­kung vor­ge­ge­ben. Und auch hier wol­len wir nach der Bedeu­tung die­ser Namen fra­gen – was sich wohl dabei gedacht wurde.

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Das Kind, das gebo­ren wur­de, ist Imma­nu­el – Mat­thä­us über­setzt den Namen extra, damit ihn jeder ver­steht: Gott mit uns!“ Was dort im ers­ten Kapi­tel auf­leuch­tet, dar­auf sto­ßen wir auch ganz am Ende des Mat­thä­us­evan­ge­li­ums. Dort ver­spricht Jesus nach sei­ner Auf­er­ste­hung von den Toten, im aller­letz­ten Satz des gan­zen Evan­ge­li­ums: Und sie­he, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Dass Gott in Jesus bei uns ist, dass ist die Klam­mer, die Mat­thä­us um sein gan­zes Evan­ge­li­um legt. Das soll man mer­ken, wenn man sei­nen Text liest.

Was soll das nun bedeu­ten? Wor­an mer­ke ich, dass Gott bei mir ist? Dar­auf kann der ande­re Name des Kin­des einen Hin­weis geben. Der Namen, der Welt­ge­schich­te geschrie­ben hat: Jesus“. Die­ser Name bedeu­tet über­setzt: Gott ret­tet“. Durch Jesus, den Imma­nu­el, kommt gött­li­che Ret­tung, die Erlö­sung von den Sün­den. Weil Gott wirk­lich mit uns sein will, sen­det er in Jesus den Ret­ter und weil Jesus unser Ret­ter ist, mer­ken wir durch ihn, wie ernst es Gott damit meint, bei uns sein zu wollen.

Der Mat­thä­us­evan­ge­list woll­te, dass jeder, der sei­nen Text liest, das ver­ste­hen und glau­ben kön­nen soll. Dafür müs­sen wir uns aber eine wei­te­re Fra­ge stel­len: Was bedeu­ten nun die­se Namen für mich? Wer ver­birgt sich für mich, für mein Schick­sal, mein Schei­tern und Hof­fen, mei­ne Ein­sam­keit und mein Lie­ben, hin­ter die­sen Namen?

Huber­tus Ker­scher, Kaplan im Pfarr­ver­band Pocking

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