
Wie kann das Reich Gottes wachsen wie ein kleines Senfkorn? Auf diese Frage antwortete eine Fünftklässlerin der Pastoralreferentin Teresa Aigner kurz und knapp: Nett sein! Wie tief diese doch recht einfache Aussage ist und was alles dahintersteckt, erfahren Sie hier in Aigners Predigt zum 16. Sonntag im Jahreskreis am 23. Juli 2023.
„Mit dem Himmelreich ist es wie…“, so gehen sie los, das Gleichnis vom Unkraut und vom Weizen, vom Senfkorn und vom Sauerteig.
In der Welt wächst das Gute, aber auch das Böse. Ich allein werde das nicht verhindern können. Als Konsequenz daraus könnte ich mich zurückziehen aus der Welt und sagen: Am Ende wird es Gott schon richten. Da werden sie „heulen und mit den Zähnen knirschen“. Dann, ja dann.
Aber jetzt? So schnell wird es nicht kommen, das Ende der Welt. Das mussten auch die ersten Anhängerinnen und Anhänger Jesu merken. Das Ende der Welt, das Wiederkommen des Herrn Jesus Christus, das sie eigentlich noch zu ihren Lebzeiten noch erwartet hatten, kam nicht.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Das Reich Gottes war und ist durch Jesus schon angebrochen, aber die irdische Realität fordert täglich heraus und muss ausgehalten werden.
Was also tun? Diese Frage stellten sich die ersten Jüngerinnen und Jünger Jesu und diese Frage stelle ich mir heute.
Es braucht dafür 2 Dinge. Erstens, das Vertrauen. Das Vertrauen darauf, dass Gottes Herrschaft kommt. Dass das Himmelreich nahe ist. Und zweitens kommt dazu, dass ich mich auch voll und ganz für dieses Kommen einsetze.
Eine Schülerin in meiner 5. Klasse hat das ganz einfach umschrieben und auf die Frage, wie das Reich Gottes wachsen kann wie ein kleines Senfkorn, geantwortet: Nett sein. Eine lapidare kindliche Aussage, aber die hat es doch in sich, wenn ich sie mir genauer anschaue.
Nett sein. So einfach und doch so schwierig. Nett sein heißt: freundlich und gerecht zu sein, zu jedem Menschen.
Und auch das kann ich mir abschauen bei Jesus und bei Gott. So hören wir heute nämlich auch im Buch der Weisheit: „Durch solches Handeln hast du dein Volk gelehrt, dass der Gerechte menschenfreundlich sein muss.“ Menschenfreundlich. So einfach wäre es.
Teresa Aigner
Pastoralreferentin