Bistum

Respekt!

Redaktion am 22.09.2023

230924 Predigt Niederlaender title Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Wertschätzung, Gerechtigkeit, Respekt. So lautet häufig die Antwort auf die Frage, welche Werte Menschen wichtig sind - und zwar quer durch alle Altersgruppen. Wortwörtlich bedeutet Respekt soviel wie "Zürück-Schauen", was man es auch als einer Begegnung "auf Augenhöhe" deuten könnte. Mehr dazu von Konrad Niederländer, Diakon und Bischöflicher Beauftragter des Diözesan-Caritasverbands Passau, in seiner Predigt zum Caritassonntag am 24. September 2023.

Fragt man Men­schen, wel­che Wer­te ihnen im Leben wich­tig sind, wer­den häu­fig genannt: Wert­schät­zung, Gerech­tig­keit oder Respekt. Quer durch alle Alters­grup­pen ist den Men­schen wich­tig, gerecht, mit Wür­de und Respekt behan­delt zu wer­den. Respekt bedeu­tet wört­lich Zurück-Schau­en“, also zurück­schau­en auf den ande­ren. Wer das mit Respekt tut, der begeg­net dem ande­ren auf Augenhöhe“.

Um die­se Fra­ge geht es im Evan­ge­li­um vom kom­men­den Sonn­tag, den wir als Cari­tas-Sonn­tag bege­hen. Der Guts­be­sit­zer zahlt den Arbei­tern im Wein­berg den glei­chen Lohn: dem, der nur eine Stun­de gear­bei­tet hat genau so viel wie denen, die den gan­zen Tag gear­bei­tet haben. Am Ende des Gleich­nis­ses stellt der Guts­herrn den mur­ren­den Arbei­tern, die den gan­zen Tag gear­bei­tet und auch nur einen Denar bekom­men haben, die Fra­ge: Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse – also schaust du böse – weil ich gut bin? Schaust du etwa böse, weil ein ande­rer das glei­che bekommt, weil du meinst, er müs­se weni­ger bekom­men, weni­ger als du?

Wie ist das mit dem Respekt vor all denen, die zunächst nicht ange­wor­ben wur­den, die den gan­zen Tag gewar­tet und erst gegen Abend eine Arbeit gefun­den haben? Haben nicht auch die­se zuhau­se eine Fami­lie zu ernähren?

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Am Cari­tas-Sonn­tag schau­en wir in beson­de­rer Wei­se auf die cari­ta­ti­ve und dia­ko­ni­sche Säu­le unse­rer Kir­che. Bei man­chen Got­tes­diens­ten steht die Arbeit der Cari­tas im Mit­tel­punkt. Egal, wo wir in der cari­ta­ti­ven Arbeit unter­wegs sind, mit jun­gen oder alten, mit behin­der­ten oder kran­ken Men­schen, es geht nie nur um eine sozia­le Betreu­ung oder Unter­stüt­zung, es geht auch immer um Respekt. Es geht dar­um, dass nicht auf Men­schen her­ab­ge­schaut wird, gera­de dann nicht, wenn sie in einer mate­ri­el­len, see­li­schen oder sozia­len Not­la­ge sind. Bei euch muss ich mich nicht schä­men“, das hören wir oft in der Bera­tung, in der Beglei­tung von Kran­ken oder der Pfle­ge von alten Men­schen. Das kann uns stolz machen, ist aber auch Ansporn und Verpflichtung. 

Men­schen sol­len spü­ren, dass sie so sein kön­nen und dür­fen, wie sie sind, mit ihrer eige­nen Geschich­te – gera­de auch, wenn sie bedürf­tig sind. Sie sol­len spü­ren, dass ihnen mit Respekt und auf Augen­hö­he begeg­net wird, dass ihre Wür­de nicht von der kör­per­li­chen, psy­chi­schen oder sozia­len Leis­tungs­fä­hig­keit abhängt. Ob eine Mensch krank oder alt oder behin­dert oder ver­schul­det ist, ob er Arbeit hat, ob sei­ne Ehe zer­bro­chen ist oder ob er straf­fäl­lig gewor­den ist; von all dem hängt sei­ne Wür­de nicht ab. Jeder ver­dient Respekt, weil er ein Eben­bild Got­tes ist.

Wenn ich mir selbst bewusst bin, wie viel in mei­nem Leben Geschenk ist und dafür dank­bar sein kann, dann sehe ich hilfs­be­dürf­ti­ge Men­schen viel­leicht anders: beschei­de­ner, respekt­vol­ler und weni­ger von oben her­ab. Und mein Auge schaut – um es mit den Wor­ten des Evan­ge­li­ums zu sagen – viel­leicht weni­ger böse, wenn ande­ren etwas Gutes widerfährt.

Ich dan­ke allen, die ganz per­sön­lich und als Pfarr­ge­mein­de dazu bei­tra­gen, dass Men­schen in Not mit Respekt begeg­net wird. Ich dan­ke allen ehren­amt­li­chen und haupt­be­ruf­li­chen Mit­ar­bei­ten­den der Cari­tas für ihren wert­vol­len Dienst und sage allen, die für die Cari­tas sam­meln und spen­den ein ganz herz­li­ches Ver­gel­t’s Gott!

Dia­kon Kon­rad Nie­der­län­der
Bischöf­li­cher Beauf­trag­ter Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band Passau

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