
Zu Lebzeiten wurde Jesus von vielen nicht als Messias erkannt. Das änderte sich schlagartig mit seiner Auferstehung. Er ist der wahrhaftige Messias! - wurde plötzlich vielen klar. Das „Buch Jesu“ mit seiner Geschichte wurde auf einmal anders gelesen. Ein Impuls zum 26. Januar 2025 von Pastoralreferentin Magdalena Dobler.
Kennen Sie das Gefühl, ein Buch mit einer überraschenden Wendung zu lesen? Am Ende erkennen wir plötzlich, wie alles zusammen gehört. Vielleicht blättern wir danach nochmal in dem Buch und diesmal erscheinen die Hinweise eindeutig.
Mit der Geschichte von Jesus ist es ähnlich. Zu seinen Lebzeiten wurde er von vielen nicht als Messias erkannt – er entsprach nicht den Erwartungen. Die Menschen hofften auf einen mächtigen Retter, doch Jesus kam anders.
Mit der Auferstehung änderte sich alles. Die frühen Christen erkannten: Jesus ist der Messias. Im Licht der Auferstehung wurden seine Worte und Taten neu verstanden. Es war, als hätte Gott den Schlüssel gegeben, um das „Buch Jesu“ erneut zu lesen – und plötzlich wurde alles klar.
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Im Sonntagsevangelium lesen wir vom Anfang des Wirkens Jesu in Galiläa. Der Evangelist Lukas schreibt keine Chronologie, sondern ein Evangelium, das von den christlichen Gemeinden immer wieder gelesen wird. Sein Ziel ist es, uns zu zeigen: Jesus ist der Christus. Deshalb beginnt er das öffentliche Wirken Jesu mit einem entscheidenden Moment. Es ist, als ob Lukas uns von Anfang an das Ende verrät, damit wir die Geschichte besser verstehen können.
Zu Beginn des öffentlichen Wirkens liest Jesu in der Synagoge von Nazaret aus den Worten des Propheten Jesaja: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe.“ (Lk 4,18) Dann erklärt Jesus: „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“ (Lk 4,21)
Mit Jesus beginnt eine neue Zeit. Er bringt Heilung, schenkt den Blinden das Augenlicht und gibt den Ausgestoßenen Würde zurück. Er zeigt uns, wie sehr Gott die Menschen liebt. Seine Botschaft gilt besonders denen, die kaum noch Hoffnung haben – damals wie heute. Und diese Frohe Botschaft ist auch ein Auftrag. Wir sind gerufen, Hoffnung und Liebe weiterzugeben – in Worten, die trösten, und in Taten, die Liebe sichtbar machen.
Das Evangelium lädt uns ein, Jesu Botschaft immer wieder zu lesen. Wir können dabei neue Aspekte erkennen, so wie bei einem Buch mit einer überraschenden Wendung. Ich finde, es lohnt sich, die Bibel immer wieder zur Hand zu nehmen und einen Satz darin zu finden, der mich jetzt anspricht. Wir können darin Trost und Hoffnung finden und eine Orientierung für unser Handeln gewinnen.
Magdalena Dobler
Pastoralreferentin